Nach den Rio-Spielen sei es für sie aber eine "ein bisschen schwierige Zeit" gewesen, weil viel die Psyche hereingespielt und sie viel hinterfragt habe. 2019 folgte eine Tapetenwechsel von Linz in die Schweiz zum SC Uster, wo die 26-Jährige noch immer trainiert.
Covid-Infektion beeinträchtige Kreundl
Freilich machten Kreundl auch Nachwirkungen einer Covid-Infektion zu schaffen, ihre Formkurve verlief in Wellen. In der nun zu Ende gehenden Saison war die Konstanz wieder da, und auch eine neue Erkenntnis. "Ich habe in der Zwischenzeit gelernt, dass es auch noch außerhalb vom Schwimmsport ein Leben gibt", sagte Kreundl.
Dieses müsse man pflegen und dadurch habe sich für sie viel im Sport relativiert. "Das lässt mich viel befreiter Wettkampf schwimmen", sagte die ausgebildete Polizistin. "Weil ich weiß, ich habe außerhalb vom Schwimmen einen Job und einen Freundeskreis, der nicht unbedingt in den Sport involviert ist. Es ist wichtig, dass man sich auch außerhalb der Bubble bewegt." Total entspannt wolle sie nach den Spielen in die Pause gehen und in Ruhe entscheiden, ob es für sie im Schwimmsport noch weitergeht. "Ich muss schauen, wie mein Körper das mitmacht."
Kreundl coacht sich selbst
Ein voller Olympia-Zyklus werde es aber nicht werden, daher will sie in ihrem Vorlauf am 2. August ihre Routine ganz ausspielen. "Bei Olympischen Spielen spielt viel die Psyche hinein. Alle müssen erst schwimmen."
Ihr Trainer hat keine Akkreditierung, also coacht sie sich wie meist selbst, setzt das ihr mitgegebene Programm um. "Ich bin solange dabei, habe so viel Erfahrung gesammelt." Ihre jüngsten Wettkämpfe habe sie alle so bestritten. "Es ist kein Unterschied, es ist ein 50-m-Becken und ich schwimme 200 m Lagen - auf das muss man es im Endeffekt runterbrechen."