Doppelstaatsbürger Straka, der "gerne Österreich vertritt", gibt sich in Paris bessere Chancen auf Edelmetall. "Dieses Jahr habe ich das Gefühl, dass mein Spiel besser ist als damals. Ich hoffe, dass ich da eine gute Leistung bringen kann", sagte die Nummer 13 im olympischen Golf-Ranking.
Diese Einschätzung kommt nicht von ungefähr, Straka besticht heuer auf der PGA-Tour in den USA mit beständigen Leistungen. Auch wenn ein Sieg wie in den zwei Jahren zuvor noch fehlt, kann der 31-Jährige reihenweise Top-10-Resultate vorweisen. "Mit diesem Jahr bin ich sehr zufrieden, besonders die letzten drei Monate habe ich so konstant Golf gespielt wie noch nie."
Fokus auf die Genauigkeit
Der Ryder-Cup-Sieger hat an vielen Facetten seines Spiels geschraubt, mit dem Driver ist er einer der besten Spieler auf der Tour. "Auch mein Eisenspiel hat sich sehr verbessert. Ich habe mich weniger auf die Länge der Schläge und dafür mehr auf die Genauigkeit konzentriert. Das hat ziemlich geholfen. Jetzt bin ich halt viel öfter im Fairway und kann viel mehr attackieren", erklärte der University-of-Georgia-Absolvent.
Diese Genauigkeit im langen Spiel hat auch zu seinem ersten Ass auf der PGA-Tour geführt, ausgerechnet bei den US Open gelang ihm ein Hole-in-One. "Ich habe die ganze Zeit nur gesagt 'Sitz, sitz, sitz!'. Dann ist er ins Loch gegangen, das war verrückt", meinte Straka über seinen Traumschlag.
Kritischer sieht er sein kurzes Spiel. "Das Putten ist dieses Jahr vielleicht ein bisschen weniger gut als die letzten zwei Jahre, aber das wird besser. Das Putten kommt und geht, das ist bei jedem ziemlich inkonstant. Da muss man einfach versuchen, zumindest auf Durchschnitt zu kommen", erläuterte Straka, der mit seiner Frau Paige und dem sechs Monate alten Sohn Leo in Birmingham (Alabama) lebt.
Familie so oft wie möglich mit dabei
Die Familie nimmt der Golfprofi so oft wie möglich zu den Turnieren mit. "Das wird jetzt noch häufiger werden, wenn der Leo größer wird. Wir haben eine gute Unterstützung durch die Tour, es gibt eine Tagesbetreuung. Natürlich ist das Herumfliegen relativ schwer. Aber sie machen das ziemlich leicht für die Familie, dass sie dabei sein können", erzählte Straka. "Manchmal vermisse ich sie schon. Aber ich glaube wir waren nie mehr als zwei Wochen getrennt."
Auch den Trip nach Europa macht die Familie zumindest teilweise mit. Zwischen British Open und Olympia sind die Strakas für eine Woche in Sepps Heimat, die er einst als 14-Jähriger verließ. "Meine Familie wird in Österreich mit dabei sein, aber nach Paris fliegen sie nicht." Dort drücken ihm dafür seine Eltern vor Ort die Daumen.