Frage: Wie viel haben Sie sich mit Ihren Konkurrentinnen beschäftigt?
Kiesenhofer: "Ich bin sehr auf mich fokussiert und schaue nur auf mich selbst, aber ich weiß über die Favoriten bescheid. Ich kann es nicht ändern, wenn fünf andere in Topform sind, werde ich Sechste. Ich vergleiche mich mit mir selbst und bin zufrieden, wenn ich ein richtig gutes Rennen fahre und positiv erstaunt bin über meine Leistung."
Frage: Mit Christina Schweinberger (WM-Dritte) haben Sie ja auch eine starke Konkurrentin im eigenen Team. Welche Rolle spielt das?
Kiesenhofer: "Bei den Staatsmeisterschaften muss ich immer voll am Limit fahren, da zählt ja jede Sekunde. Insofern pusht das schon extrem."
Frage: Sie setzen diesmal vor allem auf das Einzelzeitfahren, wie schätzen Sie ihre Chancen im Straßenrennen ein?
Kiesenhofer: "Zeitfahren ist besser planbar, insofern war die Vorbereitung mehr darauf ausgerichtet. Aber wenn man fit ist, ist das für ein Straßenrennen auch nicht schlecht. Es wird stark auf die Renndynamik ankommen. Wie wir das angehen, werden wir vor Ort entscheiden."
Fragen: Haben Sie in der Vorbereitung auf Olympia von ihrem Team Roland alle nötigen Freiheiten bekommen?
Kiesenhofer: "Ich habe schon zu Beginn des Jahres gesagt, dass die Olympischen Spiele wichtig sind. Das war auch für niemanden eine große Überraschung. Ich habe gesagt, dass ich die letzten vier Wochen für die spezifische Vorbereitung nutzen möchte, das war okay. Dem Team wäre lieber gewesen, dass ich den Giro fahre, aber mir war das zu knapp vor Olympia."
Frage: Welche Verbindungen haben Sie zu Paris?
Kiesenhofer: "Ich war mal ein paar Wochen dort während meines PhD an einer Uni für einen wissenschaftlichen Aufenthalt."
Frage: Werden Sie vor Ort von Ihrer Familie unterstützt?
Kiesenhofer: "Von meiner Schwester. Vielleicht ist das besser so, es sind schon so viele Menschen dort, da habe ich meine Ruhe, für mich passt das. Und mein Freund Olivier kommt für das Wochenende zum Zeitfahren."
Frage: Wie oft kommen Sie in Ihre Heimat im Weinviertel?
Kiesenhofer: "Heuer zuletzt im Jänner. Es würde sich schon ab und zu ausgehen, aber irgendwie bin ich trotzdem fast nie dort. Man muss in den Flieger steigen, es gehen Trainingstage drauf. Ich habe so viele Rennen und bin unterwegs, deshalb bin ich froh, wenn ich mal daheim im Wallis bin."