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US-Turnerin Biles schreibt Geschichte

Die Amerikanerin gewinnt trotz zweier Stürze ihre 4. WM-Goldmedaille.

US-Turnerin Biles schreibt Geschichte Foto: © getty

Turnerin Simone Biles holt bei den Turn-Weltmeisterschaften in Doha ihre vierte WM-Goldmedaille im Mehrkampf.

Mit diesem Sieg schreibt die erst 21-jährige US-Amerikanerin Geschichte: Sie ist die erste Turnerin überhaupt mit vier Mehrkampf-WM-Titeln. Biles übertrumpft damit die Russin Swetlana Chorkina, die 1997, 2001 und 2003 triumphierte. 

Biles kann sich bei ihrem WM-Sieg in den Disziplinen Sprung und Schwebebalken sogar jeweils einen Sturz leisten.

Biles hat schwierige Zeit hinter sich

Für Biles war es trotz der ungewohnten Fehler ein überaus gelungenes Comeback zwei Jahre nach den Spielen in Rio, als sie viermal Gold gefeiert hatte. Hinter ihr liegt eine schwere Zeit mit Gewissensqualen. Im Jänner hatte sie öffentlich gemacht, wie viele andere Teamgefährtinnen auch vom früheren US-Teamarzt Larry Nassar missbraucht worden zu sein.

Strahlend feierte sie nun ihren Erfolg mit ausgebreiteter US-Fahne. Bisher hatte sie gemeinsam mit der Russin Swetlana Chorkina die Rangliste angeführt.

Biles setzte unter einem Aufschrei der nur wenigen Zuschauer im Aspire Dome den von ihr kreierten Sprung, den gestreckten Vorwärtssalto mit zwei Schrauben, zum Auftakt auf das Hinterteil. Doch die Referees zeigten sich gnädig und vergaben mit 14,533 Punkten dennoch eine hohe Note, so dass ihre Aufholjagd vom dritten Gesamtrang aus begann.

Für US-Coach auf einer Stufe mit Michael Jordan oder Usain Bolt

Schon nach dem Barren lag sie wieder in Front, musste aber auch am Balken noch einmal vorzeitig zu Boden. Damit fiel ihr Vorsprung mit Punktzahl 57,491 vor der Japanerin Mai Murakami (55,798) und Teamgefährtin und Tielverteidigerin Morgan Hurd (55,732) knapper aus als erwartet.

Für den neue US-Coach Tom Forster steht Simone Biles in einer Reihe mit anderen Sportgrößen wie Michael Jordan oder Usain Bolt, das bekräftige er in Doha. Biles selbst bleibt indes auf dem Teppich: "Ich bin kein Star, ich bin nur Simone Biles."

Einen Tag vor dem WM-Auftakt hatte Biles allerdings eine Schrecksekunde zu überstehen, als sie wegen Schmerzen aufgrund eines Nierensteins eine Klinik aufsuchen musste. Doch kurz darauf gab sie Entwarnung und scherzte über den Nierenstein als "ihre Perle von Doha".

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