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Sprinterin Gogl-Walli steckt sich klares WM-Ziel

In wenigen Tagen fällt der Startschuss bei der Leichtathletik-WM in Budapest mit Susanne Gogl-Walli, die dieses Jahr eine neue persönliche Bestzeit hinlegte.

Sprinterin Gogl-Walli steckt sich klares WM-Ziel Foto: © GEPA

Wie bei Olympia 2021 in Tokio (20.), der WM 2022 in Eugene (23.) und der EM 2022 in München (20.) soll es für Susanne Gogl-Walli auch bei der Leichtathletik-WM in Budapest ins Halbfinale gehen.

Mit dem in Szekesfehervar gelaufenen 50,87 Sek. über 400 m ist dieses Vorhaben realistisch. Die 200 m nimmt die über die Stadionrunde bereits für Olympia qualifizierte Oberösterreicherin gern mit, schon bei der WM 2022 überraschte sie auf der Unterdistanz als 21.

"Ganz wichtig, dass ich mich weiter entwickle"

 

Mit Platz vier und dem österreichischen 400-m-Indoor-Rekord bei der Hallen-EM in Istanbul gelang Gogl-Walli ein starker Einstieg in das Jahr, im flotten Tempo ging es bei den Freiluftmeetings weiter.

"Das Hauptaugenmerk lag auf dem 400er, aber die 200 m sind eine wichtige Zubringerleistung. Da erwarte ich keine Topplatzierung, aber es ist ganz wichtig, dass ich mich weiter entwickle. Und es war klar, dass ich sie bei der WM laufen werde, wenn ich mich qualifiziere", sagte Gogl-Walli im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur.

In Platzierungen werde nach wie vor nicht gedacht, dafür sei die Konkurrenz zu stark und die Dichte zu groß. "Beeinflussen kann ich nur meine eigene Leistung, und da ist das Ziel, in den Bereich meiner Bestleistung zu kommen. Und dann werde ich schauen, ob ich zufrieden bin. Ich erhoffe mir aber eine bessere Platzierung als letztes Jahr. Weil ich heuer besser gelaufen bin."

Per neuer Bestzeit nach Paris

So markierte sie neue persönliche Bestzeit, die die Direktqualifikation für Paris 2024 bedeutete. Das nimmt ihr in den kommenden Monaten viel Druck und erlaubt einen gezielten Aufbau auf die Sommerspiele. "Dass eine Bestzeit rausgekommen ist, war eine Kombination aus mehreren Dingen. Wir versuchen, alles gleichzeitig zu entwickeln, Schnelligkeit, Ausdauer, Kraft." Zum ÖLV-Rekord von Karoline Käfer (50,62/1977) fehlt nicht mehr viel.

Trainer Wolfgang Adler - der ab September als Athletiktrainer von Swiss Sliding arbeiten, die Läuferin aber weiterbetreuen wird - sei ein "ziemlicher Perfektionist, was die Technik betrifft". Daran werde ständig gearbeitet. "An der Laufeinteilung, wie wir Kurven gestalten, was die Schrittlänge betrifft, die Körperposition. Da geht es um Feinheiten."

Ehemann Michael Gogl selbst im Einsatz

Das Warten auf den nächsten Zeitensprung erträgt Gogl-Walli mittlerweile geduldig. "Ich habe das erst lernen müssen. Ich weiß, dass gewisse Dinge Zeit brauchen, dass ich ein paar Monate auf demselben Niveau laufe. Wenn du recht ungeduldig bist, kommst du meistens nicht zum Ergebnis oder verletzt dich." Wenn sich dann der erhoffte Sprung einstelle, sei das freilich ein schönes Erlebnis.

Ein solches wünscht sie sich auch in Budapest, wo sich Familie, Freunde und Club-Mitglieder als Unterstützer angesagt haben. Ehemann Michael Gogl fehlt, weil er selbst im Renneinsatz ist.

Während Gogl-Walli zumeist als Einzelkämpferin unterwegs ist, fährt der Radprofi bei Rundfahrten als Helfer für seinen Kapitän. "Ich habe lange gebraucht zu verstehen, wie das im Radfahren funktioniert", gab die Sprinterin zu. "In der Leichtathletik ist alles so messbar, du siehst es am Papier. Beim Radfahren kann es sein, dass du den besten Wert vom Feld hast und 100. wirst, weil du geholfen hast."

Daheim wird schon, aber freilich nicht nur über Leistungssport geredet. "Das ist unser Beruf, wir tauschen uns da schon mal aus oder unterstützen uns beim Training. Da wir beide Spitzensportler sind, haben wir Verständnis für den anderen, weil man gewisse Situationen ja selbst schon erlebt hat, da kann man sich besser reinversetzen. An sich sind die Sportarten sehr unterschiedlich, Michi hat viel mehr Renntage als ich."

Ihren Vorlauf über 400 m bestreitet Gogl-Walli in Budapest am Sonntag.

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