Der Plan für die Qualifikation ist, dort nicht schon zu viel zu investieren. Ähnlich wie bei Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger vorgegangen wurde, der als Vierter in das Finale einzog und dort EM-Silber errang. "Wir werden es so machen, dass sie nicht zu viel Energie loslässt. In der Quali kannst du nichts gewinnen, nur möglichst leicht weiterkommen." Die Direkt-Norm für das Finale liegt bei 60,50 m, die zwölf Besten steigen auf.
"Sehe bei der EM meine Chance"
Den Speerwurf der Frauen bezeichnet die freilich bereits für die Olympischen Spiele in Paris qualifizierte 28-jährige Hudson als "eher weltlastig", sie ist die Einzige in den Top sieben der Jahresbestenliste, die aus Europa kommt und in dem Ranking Zweite. "Ich sehe meine Chance bei der EM, da ist es realistischer, sich ganz vorne zu platzieren", sagte Hudson daher zur APA.
Als einige der wenigen hält sie den Speer mit dem Zangengriff, von der Technik her soll es insgesamt noch mehr in die Richtung gehen, die die Männer zeigen: Schnell und explosiv, kombiniert mit einem sehr hohem Kraftpotenzial. "Männer haben die bessere, stabilere Technik, wo du höheres Kraftpotenzial brauchst. Das versuchen wir uns zu erarbeiten. Dass Vicky in die Position der Männertechnik kommt, das ist das Ziel", sagte Högler.
Hudson ist von der Papierform her klar eine Medaillenanwärterin - wenn nicht die Topfavoritin. "Wir arbeiten mental jeden Tag daran, was wir uns zutrauen können, was wir abliefern können und was wir abliefern werden. Die EM ist sehr wichtig für uns", sagte der Trainer.
"Ein, zwei Prozent entscheiden über Sieg"
Die Erwartungen seien groß, der Druck erhöht. "Das gehört dazu, und das finde ich auch gut so. Am Schluss ist es immer der Tag X. Ein, zwei Prozent entscheiden über den Sieg." Oder vielleicht sogar, dass du gar nicht in das Finale kommst. "Wir müssen immer den ersten Schritt andenken, zuerst ins Finale, dann in das große Finale, dann gibt es die Medaillenvergabe", sagte Högler.