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EM-GOLD! Victoria Hudson ist Speerwurf-Europameisterin

Die 28-Jährige sorgt erst für die dritte rot-weiß-rote Goldmedaille bei Freiluft-Europameisterschaften, die erste seit 53 Jahren.

EM-GOLD! Victoria Hudson ist Speerwurf-Europameisterin Foto: © GEPA

Victoria Hudson fährt wenige Wochen vor den Olympischen Spielen in Paris den größten Erfolg ihrer Karriere ein!

Die 28-Jährige krönt sich bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in Rom zur Europameisterin.

Bereits mit ihrem ersten Wurf kommt sie auf 64,62 Meter, die beste Konkurrentin - Adriana Vilagos aus Serbien - in der Folge nur auf 20 Zentimeter heran. Bronze geht an die Norwegerin Marie-Therese Obst (63,50).

Es ist erst die dritte Goldmedaille für Österreichs Leichtathletik bei einer Freiluft-EM nach Ilona Gusenbauer im Hochsprung 1971 und Liese Prokop im Fünfkampf 1969.

Für Österreich ist es die zweite Medaille bei diesen Kontinental-Titelkämpfen nach Silber von Lukas Weißhaidinger im Diskuswurf sowie die 13. für den ÖLV überhaupt.

Die Konkurrenz mit dem ersten Wurf geschockt

Zu für sie als Früh-zu-Bett-Geherin ungewohnt später Stunde hatte Hudson vor Familie, den englischen Großeltern und Freunden versprochen, "geistig und körperlich voll da" zu sein.

Nachdem Hudson erst am 22. Mai den von ihr gehaltenen österreichischen Rekord auf 66,06 m verbessert hatte, klang das Minimalziel, den zehnten Platz von der EM 2022 in München zu verbessern, als Understatement. Jedoch war Hudson noch nie zuvor in der Situation, als Topfavoritin bestehen zu müssen.

Und sie meisterte die Prüfung bravourös. Hatte Hudson in der Qualifikation als Fünfte mit 60,15 m Kraft gespart, schleuderte sie im Finale gleich im ersten Versuch den 600 Gramm leichten Speer auf an diesem Abend für die anderen unerreichbare 64,62 m.

Damit schockte sie die Konkurrentinnen sichtbar, diese kamen erst im dritten Versuch auf Touren und Vilagos bis auf zwanzig Zentimeter an Hudson heran.

Hudson ließ eine starke Serie mit 60,35, einem ungültigen Versuch, 61,75 und 62,74 folgen. Beim letzten Wurf stand sie bereits als Europameisterin fest, es wurden nochmals 59,55 m.

Zweite Medaille für Höglers Team

Hudson hatte ihre zuvor stärkste Saison im Vorjahr, als sie erst bei den European Games in Chorzow (Polen) die Bronzemedaille gewann und in Budapest bei der WM den fünften Platz folgen ließ.

Vorhergegangen war dem zu Jahresbeginn 2023 ein Wechsel zu Trainer Gregor Högler, der Hudson bereits im Juniorinnen-Alter betreut hatte. Högler war selbst Olympiateilnehmer in Sydney 2000 und mit 84,03 m (1999) ist er noch immer heimischer Speerwurf-Rekordhalter.

Er meistert den Spagat als Coach von Weißhaidinger und Hudson.

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