An der Seitenlinie haben die Katarer aber wieder eingekauft, mit Veselin Vujovic einen der ganz großen Namen engagiert. Der einstige Welthandballer, der am Samstag 64 wird, gilt als streitbarer, impulsiver Charakter. Die Geschichten über Ausraster, Schlägereien und selbst einen Manipulationsvorwurf haben sich im kollektiven Gedächtnis der Handballfans festgesetzt. Am Balkan genießt der Weltenbummler nach wie vor Legendenstatus.
"Er ist ein Motivator, kein Taktikfuchs", sagte ÖHB-Teamchef Ales Pajovic, der bei Vujovic eine gewisse Altersmilde konstatierte. 2003 war er als Spieler dem Ruf des Charismatikers zu Ciudad Real gefolgt, aber nach einer langen Sperre Vujovics für eine Schlägerei im Europacup nicht mehr in den Genuss seiner Trainings gekommen.
Pajovic-Truppe als Außenseiter
Dass Katar am Dienstag eine deutliche 19:37-Niederlage gegen Frankreich bezog, ist für Wagner kein Vorteil. "Die werden angeschrien werden bis aufs Letzte und zeigen wollen, dass sie nicht 18 Tore schlechter sind als Frankreich und besser als wir", prophezeite Wagner.
Für Pajovic ist der Gegner zumindest "leichter Favorit", zumal die Ausfälle von Kapitän Mykola Bilyk und Bozovic schwer wiegen und die Optionen im Angriff deutlich schmälern.
"Wir müssen ein bisschen anders spielen, mehr in die Zweikämpfe gehen. Würfe von zehn Metern sind nicht mehr so leicht möglich", betonte Pajovic, dessen Truppe gegen die körperlich klar unterlegene Defensive Kuwaits noch ein vergleichbar leichtes Spiel hatte.
Bei allen taktischen Erwägungen: "Wenn wir eine Chance auf das Viertelfinale haben wollen, dann müssen wir dieses Spiel gewinnen", sagte Wagner.