Baustelle: Hinter den Kulissen der "Sport Arena" in Wien
"Man merkt schon, dass die erfahreneren Spielerinnen, die Ruhe reinbringen, weg sind", gestand die wurfgewaltige Rückraumakteurin Reichert, die vor der Pause nicht auffiel, danach aber regelrecht explodierte und schließlich mit zehn Treffern Toptorschützin des Spiels war.
"Da habe ich gemacht, was ich kann", meinte die Niederösterreicherin in Diensten des Thüringer HC, die mit ihrem Club Anfang Mai in Graz das Final Four der European League bestreiten wird.
Auch eine verbesserte Defensivleistung trug dazu bei, dass man allem Kampf und Krampf zum Trotz nie mehr als zwei Tore in Rückstand geriet und die Schlussviertelstunde schließlich klar dominierte.
"Plus müsste größer sein"
"Als wir im Flow waren, haben wir unsere jugendliche Spielfreude gezeigt", erklärte Reichert, und auch Tijsterman fiel daran Gefallen. "Erst dann haben wir es gut gemacht. Da haben wir das gespielt, was wir abgesprochen haben", betonte sie, vergaß aber neuerlich nicht auf Kritik: "Das Plus müsste normalerweise größer sein."
Dennoch breche sie mit einem durchaus guten Gefühl nach Amasya, rund 100 km südlich der Schwarzmeermetropole Samsun gelegen, auf. "Wenn wir in der Türkei den Fokus haben, wie in den letzten 15 Minuten, dann sollte es kein Problem geben. Das gibt Selbstvertrauen", meinte Tijsterman.
Reichert warnte vor zu großer Selbstsicherheit: "Die Türkinnen werden aggressiv sein und Gas geben. Wir dürfen nicht mit dem Gedanken an den Polster ins Spiel gehen."