Vom Glanz vergangener Zeiten ist nicht mehr viel übrig, in der EM-Quali bezog Rumänien gegen Österreich eine 32:36- und 30:35-Niederlage und löste als Zweiter mit nur vier Punkten aus sechs Spielen durchaus glücklich das Endrundenticket. "Wir wollen Rumänien unbedingt zum dritten Mal in Folge schlagen", sagt ÖHB-Teamkapitän Mykola Bilyk und warnt. "Das wird nicht einfach, es ist was anderes als ein Qualispiel."
"Da müssen wir funktionieren"
Die an sich klare Favoritenrolle dürfe nicht zur Nachlässigkeit animieren, bei einem Ausrutscher könnte man sich das ersehnte Hauptrundenticket de facto schon aufzeichnen.
Im Marschplan der Österreicher soll der Sieg über Rumänien den Schub für die extrem fordernden Partien gegen Kroatien (Sonntag) und Spanien (Dienstag) geben. Einer aus diesem Duo muss bezwungen werden, um ab 18. Jänner nach Köln übersiedeln zu dürfen.
"Wir dürfen Rumänien nicht unterschätzen. Es ist das Spiel, in dem wir am meisten da sein müssen. Es ist das mental schwierigste Spiel, weil wir die beiden Partien zuvor gewonnen haben", gibt Bilyk zu bedenken.
Sein kongenialer Nebenmann Lukas Hutecek sieht es ähnlich. "Sie sind ein schwerer Gegner, körperlich stark, sehr robust und haben mit Xavier Pascual einen Toptrainer. Da müssen wir funktionieren", betont der Taktgeber in der Mitte.
Rumänien glaubt an Überraschung
Tatsächlich ist Pascual der prominenteste Name beim Gegner. Mit dem FC Barcelona holte der 55-Jährige zwischen 2009 und 2021 elf Meistertitel und dreimal die Champions League, ehe es ihn nach Rumänien verschlug, wo er mehrere seiner Auswahlspieler bei Dinamo Bukarest coacht.
Mit den eingebürgerten Ante Kuduz und Javier Humet verzichtete Pascual im Vergleich zur Quali interessanterweise auf zwei torgefährliche Rückraum-Akteure. Im Kader stehen nur zwei Legionäre. Einer der beiden, Benfica-Spieler Demis Grigoras, ist immerhin optimistisch: "Ich glaube wirklich, dass wir für eine Überraschung sorgen können."