Statt der besten EM-Platzierung seit 2006 (10.) fasste die ÖHB-Equipe gegen den slowenischen Olympiateilnehmer das Rückreiseticket aus, die nächste große Aufgabe wartet im April.
Da steht das WM-Quali-Play-off an, der Gegner wird bei der Auslosung am EM-Finalwochenende in Wien ermittelt. Noch besteht eine kleine Hoffnung, in Lostopf eins zu rutschen.
Groß ist auch die Hoffnung des Verbands, die EM-Truppe bis zum Play-off zusammenzuhalten. Spätestens danach steht aber ein personeller Umbruch an. Sonja Frey kündigte ihr Team-Aus bereits an, auch Patricia Kovacs trägt sich mit diesem Gedanken. Ein, zwei weitere Spielerinnen könnten folgen.
Der Vertrag von Tijsterman, die im Frühjahr nach 20 Jahren von Herbert Müller übernommen hatte, ist bis zum WM-Play-off anberaumt. ÖHB-Generalsekretär Bernd Rabenseifner kann sich in jedem Fall eine Verlängerung vorstellen.
"Der Weg unter Tijsterman stimmt. Sie hat den Kader verbreitert, die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt. Ich denke, sie ist die Richtige, auch um die Mannschaft nach einem Umbruch zu betreuen."
EM-Aus auch aus organisatorischer Sicht bitter
Für den ÖHB ist das EM-Aus nicht nur sportlich ein bitterer Moment, sondern auch organisatorisch. Denn der Wiener Stadthalle werden durch das Fehlen von Rot-Weiß-Rot in Hauptrundengruppe 2 zahlreiche potenzielle Zuschauer fehlen.
"Dennoch können sich die Fans auf Weltklassehandball freuen", meinte Rabenseifner angesichts von Teams wie Titelverteidiger Norwegen, Dänemark oder den Niederlanden.
Immerhin durfte der Funktionär ein positives Innsbruck-Resümee ziehen. Durchschnittlich kamen 3.200 Zuschauer zu den drei Österreich-Partien.
Mit den Spielen gegen Norwegen (3.730) und Slowenien (3.341) verzeichnete man die besten Frauen-Werte seit den ÖHB-Spielen bei der Heim-WM 1995. "Wir hätten aber gerne noch mehr Leute begeistert", sagte Rabenseifner, der jedenfalls von "großartiger Organisation" und einem "richtig guten Feedback" durch den europäischen Verband sprach.