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User Endzone: Woran Tom Bradys Situation erinnert

Episode #19: 49ers das heißeste Team? Was ist schon ein 0:27? Das Zittern der Bils. Ein One-Scoe-Game zu viel für die Vikings. Die große Ravens-Frage,

User Endzone: Woran Tom Bradys Situation erinnert Foto: © getty

Da sind wir wieder - natürlich auch in den Playoffs!

Auch nach der Wild-Card-Runde in der NFL gibt es viel zu besprechen. Gut also, dass es auch in dieser Saison die "User Endzone" gibt - das NFL-Format von EUCH für EUCH.

Diesmal geben sechs User in ihren Expertisen, Meinungen und Ansichten zu den jeweiligen Duellen zum besten.

Der Rückblick auf ein intensives Wild-Card-Wochenende:

SAN FRANCISCO 49ERS (2) vs. SEATTLE SEAHAWKS (7) 41:23

by "sportfan_1990"

Wild Card Game Nummer eins in Santa Clara, Kalifornien. Die San Francisco 49ers, Nr. 2 Seed in der NFC gegen ihren Division-Rivalen Seattle Seahawks - ihrerseits Nr. 7 Seed. Aufgrund einer Unwetterfront fand das Spiel unter nassen Bedingungen statt.
Drei Viertel lang war es eine spannende Begegnung, die zum Ende hin sehr eindeutig wurde. Das Endresultat spiegelt auf jeden Fall nicht den Spielverlauf. Ich darf euch nun die wesentlichsten Punkte für den Aufstieg der 49ers in die Divisional Playoff näher bringen.

Player(s) of the Game: Christian McCaffrey (119 Rushing Yards, 17 Receiving Yards + 1 Rec. TD) + Deebo Samuel (133 Receiving Yards, 1 Rec. TD, 32 Rushing Yards)

Neben George Kittle sind die beiden der Dreh und Angelpunkt in der 49er Offense und auch in diesem Spiel war auf beide Verlass. McCaffrey war in Halbzeit eins der Go-to-Guy für die 49ers Offense und erzielte den ersten Touchdown im Spiel. Samuel war dann vor allem in der zweiten Halbzeit zur Stelle. Sein 74 Yard Catch and Run TD zur 38:17 Führung war die Vorentscheidung. Insgesamt 301 Yards erzielten die beiden Ausnahmekönner gemeinsam und erleichterten somit den Tag von Rookie-QB Brock Purdy. Hier könnt ihr euch nochmals die zwei Big Plays der beiden ansehen.

Worst of the Game:

Die Niners starteten das 3. Viertel mit einem starken Drive, aber auch die Antwort der Gäste aus Seattle war beeindruckend. Mit 14 Plays für 55 Yards kam man bis zur 19 Yard Line der 49ers. Sechs Punkte Rückstand bei noch 2:31 min im 3. Quarter. Doch dann kam bei 3rd & 14 die spielentscheidende Situation.

Rookie Tackle Charles Cross wird von Bosa geschlagen, Smith muss ausweichen, die Pocket kollabiert und Charles Omenihu bringt den Quarterback der Seahawks, der den Ball nicht festhalten kann, zu Boden. Nick Bosa recovered den Fumble und die 49ers marschieren daraufhin über 70 Yards zum Touchdown. Dem Spiel tat dies nicht gut, denn danach nutzten die Niners ihr Momentum und die Seahawks schafften bis kurz vor Schluss keine Punkte mehr.

Best Play of the Game:

Big Plays gab es genug. Trotzdem hab ich mich für einen Spielzug entschieden, der in einem Incomplete Pass endete. Beim Stand von 38:17 für die 49ers fünf Minuten vor Schluss ließ Brock Purdy drei Verteidiger aussteigen und warf unter höchstem Druck noch in ein minimales Fenster zu Brandon Aiyuk. Dieser konnte den Ball aber nicht festhalten. Purdy ist der erste Rookie, der in den Playoffs vier Touchdowns (3 Passing TD´s + 1 Rushing TD) erzielte.

Worst Play of the Game: Jimmie Wards Hit gegen Geno Smith

Die Seahawks hatten noch 9 Sekunden in der ersten Halbzeit zur Verfügung. Geno Smith entschied sich selbst zu laufen und gab sich an der eigenen 46 Yard Linie auf. Doch Jimmie Ward tackelte ihn viel zu spät und wurde daraufhin zurecht mit 15 Yards für unnötige Härte bestraft. Die Seahawks sagen danke und verwerteten das 56 Yard Field Goal zur 17:16 Pausenführung. So etwas darf einem Veteranen – es ist die neunte Saison für Ward – nicht passieren. Zum Glück - aus Sicht der Niners – hatte es keine weiteren Folgen, aber in engen Spielen kann so ein unnötiges Vergehen entscheidend sein.

Ausblick:

Für die Seahawks ist diese Saison nun zu Ende und trotzdem kann man sehr zufrieden sein. Aufgrund des tollen Trades mit den Broncos haben sie im nächsten Draft zwei First Round Picks – darunter auch die Nummer 5. Für die 49ers geht es nächste Woche mit einem Heimspiel gegen die Dallas Cowboys weiter. Nach elf Siegen in Folge kann man durchaus behaupten, dass die 49ers das heißeste Team in der NFL sind. Man kann gespannt sein, ob die Cinderella Story von Brock Purdy um ein weiteres Kapitel erweitert wird.

JACKSONVILLE JAGUARS (4) vs. LOS ANGELES CHARGERS (5) 31:30

by "kloisg11"

Ja, es war das Nachtspiel von Samstag auf Sonntag und nein, ich habe es nicht live gesehen. Hätte ich es, wäre ich vermutlich beim Stand von 27:0 für LA eingeschlafen. Interessant wäre es auch gewesen, wie ich auf das Ergebnis am nächsten Morgen reagiert hätte: 31:30 Jacksonville. Unglaublich!

Player of the Game: Doug Pederson, Head coach, Jacksonville Jaguars

Jacksonville hat die (schwache) AFC South mit fünf Siegen in den letzten fünf Spielen gewonnen. Das Momentum spricht also für die Jaguars. Davon war in der ersten Hälfte wenig zu sehen. Man kann es nicht oft genug schreiben: 0:27. Dass sich eine Mannschaft bei diesem Ergebnis nicht aufgibt, zeigt von großem Charakter und Vertrauen in die eigenen Stärken. Für mich hat das an diesem Tag kaum jemand besser verkörpert als Doug Pederson. Two-Point-Conversion beim Stand von 30:26, fourth-and-1-Conversion mit 1:27 auf der Uhr und das Vertrauen in die mentale Stärke von Trevor Lawrence.

Worst of the Game: Brandon Staley, Head coach, Los Angeles Chargers

Es sind in dieser Kategorie natürlich auch Spieler erlaubt, für dieses Spiel passt es meiner Meinung nach aber besser, sich auf die Sideline zu konzentrieren. Bis vor zwei Wochen hätte ich noch gesagt, Staley sitzt fest im Sattel, jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Zunächst lässt er in Week 18 viele Starter spielen, wo sich Mike Williams verletzt hat und nur eine Woche später verliert sein Team nach 27:0-Führung. Ja, er hat die Playoffs erreicht, aber mit schlechtem Zeitmanagement, einer Prevent-Defense und ohne jeglichem Mut beim Play Calling wird die Luft in der NFL dünn.

Best Play of the Game

Es bringt natürlich nichts, aber drei (!!!) INTs in einer Halbzeit sind ein Wahnsinn. Asante Samuel Jr. hat das Kunststück vollbracht, Trevor Lawrence drei Mal innerhalb einer Halbzeit zu intercepten. Schade nur, dass die meisten das Ergebnis und nicht die persönlichen Stats in Erinnerung behalten werden. Fun Fact: The son of Asante Samuel Sr., they became the third father-son duo to have a postseason INT in NFL history (Devin Bush/Devin Bush Jr. & Antoine Winfield/Antoine Winfield Jr.), per NFL Research, and the first duo to do so against the same team (JAX). Quelle: nfl.com. Ob Vater und Sohn auch immer denselben Namen tragen müssen, ist mir nicht bekannt ;)

Worst Play of the Game

Joey Bosa unsportsmanlike conduct nach dem TD zum 30:26. Es ist alles nur Theorie, aber wer weiß, wie die Two-Point-Conversion von der Zwei ausgegangene wäre. Nichts desto trotz sollte eine arrivierter Spieler wie Bosa nicht die Nerven und seinen Helm – zwei Mal – wegschmeißen.

Ausblick

Für die Chargers heißt es abputzen und weitermachen. Mit Justin Herbert haben sie einen der besten Quarterbacks, der noch lange nicht seinen Zenit erreicht hat, und auch sonst ist die Mannschaft ausgeglichen und stark. Man muss die PS halt auch auf die Straße bringen. Für Jacksonville geht es in Kansas weiter und wer eine 0:27 aufholt, kann auch in Kansas gewinnen.

BUFFALO BILLS (2) vs. MIAMI DOLPHINS (7) 34:31

by "patrick_R"

Wow! Was haben wir hier für ein Spiel zu sehen bekommen!? Wer hätte erwartet, dass die Bills bis zur letzten Minute um den Sieg zittern müssen, obwohl Miami Rookie-QB Skylar Thompson starten musste? Ich, Dolphins-Fan, jedenfalls nicht. Auf dem Papier wäre es eine klare Angelegenheit gewesen, denn Miami war der größte Underdog in der Geschichte der Wild-Card-Round laut den Buchmachern, aber Josh Allen hielt die Dolphins immer wieder im Spiel und beinahe ging es schief.

Star of the Game: Matt Milano (2 Sacks, 2 QB Hits, 6 Tackles, 7 Stops)

Viele hätten hier wohl Kaiir Elam vermutet, welcher sicherlich ein grandioses Spiel hatte, aber um ihn „Star of the Game“ zu nennen, hat er mir mit 44 Snaps zu 71 total Snaps etwas zu wenig gespielt. Daher habe ich mich für Matt Milano entschieden, welcher es der verletzungsbedingt geschwächten O-Line der Dolphins das ganze Spiel über schwer machte. Die Stats sprechen eigentlich schon für sich. Auch dank ihm kam die Dolphins-Offense nie richtig ins „driven“. Nach einigen schwachen Spielen in den letzten Wochen ist Milano genau rechtzeitig für die Playoffs wieder in Höchstform.

Worst of the Game: Miamis Offensive

Mit 31 Punkten könnte man denken, dass es gar nicht so schlecht für die Offense der Dolphins lief, aber in Wirklichkeit hat man nur zwei offensive Touchdowns erzielt. Skylar Thompson spielte, wie man es erwarten konnte, wie ein Rookie in seinem ersten Playoff-Spiel. Zugegebenermaßen hatte er gerade anfangs wenig Unterstützung von seinen Wide Receivern, welche immer wieder gut platzierte Bälle fallen ließen. Man machte es sich aber auch selbst schwer, indem man vier „False Starts“ hatte und man immer wieder Timeouts verschwenden musste, weil man sich zu viel Zeit beim Play-Call ließ.

Best Play of the Game: Strip Sack-Touchdown der Dolphins

Es war der erste offensive Spielzug der Bills in der zweiten Hälfte. Josh Allen wird gesackt und lässt den Ball fallen. Dolphins Lineman Zach Sieler recovered ihn und trägt ihn für den Touchdown zurück. Damit brachte er Miami erstmals in Führung und spätestens dann wurde Bills-Fans und Spielern bewusst, dass das hier kein sicherer Sieg ist.

Worst Play of the Game: Zweite Interception von Skylar Thompson

Es ist 3rd & 19 von der eigenen 8-Yard-Linie. Wieso geht man hier das Risiko ein, eine Interception oder einen Safety zu kassieren, wenn man sogar in Führung ist? Warum nicht einfach z.B. einen Draw probieren und gegebenenfalls danach punten? Die Chance ist unfassbar gering, hier noch ein First Down zu bekommen.

Dank dieser Interception konnten die Bills erneut in Führung gehen, welche sie folglich für das restliche Spiel auch nicht mehr hergaben.

Ausblick:

Die Bills werden sich definitiv steigern müssen, wenn man sich gegen die Bengals in der Divisional Round durchsetzen will. Josh Allen darf sich keinesfalls noch einmal drei Turnover erlauben, denn das war neben Miamis QB-Problem der Hauptgrund, wieso man bis zur letzten Minute um den sichergeglaubten Sieg zittern musste.

Miami muss jetzt den Blick auf die Offseason richten. Die besten drei Running Backs, ebenso wie Mike Gesicki, Nik Needham und Teddy Bridgewater stehen nun ohne Vertrag da und man hat nicht allzu viel Cap Space. Hier wird es eine Meisterleistung von GM Chris Grier brauchen, wenn man sich noch einmal deutlich verstärken will. Das Wichtigste in dieser Offseason kann man sich allerdings nicht kaufen: Die Gesundheit von Tua Tagovailoa. Der Quarterback muss nach drei Gehirnerschütterungen in einer Saison wieder komplett fit werden, denn Miami plant mit ihm als Starter in 2023.

MINNESOTA VIKINGS (3) vs. NEW YORK GIANTS (6) 31:24

by "AustrianViking"

Gratulation an die Giants – alles in allem ein nicht unverdienter Sieg gegen meine Vikings.

Eine großartige, überraschende Saison der Vikings nahm damit ein schnelles Ende in den Playoffs. Auch wenn den meisten im Vikings-Umfeld klar war, dass wir über unseren Möglichkeiten gespielt haben, sollte doch zumindest die Wild Card Round gegen die Giants – die nun auch nicht die Übermannschaft sind – überstanden werden. Dem war leider nicht so, denn die Giants nutzten die inferiore Leistung der Defensive eiskalt aus und fügten den Vikings die erste & einzige Niederlage in einem One Score Game diese Saison zu. Eine zu viel…

Player of the Game: Daniel Jones (25/35; 301 Yards, 2TD; 17 CAR, 78 Yards)

Daniel Jones führt die Giants zu einem Auswärts-Playoff-Sieg – das hätten vor der Saison wohl nicht mal die kühnsten Optimisten für möglich gehalten. Doch genau das ist nun passiert. Das lag zum einem an der nicht existenten Vikings Defense (dazu unten mehr), aber auch an einer absolut tadellosen Leistung sowohl als Passer als auch als Runner. Jones warf Pässe für 301 Yards & zwei Touchdowns, leistete sich keinen Turnover und war zusätzlich noch der Leading Rusher seines Teams mit 78 Yards bei 17 (!) Carries. Somit verdient der Man of the Match.

Worst of the Game: Vikings Defense

Wenn eine Defense über 440 Yards zulässt, keine Turnover kreiert und in 7 Drives 4 Touchdowns & ein Field Goal zulässt, wird es nahezu unmöglich ein Spiel zu gewinnen. Aber es waren nicht nur die nackten Zahlen, welche die Defense zum Worst of the Game machen. Es war einfach so ziemlich alles schlecht, man konnte die Giants nicht tackeln, es waren laufend Giants Receiver (und die gehören bei Gott nicht unbedingt zur Elite) komplett frei mit teils wahnwitziger Separation & Jones als Runner bekamen die Vikings in der ersten Hälfte überhaupt nicht in den Griff.

Die naheliegendste Kritik geht natürlich an DC Ed Donatell, der die Defense die gesamte Saison über nicht hingebracht hatte, aber man wird sich im Vikings Front Office auch eingestehen müssen, dass es in der Defensive ganz einfach auch an Qualität fehlt. Es war einzig und allein der Offense zu verdanken, dass das Spiel bis zum Schluss offen war.

Best Play of the Game: Daniel Jones & Matt Breida Play Action Fake

Das war einfach ein geiles Play – muss man neidlos anerkennen. Jones täuscht den Pass nach rechts an & steckt den Ball mit der anderen Hand nach hinten auf Matt Breida durch. Und natürlich fallen die Vikings darauf rein.

Worst Play of the Game: Justin Jefferson auf Kirk Cousins für -2 Yards

Ein Play Call aus der Hölle – denn warum man bei 3&1 hier ein Trick Play callen muss, ist mir völlig unverständlich. Vor allem hat das Run Game nicht schlecht funktioniert und dieses eine Yard wäre wohl zu überwinden gewesen. So war es aber ein 3 & Out und die Giants konnten im nächsten Drive davonziehen.

Ausblick

Für die Giants geht es nun am Samstag nach Philadelphia zum Division Rivalen, eine vermutlich ungleich schwierigere Aufgabe für die Offensive rund um Daniel Jones als diese Woche.

Aus meiner Sicht wird die Saison der Giants im Lincoln Financial Field am Samstag enden & dann stehen wichtige Themen an – wie zb. die möglichen Vertragsverlängerungen von Jones & Barkley.

Bei den Vikings steht eine spannende Offseason ins Haus. Es wird wohl besonders auf der defensiven Seite ein mittlerer bis größerer Umbruch erfolgen (müssen). Es ist außerdem auch sehr wahrscheinlich, dass wir Spieler wie Thielen, Kendricks, Cook, … vermutlich das letzte Mal im Vikings Trikot gesehen haben. Alles in allem denke ich aber, dass die Vikings bei Kwesi Adofo-Mensah & Kevin O’Connell in guten Händen sind.

CINCINNATI BENGALS (3) vs. BALTIMORE RAVENS (6) 24:17

by "Dominik1010"

Die Cincinnati Bengals setzten sich im internen AFC North Showdown gegen die Baltimore Ravens mit einem Score von 24:17 durch und sind damit noch immer im Rennen um die Vince Lombardy Trophäe. Schlussendlich war das Spiel jedoch eine viel engere Angelegenheit, als viele Experten vor dem Kick-Off prognostiziert hatten. Die Ravens legten ihren Schwerpunkt in der Defense auf die Verhinderung von Big-Plays, was zum großen Teil auch gut funktionierte. Schlussendlich führte jedoch ein folgenschwerer Fehler der Ravens Offense die Bengals auf die Siegerstraße. Aber dazu später mehr.

Player of the Game: Logan Wilson – Linebacker der Cincinnati Bengals

Es ist eher selten, dass die Auszeichnung „Player of the Game“ an einen Linebacker geht, doch in diesem Fall ist die Verleihung mehr als gerechtfertigt. Wilson, ein ehemaliger Drittrunden-Pick aus Wyoming, war maßgeblich für den spielentscheidenden Turnover verantwortlich (Rubrik Play of the Game), doch er führte sein Team auch in der Tackle-Statistik ( 10 Tackles) an.

Worst of the Game: Offensive Line der Cincinnati Bengals

Nach der Super-Bowl-Niederlage im letzten Jahr versuchten die Bengals mit teuren Free-Agency Verpflichtungen ihre größte Schwachstelle, die Offensive-Line, zu verstärken. Nach anfänglichen Schwierigkeiten zu Beginn der Saison festigte sich die Unit und war mitverantwortlich für den Division Sieg in der AFC North. Jedoch gingen die Bengals nach den Verletzungen von Guard Alex Cappa und Right-Tackle La'el Collins bereits gehandicapt in die Partie gegen die Ravens.

Doch der Verletzungsteufel verschonte die Bengals wieder nicht, diesmal erwischte es Left-Tackle Jonah Williams mit einer Knie-Verletzung. Dies führte dazu, dass Guard Jackson Carman als Tackle aushelfen musste. Eine Position, die dieser seit seiner College-Zeit nicht mehr bekleidete. Spätestens ab diesem Zeitpunkt stand Burrow ständig unter Druck und man merkte den deutlichen Qualitätsverlust.

Best Play of the Game / Worst Play of the Game

Diese Rubriken fasse ich zusammen, da dieses Play für beide Kategorien anzuwenden ist. Beim Spielstand von 17:17 marschierten die Ravens unter der Regie von Tyler Huntley an die Bengals 1-Yard Line. Nach zwei erfolglosen Versuchen entschied sich Ravens OC Greg Roman für einen QB-Sneak Spielzug, doch dieser misslang und das Spiel kippte zu Gunsten der Bengals. Huntley versuchte mit ausgestreckten Armen das entscheidende Yard zu überbrücken.

Laut Statistik fehlten lediglich 0,6 Yards für einen erfolgreichen Score, doch Bengals Linebacker Logan Wilson schlug den Ball aus Huntleys Händen und was folgte war ein 98-Yards Fumble Return Touchdown von Edge-Defender Sam Hubbard. Für die Bengals war dieses Play umso wichtiger, da die Offense zu diesem Zeitpunkt gravierende Probleme hatte und keine erfolgreichen Drives auf das Spielfeld brachte.

Ausblick

Die Bengals werden in der Divisional Round auswärts bei den Buffalo Bills antreten müssen. Normalerweise dürfte diese Partie ein Spiel auf Augenhöhe sein, doch die Verletzungssorgen in der Offensive Line der Bengals wurden wie schon erwähnt nicht kleiner.

Auf der anderen Seite endet für die Ravens eine Saison mit vielen Höhen und Tiefen. Die große Frage wird sein, ob und wie das Team und Quarterback Lamar Jackson wieder zusammenfindet. Nicht wenige Beat-Writer aus dem Umfeld der Ravens berichten von erheblichen Spannungen zwischen Head Coach John Harbaugh und dem ehemaligen First-Round Pick und Liga-MVP. Persönlich glaube ich, dass sich die Parteien schlussendlich einigen werden und Jackson seinen „teuren“ Vertrag bekommen wird. Im Laufe der Saison kündigte er bereits an, dass er nicht gewillt wäre, unter einem etwaigen Franchise-Tag zu spielen. So oder so wird es für die Ravens Anhänger keine langweilige Off-Season werden.

TAMPA BAY BUCCANEERS (4) vs. DALLAS COWBOYS (5) 14:31

by "TheLuky"

Es sollte ein Abend ganz nach Bradys Geschmack werden: Alle schreiben ihn ab und gerade rechtzeitig zum Playoff kommt er wieder in Form und straft seine Kritiker lügen. Doch Pustekuchen, Dak Prescott und seine Dallas Cowboys liefern ein makelloses Spiel (außer vielleicht Brett Maher :D ) ab. Sie zerlegen die Buccaneers nach Strich und Faden und ziehen mehr als verdient in die Divisional Round ein.

Player of the Game – Dak Prescott (305 Passing Yards, 24 Rushing Yards, 5 TD’s)

Es waren nicht wenige, die Prescott nach den letzten Spielen der Regular Saison bereits abgeschrieben haben. Aber er spielte ein komplett perfektes Spiel, was auch seine Statistiken zeigen, mit 4 Passing- und einem Rushing-Touchdown zerlegte er die Defense der Bucs im Alleingang. Er war da, wenn ihn seine Franchise gebraucht hat, er fand seine Receiver, hielt einige Drives mit seinen Scrambles am Leben und dirigierte seine Offense nach Belieben übers Feld.

Worst of the Game – Coaching Staff der Tampa Bay Buccaneers

Ja, hier hätte man einen gewissen Brett Maher nehmen können. Wer vier Extrapunkte in einem Spiel verschießt, hätte sich das zumindest auch verdient – aber hey, die Cowboys haben gewonnen und sind eine Runde weiter, Immerhin hatte er beim fünften Versuch doch noch die Nerven und versenkte einen.

Nein, ich entscheide mich für den Coaching Staff der Bucs, und ja man hätte hier wohl jeden einzelnen Buccaneers-Spieler nennen können. Aber es zieht sich bereits über die ganze Saison hinweg, dass man seit dem Abgang von Bruce Arians einfach viel zu konservativ agierte und stur nicht von seinem Gameplan abwich und keine Anpassungen vornahm. Sinnbildich dafür zeigte sich die Entscheidung kurz vor der Pause an der Mittellinie zu punten. Somit verbaute man sich selbst die Chance, den Anschluss zu finden. Die Offense zeigte nur ihr Können, wenn sie eine Two-Minute Offense spielten und schnell übers Feld kamen – aber das kam einfach viel zu selten vor in dieser Saison.

Best Play of the Game (Touchdown Dak Prescott zum 12:0)

Die Defense der Buccaneers stoppte endlich die Offense aus Dallas an der Goalline, doch diese bewies Mut und ging dafür, anstatt das Field Goal zu nehmen (blieb nicht das einzige Mal in dieser Partie). Prescott täuschte den Hand-Off an, verwirrte damit die gesamte Defense, rollte nach links raus und lief in kompletter Peyton-Manning-Manier (ok gut, vielleicht doch nicht ganz so träge :D) in die Endzone.

Worst Play of the Game (Interception von Tom Brady)

Da war er, der erste vernünftige Drive der Buccaneers, der Drive bei dem man das Gefühl hatte, das wird ein spannendes Spiel. Die Buccaneers bewegten den Ball gut übers Feld bis tief in die Redzone (dabei war auch ein sehenswerter Shuffle-Pass von Brady auf Godwin), doch dann passierte Brady etwas, was ihm seit 2019 bei den Patriots nicht mehr passierte – nämlich eine INT in der Redzone. Und ja, das ging ganz alleine auf seine Kappe, denn es war einfach eine schlechte Entscheidung, ein schlechter Pass und der Anfang vom Ende.

Ausblick

Cowboys:

Für die Cowboys geht es nun in der Divisional Round gegen die San Francisco 49ers mit ihrem Mr. Irrelevant. Sollten die Mannen aus Dallas auch hier eine ähnliche Leistung abrufen können, könnte es ein durchaus spannendes Spiel werden. Nichtsdestotrotz wird hier aber ein ganz anderer Gegner warten, die beste Defense der Liga gepaart mit einer Offense, die jede Menge Waffen vorzuweisen hat.

Buccaneers:

Allen voran geht es für die Buccaneers um die Weichenstellung für die Zukunft. Ändern sie etwas an ihrem Coaching Staff bzw. können die Übungsleiter die richtigen Schlüsse aus dieser enttäuschenden Saison ziehen? Alles in allem wird es in Tampa Bay eine spannende Offseason mit vielen Fragezeichen.

Was sich jetzt alle fragen: Wie geht es mit Tom Brady weiter? War das nun endgültig das letzte Mal, dass wir Brady in einem NFL-Trikot gesehen haben? Versucht er es nochmals mit einem anderen Team?

Ich denke, die Situation erinnert zu sehr an die Situation von damals, als Brady im Trikot der Patriots sang und klanglos in den Wild Cards gegen die Titans ausgeschieden ist. Daher denke ich, er wird nochmals einen Angriff mit seinem dann dritten Team starten. Was denkt ihr?

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