Endstand
34:31
14:0, 6:17, 14:7, 0:7
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Mehr Spannung als erwartet bei Buffalo gegen Miami

Favorit Buffalo führte gegen Miami früh, hatte vermeintlich alles im Griff, doch die Dolphins ließen bis kurz vor Schluss nicht locker.

Mehr Spannung als erwartet bei Buffalo gegen Miami Foto: © getty

Die Buffalo Bills feiern in der Wild-Card-Runde der NFL-Playoffs einen 34:31-Favoritensieg gegen die Miami Dolphins, müssen im Duell mit dem AFC-East-Rivalen jedoch mehr zittern als erwartet und notwendig.

Bills-Quarterback Josh Allen macht das Spiel mit zwei Interceptions und einem Fumble, das per Return zu einem Touchdown zurückgetragen wird, spannend.

Gleichzeitig bewahrt der Spielmacher die Nerven und bringt rechtzeitig genügend Punkte aufs Board - insgesamt bringt er es auf 352 Passing-Yards und drei Touchdown-Pässe.

Miami muss ohne den verletzten Tua Tagovailoa mit Skylar Thompson auf einen Rookie-Quarterback setzen, der eine couragierte Leistung bringt, dabei seine Limits mit nur 18 angebrachten Pässen bei 45 Versuchen jedoch nicht verbergen kann.

Buffalo trifft in den Divisional Playoffs zu Hause auf die Cincinnati Bengals oder die Jacksonville Jaguars.

Defense hält Miami im Spiel

Um mit Thompson - ein Siebtrunden-Draft-Pick, der eigentlich der dritte Quarterback ist - bei der Großmacht aus Buffalo Erfolg zu haben, hätten einige Dinge zusammenkommen müssen.

Allen voran natürlich, dass der 25-Jährige über sich hinauswächst - das geschah bei allem Bemühen nicht wirklich. Dazu eine Defense, die Buffalos wuchtige Offense in Schach hält - das gelang mitunter gut oder zumindest punktebringend.

Zudem hätte Thompson durchaus eine ordentliche Portion Hilfe seiner Offense-Kollegen benötigt - hier gab es zwischenzeitlich berechtigten Grund zur Klage.

Hochveranlagte Receiver wie Tyreek Hill und Jaylen Waddle (erster Catch erst im Schlussviertel!) agierten mitunter unkonzentriert und ließen fangbare Bälle fallen. Das Laufspiel kam ohne Raheem Mostert nicht so recht in Fahrt. Die O-Line verschaffte ihrem QB zu oft zu wenig Zeit.

Bei Bills schleicht sich Schlendrian ein

Angesichts des Auftretens beider Teams war es fast ein wenig grotesk, dass die Dolphins lediglich mit einem 17:20-Rückstand in die Pause gingen.

Dies hatte jede Menge mit den Bills zu tun, die zwar wie erwartet flott loslegten und nach einem TD-Pass von Allen auf Dawson Knox und einem 12-Yard-Lauf von James Cook noch im ersten Viertel 14:0 führten.

BUFFALO BILLS:

Name

Passing Yards Rushing Yards Receiving Yards
Josh Allen 352 (3 TD, 2 INT) 20
Devin Singletary 48
James Cook 39 (1 TD)
Stefon Diggs 114
Gabe Davis 113 (1 TD)
Khalil Shakir 51
Cole Beasley 35 (1 TD)
Dawson Knox 20 (1 TD)
Quintin Morris 12
Nyheim Hines 7

Früh im zweiten Viertel erhöhten die Hausherren per Field Goal auf 17:0, nachdem ihnen per Video-Studium der zweite TD von Knox aberkannt wurde.

Danach schlich sich jedoch der Schlendrian ein. Erst fing Xavien Howard einen lang Pass des Bills-Spielmachers ab, kurz vor Ende der ersten Halbzeit leistete sich Allen eine zweite Interception - diesmal in der eigenen Spielhälfte.

Horror-Start Buffalos in die zweite Halbzeit

Das bestraften die Dolphins eiskalt mit einem TD-Pass von Thompson auf Tight End Mike Gesicki - samt den drei zuvor erzielten Field Goals plus nun verwandelter Two-Point-Converison führte dies zum völlig unerwarteten 17:17-Ausgleich.

Binnen 30 Sekunden führte Allen seine Offense übers Feld, um wenigstens noch ein Field Goal zu erzielen und somit mit einer Führung im Rücken in die zweite Halbzeit zu starten.

MIAMI DOLPHINS:

Name

Passing Yards Rushing Yards Receiving Yards
Skylar Thompson 220 (1 TD, 2 INT) 3
Jeff Wilson 23 (1 TD) 13
Jaylen Waddle 8 44
Tyreek Hill 5 69
Salvon Ahmed 3 45
Durham Smythe 20
Mike Gesicki 15 (1 TD)
Cedrick Wilson 14

Selbige erlebte jedoch einen Horror-Start der Bills, da sich Allen ein Fumble erlaubte, das Miami nicht nur eroberte, sondern in Person von Zach Sieler zum Touchdown in die Endzone trug.

Die Gäste führten plötzlich mit 24:20 - in diesem Sport muss man bekanntlich nicht zwingend das optisch bessere Team zu sein, um erfolgreich zu sein.

Allen packt zwei TD-Pässe aus

Dann sollte man jedoch clever sein. Bei dritten Versuch und 19 tief in der eigenen Hälfte zu riskieren und einen weiten Pass zu probieren, ist nicht zwingend smart, sondern riskant. Thompson probierte es dennoch und leistete sich eine Interception, die den Bills ein kurze Feld offerierte.

Buffalo bestrafte diesen Lapsus und legte einen TD-Pass von Allen auf Cole Beasley nach. Ausgerechet Beasley, der erst kürzlich seinen Rücktritt vom Rücktritt erklärte und auch auf dem Weg zum nächsten TD einen wichtigen Catch beisteuerte.

Allen vollendete mit einem 23-Yards-Pass zum 34:24 auf Gabe Davis. Das muss doch jetzt die Vorentscheidung gewesen sein, oder?

Wieder nicht. Miami ließ weiterhin nichts unversucht und marschierte über das Feld. Waddle brachte sich mit einem Lauf bis kurz vor die Endzone doch noch sinnstiftend ein (Catch hatte er zu diesem Zeitpunkt immer noch keinen), Jeff Wilson vollendete mit dem Lauf in die Endzone - nur mehr 31:34.

Miami hatte die Chance

Einer der nächsten Drives der Bills hätte beinahe mit einem sportlichen Super-GAU geendet, da die Miami-Defense ein weiteres Fumble erzwang, doch Buffalo konnte es selbst erobern.

Gut vier Minuten vor Schluss hatte Miami die Chance, einen Game-winning Drive zu starten (oder zumindest auszugleichen), stellte sich jedoch letztlich zu ungeschickt an - so musste man etwa früh das letzte Timeout verbrauchen, alle drei (!) gingen übrigens drauf, um ein Delay of Game zu vermeiden.

Eine weiteres Delay of Game gab Miami sogar noch eine Chance, als man bei vierten Versuch und 1 schon gescheitert war. Auch vierter und 6 ging jedoch schief.

Ohne Timeout konnte Miami Buffalo in der Folge nicht mehr stoppen und die Bills schafften es, den Haken unter diese fast vier Stunden dauernde Marathon-Partie zu setzen.

Unterm Strich kam Buffalo mit einem blauen Auge davon - vielleicht ein Weckruf zur rechten Zeit.

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