Endstand
14:31
0:6, 0:12, 6:6, 8:7
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Furiose Dallas Cowboys demütigen Tom Brady

Während die lebende QB-Legende Tom Brady mit der Bucs-Offense einen hilflosen Eindruck macht, liefert sein Gegenüber Dak Prescott eine Gala-Vorstellung ab.

Furiose Dallas Cowboys demütigen Tom Brady Foto: © getty

War dies das Ende der so fantastischen Playoff-Ära von Tom Brady?

Die lebende Quarterback-Legende geht mit seinen Tampa Bay Buccaneers in der Wild-Card-Runde der NFL-Playoffs zu Hause gegen die Dallas Cowboys mit 14:31 unter.

Der 45-Jährige, dessen Zukunft nach dieser Saison völlig offen ist, bietet dabei wie die gesamte Bucs-Offense alles andere als eine ansprechende Leistung.

Ganz im Gegensatz zu bestens aufgelegten Cowboys, bei denen Quarterback Dak Prescott mit vier Touchdown-Pässen und einem selbst erlaufenen Touchdown eine Gala-Vorstellung abliefert.

Die Texaner reisen damit in Topform zum Divisional-Playoff-Gastspiel am kommenden Wochenende bei den San Francisco 49ers, wobei das Gastspiel in Tampa Bay mit Kicker Brett Maher auch einen bitteren Cowboys-Verlierer kennt.

Unglaublich: Maher verkickt vier Extrapunkte!

Die erste Halbzeit steht ganz im Zeichen der Dallas Cowboys und kennt viele Protagonisten in positiver Hinsicht - Dak Prescott zum Beispiel, der zwei Touchdown-Pässe wirft und einen selbst erläuft.

Oder Dalton Schultz, der Tight End fängt beide Touchdown-Pässe seines Spielmachers.

Sie kennt aber auch einen großen Verlierer.

Der normalerweise verlässliche Kicker Brett Maher bringt das "Kunststück" zusammen, in diesem Spiel insgesamt vier (!) Extrapunkt-Versuche zu vergeigen, drei davon vor der Pause - anstatt 21:0 steht es nach dem ersten Durchgang somit 18:0.

Müder Auftritt der Bucs-Offense

Die Cowboys brechen nach müdem Beginn beider Teams Mitte der ersten Halbzeit den Bann. RB Tony Pollard bringt die Offense in Schwung, Schultz vollendet nach 22-Yards-Zuspiel von Prescott.

Nachdem Brady und die Bucs-Offense schon im ersten Viertel wenig zustande bringen, startet das zweite Viertel mit einer Interception des siebenfachen Super-Bowl-Champions in der Endzone.

TAMPA BAY BUCCANEERS:

Name

Passing Yards Rushing Yards Receiving Yards
Tom Brady 351 (2 TD, 1 INT)
Rachaad White 41 36
Leonard Fournette 11 6
Chris Godwin 85
Julio Jones 74 (1 TD)
Mike Evans 74
Cade Otton 58
Russell Gage 10
Cameron Brate 8 (1 TD)

Beim zweiten Cowboys-Touchdown spaziert Prescott in die Endzone, als Dallas einen vierten Versuch an der Goalline ausspielt. 27 Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit legt Schultz TD Nummer drei nach.

Brady wiederum bringt vor der Pause lediglich elf seiner 23 Passversuche an den Mitspieler, zudem ist das Laufspiel des Teams aus Florida nur in Spurenelementen vorhanden - ein sehr lauer Auftritt.

Tampa Bay schreibt an

Wurde es in der zweiten Halbzeit besser? Nicht wirklich, denn die erste Angriffsserie der Bucs bringt abermals nichts ein.

Dafür jene der Cowboys, da Prescott Wide Receiver Michael Gallup in der Endzone findet.

Da Maher abermals Nerven zeigt, steht es "nur" 24:0. Vier vergebene Extrapunkte sind ein neuer Playoff-Negativrekord, das wären auch deren drei schon gewesen. Wie bitter!

DALLAS COWBOYS:

Name

Passing Yards Rushing Yards Receiving Yards
Dak Prescott 305 (4 TD) 24 (1 TD)
Tony Pollard 77 12
Ezekiel Elliott 27 9
Dalton Schultz 95 (2 TD)
CeeDee Lamb 68 (1 TD)
Michael Gallup 46 (1 TD)
Jake Ferguson 34
T.Y. Hilton 23
Noah Brown 18

Pünktlich mit Ende des dritten Quarters schreibt Tampa Bay dann doch an. Brady bedient Altstar Julio Jones in der Endzone, die Two-Point-Conversion scheitert jedoch angesichts eines weit überworfenen Passes beinahe schon kläglich.

Prescott krönt Gala-Vorstellung

Dallas lässt sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Bei vierten und 4 würde man normal auf ein Field Goal und recht einfache weitere Punkte setzen.

Nicht jedoch an diesem Albtraum-Tag von Maher, also spielt man den Versuch aus und Prescott wirft einen recht einfachen TD-Pass auf den völlig freien CeeDee Lamb. Sein vierter TD-Pass ist die Krönung einer Gala-Vorstellung.

Und - großes Aufatmen - diesmal sitzt auch der Extrapunkt von Maher. Neuer Spielstand 31:6.

Die Bucs kommen in der Folge bis kurz vor die Endzone, doch in vier recht sinnbildlich hilflosen Versuchen können sie abermals nicht scoren - Turnover on downs.

Gage verletzt

Kurz vor Schluss verletzt sich auch noch Receiver Russell Gage offenkundig schwerer. Nachdem sein Kopf bei einer Kollision übel verdreht wird, kommt es zu einer langen Behandlungspause, ehe er abtransportiert wird.

Was für ein gebrauchter Tag der Buccaneers!

Dass dank eines TD-Passes von Brady auf Cameron Brate gut zwei Minuten vor Schluss noch Ergebniskosmetik auf 14:31 gelingt, ist nett, aber ein klassischer Fall von too little too late.

Daran ändert auch nichts, dass die Bucs tatsächlich den folgenden Onside-Kick erobern. Daraus kann Tampa Bay jedoch kein Kapital schlagen - ganz im Gegenteil: Mike Evans dropt passend zu dieser Saison einen sicheren Touchdown.

Wie geht es mit Brady weiter?

Dass Brady am Ende für immerhin 351 geworfen hat, liegt daran, dass man spätestens in Halbzeit zwei nur noch im Aufholjagd-Modus gewesen ist.

Wie es mit dem Megastar weitergeht, ist offen. Dass es sein letztes Spiel für Tampa Bay war, ist indes wahrscheinlich.

An Gerüchten bezüglich potenzieller neuer Arbeitgeber mangelt es jedoch nicht, so wird etwa den Las Vegas Raiders großes Interesse nachgesagt.

Zuerst muss Brady jedoch entscheiden, ob er überhaupt für eine weitere NFL-Saison zurückkommen möchte. Zur Erinnerung: Schon nach der letzten Spielzeit hatte er - kurzzeitig - seine glorreiche Karriere beendet.

Der "GOAT" selbst gibt sich nach dem Spiel zugeknöpft: "Viel Konzentration lag auf diesem Spiel. Ein Tag nach dem anderen, wirklich. Ich gehe nach Hause und versuche, heute Nacht so gut wie möglich zu schlafen."

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