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Cincinnati Bengals beenden Playoff-Durststrecke

Erstmals seit 1991 gewinnt Cincinnati ein Playoff-Spiel. Und das nach einem Krimi.

Cincinnati Bengals beenden Playoff-Durststrecke Foto: © getty

Es ist vollbracht, Cincinnati-Fans können sich endlich gegenseitig eine Kurznachricht bezüglich eines Playoff-Siegs ihrer Bengals senden.

Denn das Team aus Ohio setzt sich zum Auftakt der NFL-Postseason in der Wild-Card-Runde gegen die Las Vegas Raiders zu Hause in einem Thriller mit 26:19 durch.

Damit endet nach 31 Jahren die längste aktive Durststrecke ohne Playoff-Sieg. Vor der Partie war es in aller Munde, dass die erste SMS der Geschichte 1992 geschickt wurde - also ein Jahr nach dem letzten Postseason-Erfolg der Bengals, damals gegen die Houston Oilers.

Angesichts des Star-Potenzials der Offense rund um die Jungstars Joe Burrow und Ja'Marr Chase könnte dieser Sieg gegen die Raiders indes der Start in eine neue Erfolgs-Ära des Vertreters aus der AFC North sein.

Burrow kommt auf 244 Passing-Yards und zwei TD-Pässe. Chase beendet die Partie mit 116 Receiving-Yards.

Die Entscheidung fällt wenige Sekunden vor Schluss, da die Raiders den Ball kurz vor der Goalline den Ball in vier Versuchen nicht in die Endzone bringen.

CINCINNATI BENGALS (4) vs. LAS VEGAS RAIDERS (5) 26:19

 

 

 

SCORING:

Q1:

0:3: Daniel Carlson - 47-Yard-Field-Goal (9:28 Minuten)

7:3: C.J. Uzomah - 7-Yard-Pass von Joe Burrow (4:43 Minuten)

10:3: Evan McPherson - 31-Yard-Field-Goal (1:18 Minuten)

Q2:

13:3: Evan McPherson - 31-Yard-Field-Goal (10:23 Minuten)

13:6: Daniel Carlson - 28-Yard-Field-Goal (7:58 Minuten)

20:6: Tyler Boyd - 10-Yard-Pass von Joe Burrow (2:00 Minuten)

20:13: Zay Jones - 14-Yard-Pass von Derek Carr (0:13 Minuten)

Q3:

23:13: Evan McPherson - 43-Yard-Field-Goal (11:00 Minuten)

Q4:

23:16: Daniel Carlson - 34-Yard-Field-Goal (14:20 Minuten)

26:16: Evan McPherson - 28-Yard-Field-Goal (6:49 Minuten)

26:19: Daniel Carlson - 28-Yard-Field-Goal (3:37 Minuten)

Raiders warten seit 2003

Nicht nur für Jungstar Burrow ist es sein Playoff-Debüt, sondern auch für sein wesentlich routinierteres Gegenüber Derek Carr.

Der Raiders-Quarterback führte sein damals noch in Oakland beheimatetes Team zwar in der Saison 2016 in die Playoffs, musste beim dortigen Wild-Card-Aus jedoch verletzungsbedingt passen.

Während die eine oder andere Generation an Bengals-Fans damit das Gefühl eines Playoff-Erfolgs kennenlernt, verlängert sich die Postseason-Misere der Raiders, die seit dem Gewinn der AFC Championship im Jänner 2003 nicht mehr jubeln durften.

Neuer "Spitzenreiter" in Sachen Durststrecke sind die Detroit Lions, die seit 30 Jahren auf einen Playoff-Sieg warten.

Bengals übernehmen das Kommando

Die erste Halbzeit im Duell Bengals gegen Raiders steht im Zeichen der Hausherren, doch Las Vegas kann sich zu keinem Zeitpunkt richtig abschütteln.

Die Franchise aus Nevada schreibt durch ein Field Goal von Daniel Carlson auch als erstes an, ehe die Bengals das Kommando übernehmen.

CINCINNATI BENGALS:

Name

Passing Yards Rushing Yards Receiving Yards
Joe Burrow 244 (2 TD) -2
Jo Mixon 48 28
JaMarr Chase 23 116
Chris Evans 9
Tyler Boyd 3 26 (1 TD)
Samaje Perine 2
C.J. Uzomah 64 (1 TD)
Tee Higgins 10

Burrow lässt beim Postseason-Einstand keine Nervosität erkennen und findet C.J. Uzomah aus 7 Yards in der Endzone. Kicker Evan McPherson erhöht noch im ersten Viertel auf 10:3.

Der Rookie stellt zu Beginn des zweiten Abschnitts nach einem Fumble von Raiders-QB Derek Carr auf 13:3 - ein Field-Goal, das Carlson zum 6:13 kontert. Bei diesem Drive lässt Routinier DeSean Jackson einen möglichen Touchdown liegen.

Umstrittener Bengals-TD

Der Touchdown zum 20:6 für Cincinnati fällt unter die Kategorie umstritten. Burrow bedient Tyler Boyd regulär in der Endzone, die Aktion war jedoch schon abgepfiffen, hätte daher laut Regulativ nicht zählen dürfen.

Dieser Score gelingt zwei Minuten vor der Pause, was Carr die Gelegenheit zu einem Two-Minute-Drill gibt, die der Raiders-QB mit einem schönen Pass ins Endzonen-Getümmel auf Zay Jones erfolgreich nützt.

Cincinnati geht also mit einer 20:13-Führung in die zweite Halbzeit, die im ersten Drive per drittem McPherson-Field-Goal auf 23:13 erhöht wird.

Weitere Punkte hat das dritte Viertel nicht zu bieten, dafür verkürzen die Raiders zu Beginn des Schlussabschnitts per Carlson-Field-Goal auf 16:23.

Field-Goal-Festival

Im folgenden Drive knackt Cincinnatis Super-Rookie-Receiver Ja'Marr Chase die 100-Receiving-Yards-Marke, letztlich beendet er die Partie mit 116 Receiving-Yards und 23 Rushing-Yards.

Bengals-Coach Zac Taylor verzichtet darauf, einen kurzen vierten Versuch auszuspielen, sondern geht auf das Field-Goal - eine konservative, aber richtige Entscheidung für einen Unterschied von zwei Scores.

LAS VEGAS RAIDERS:

Name

Passing Yards Rushing Yards Receiving Yards
Derek Carr 310 (1 TD/1 INT) 20
Josh Jacobs 83 44
Darren Waller 76
Zay Jones 61 (1 TD)
Hunter Renfrow 58
Bryan Edwards 41
DeSean Jackson 26
Jalen Richard 4

Die Raiders stehen in der Folge bereits mit dem Rücken zur Wand und müssen einen vierten Versuch und 5 ausspielen, was Carr mit einem 26-Yard-Pass auf Jackson famos gelingt.

Am Ende muss man jedoch das Field-Goal-Festival fortsetzen, diesmal verwertet Carlson aus 28-Yards.

Thriller! Raiders knapp dran am Ausgleich

Die Raiders müssen vor besagtem vierten Versuch ein Timeout verschwenden, was die folgende Aufgabe nicht leichter macht: Bei dreieinhalb Minuten auf der Uhr und einem Touchdown Rückstand die Bengals-Offense stoppen.

Es gelingt dennoch. 1:51 Minuten bleiben den Raiders für den Ausgleich - und beinahe gelingt selbiger auch, aber eben nur beinahe.

Die Raiders marschieren über das Feld, klopfen hörbar an. Vier Versuche sie von der 9-Yard-Linie, um den TD zum Ausgleich zu erzielen. Vier Mal scheitern sie, beim letzten Play wird Carrs Pass von Germaine Pratt abgefangen.

Nach dem Ende dieses Krimis kennt der Jubel im Paul Brown Stadium logischerweise keine Grenzen.

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