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NFL-Playoffs: Topfavorit Baltimore ist draußen

Tennessee Titans sorgen für nächsten Schocker. MVP-Favorit Lamar Jackson diesmal schwach.

NFL-Playoffs: Topfavorit Baltimore ist draußen Foto: © getty

Die Tennessee Titans sorgen für den nächsten Schocker in den NFL-Playoffs.

Eine Woche nach Titelverteidiger New England Pariots eliminieren die Titans dank eines 28:12-Auswärtssiegs mit den Baltimore Ravens auch den Topfavoriten der diesjährigen Postseason.

Anders als in der NFC, wo sich die San Francisco 49ers gegen die Minnesota Vikings durchsetzen, scheitert in der AFC also die Nummer eins der Setzliste - und dies nach zwölf Siegen in Serie und einer 14-2-Bilanz nach der Regular Season trotz der Topform Tennessees nicht unbedingt erwartet.

Die Titans können sich auch in diesem Spiel auf das starke Laufspiel von Derrick Henry verlassen, der 195 Yards erläuft und dank eines originellen Playcalls einen Touchdown-Pass werfen darf. Quarterback Ryan Tannehill wirft zwei TD-Pässe und läuft ein Mal selbst in die Endzone.

Auf Seiten der Ravens erweist sich vor allem MVP-Favorit Lamar Jackson als zu fehleranfällig.

Tennessee gastiert am Championship Sunday beim Sieger der Sonntags-Partie Kansas City Chiefs gegen Houston Texans.

BALTIMORE RAVENS (1) - TENNESSEE TITANS (6) 12:28

SCORING:

Q1

0:7: Jonnu Smith - 12-Yard-Pass von Ryan Tannehill (3:36 Minuten)

Q2

0:14: Kalif Raymond - 45-Yard-Pass von Ryan Tannehill (14:45 Minuten)

3:14: Justin Tucker - 49-Yard-Field-Goal (5:57 Minuten)

6:14: Justin Tucker - 22-Yard-Field-Goal (0:03 Minuten)

Q3

6:21: Corey Davis - 3-Yard-Pass von Derrick Henry (6:54 Minuten)

6:28: Ryan Tannehill - 1-Yard-Run (4:20 Minuten)

Q4

12:28: Hayden Hurst - 15-Yard-Pass von Lamar Jackson (11:04 Minuten) - Two-Point-Conversion scheitert

 

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Eingerostete Ravens

Die Ravens sind eingerostet - dieses Gefühl kommt bereits früh in der Begegnung auf und verlässt einen auch im weiteren Spielverlauf nur selten. Baltimore hat schließlich nicht nur eine Bye-Week zum Playoff-Auftakt genossen, sondern schon in Week 17 der Regular Season diverse Stars wie Jackson geschont.

Dies bedeutet drei Wochen Pause. Zu viel?

Möglich. Zumindest funktioniert von Anfang an vieles nicht so wie gewohnt. Dazu kommen viel zu viele - teils spielentscheidende - Fehler.

So endet schon der erste Drive Baltimores mit einer Interception von Jackson, für die er jedoch nicht viel kann. Tight End Mark Andrews fälscht den Ball unglücklich ab. Beim folgenden Return leistet sich der Ravens-Spielmacher ein Personal Foul.

Dies verbessert die Feldposition der Titans um weitere 15 Yards. Tennessee nutzt den Turnover auch zum 7:0 - Tannehill bedient Jonnu Smith in der Endzone.

Freche Titans

Mit dem Selbstvertrauen eines Regular-Season-Dominators spielt Baltimore in der Folge einen vierten Versuch für ein Yard in der eigenen Spielhälfte aus und scheitert.

Tennessee bestraft dies auf die denkbar frechste und effizienteste Art und Weise - bereits beim nächsten Spielzug findet Tannehill Kalif Raymond mit einem 45-Yard-Pass in der Endzone. Die 14:0-Führung der Gäste.

BALTIMORE RAVENS:

Name

Passing Yards Rushing Yards Receiving Yards
Lamar Jackson 365 (1 TD, 2 INT) 143
Mark Ingram 22 9
Gus Edwards 20)
Marquise Brown 126
Willie Snead 56
Hayden Hurst 53 (1 TD)
Mark Andrews 39
Seth Roberts 30
Miles Boykin 26
Justice Hill 26

Die dominante und laufstarke Ravens-Offense war in dieser Saison nicht allzu oft mit größeren Rückständen konfrontiert und geht mit dieser Situation auch nicht sonderlich gekonnt um.

Bis zur Pause gelingen lediglich zwei Field Goals von Justin Tucker. Beim Stand von 6:14 ist freilich noch alles drinnen und tatsächlich kommen Jackson und Co. durchaus mit Schwung aus der Kabine.

Baltimores Unvermögen

Bis man wieder Unvermögen beweist. Einen guten Drive schließt man nicht mit Punkten ab, da man erneut einen vierten Versuch vergeigt - diesmal kann Jackson die fehlenden Inches nicht erlaufen beziehungsweise agiert die Titans-Defense auch in dieser Szene auf hohem Niveau.

Tennessee bestraft auch dies. Statt den möglichen Ausgleich zu erzielen kassieren die Ravens nämlich den nächsten Touchdown zum 6:21. Erst legt Henry einen unwiderstehlichen 66-Yard-Lauf hin und wirft (!) dann aus der Wildcard-Formation einen Touchdown-Pass auf Corey Davis.

TENNESSEE TITANS:

Name

Passing Yards Rushing Yards Receiving Yards
Ryan Tannehill 88 (2 TD) 13 (1 TD)
Derrick Henry 3 (1 TD( 195 7
A.J. Brown 9 9
Kalif Raymond 45 (1 TD)
MyCole Pruitt 15
Jonnu Smith 12 (1 TD)
Corey Davis 3 (1 TD)

Es kommt noch schlimmer für Baltimore. Gleich im nächsten Spielzug leistet sich Jackson an seinem Horror-Abend ein Fumble. Und wieder bestraft Tennessee den Fehler - diesmal durch einen 1-Yard-Lauf von Tannehill in die Enzone zur 28:6-Führung.

Gegen Ende des dritten Viertels leistet sich Jackson schließlich seine zweite Interception der Partie. So richtig zündet die angestrebte Aufholjagd ohnehin nicht.

Wenn Statistiken täuschen

Im Schlussviertel gelingt schließlich doch noch der einzige Ravens-TD des Spiels - Jackson findet Tight End Hayden Hurst mit einem 15-Yard-Pass in der Endzone, die folgende Two-Point-Conversion scheitert jedoch. 12:28.

Knapp fünf Minuten vor dem Ende führt Jackson die Ravens bis in die Red Zone. Dass der Drive mit einem nicht verwerteten vierten Versuch endet, passt zu Baltimores Geschichte dieser Begegnung. Auch im weiteren Spielverlauf gelingen keine Punkte mehr.

Am Ende ist dieses Duell der beste Beweis, dass Statistiken täuschen können. Den Titans reicht - Henry sei Dank - wie schon gegen die Patriots ein Arbeitstag von Tannehill mit weniger als 100 Passing-Yards. Bei seinen 88 Passing-Yards ist auch der 45-Yarder in die Endzone auf Raymond eingerechnet.

Jackson wiederum hat mit 143 Rushing-Yards und 365 Passing-Yards (er ist zu 59 Passversuchen gezwungen) eigentlich sehr starke Werte, die jedoch bedingt durch den Rückstand zustande kommen und aufgrund der diversen Fehler entwertet werden.

Die Titans dürfen nun gespannt abwarten, ob Kansas City oder Houston der letzte mögliche Stolperstein vor der Super Bowl wird. Fest steht nur, dass das Überraschungsteam auch im Conference-Final auswärts antreten muss - in dieser Form ist dem Underdog alles zuzutrauen!

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