news

"Heimsieg" der Los Angeles Rams in Super Bowl LVI

Super Bowl LVI zwischen den Rams und Bengals wird zu einem packenden Duell.

Foto: © getty

Super Bowl LVI entwickelt sich zu einem packenden Thriller!

Letztlich setzen sich die favorisierten Los Angeles Rams im NFL-Endspiel in ihrem Heimstadion gegen Außenseiter Cincinnati Bengals mit 23:20 durch.

Die Entscheidung fällt erst kurz vor Schluss.

Rams-Quarterback Matthew Stafford führt seine Offense assistiert von Cooper Kupp über das Feld und vollendet mit einem Touchdown-Pass auf den Wide-Receiver-Star.

Den Bengals gelingt im folgenden Drive nicht der Ausgleich.

Während die Anfangsphase der Partie den Rams gehört, finden die Bengals zunehmend besser ins Spiel und gehen nach der Pause in Führung, die allerdings nur bis kurz vor Schluss hält.

Kupp (98 Receiving-Yards und zwei Touchdowns) wird zum MVP des Endspiels gekürt. Head Coach Sean McVay ist mit 36 Jahren nun der jüngste Trainer, der die Super Bowl gewinnt.

Nach den Tampa Bay Buccaneers im Vorjahr setzt sich der Super-Bowl-Sieger erneut in der eigenen Arena durch, nachdem dies in den 54 Ausgaben davor nicht ein einziges Mal der Fall gewesen ist.

CINCINNATI BENGALS vs. LOS ANGELES RAMS 20:23

 

SCORING:

Q1:

0:7: Odell Beckham Jr. - 17-Yard-Pass von Matthew Stafford (6:22 Minuten)

3:7: Evan McPherson - 29-Yard-Field-Goal (0:31 Minuten)

Q2:

3:13: Cooper Kupp - 11-Yard-Pass von Matthew Stafford (Extrapunkt-Versuch scheitert) (12:51 Minuten)

10:13: Tee Higgins - 6-Yard-Pass von Joe Mixon (5:47 Minuten)

Q3:

17:13: Tee Higgins - 75-Yard-Pass von Joe Burrow (14:48 Minuten)

20:13: Evan McPherson - 38-Yard-Field-Goal (10:15 Minuten)

20:16: Matt Gay - 41-Yard-Field-Goal (5:58 Minuten)

Q4:

20:23: Cooper Kupp - 1-Yard-Pass von Matthew Stafford (1:25 Minuten)

Stafford bedient Beckham

Der Coin Toss geht an die Bengals - kein gutes Omen, denn in den letzten sieben Super Bowls musste sich der Gewinner des Münzwurfs jeweils geschlagen geben.

Beide Teams beginnen nervös. Die Rams müssen in ihrem ersten Drive punten, die Bengals spielen ihrerseits an der Mittellinie einen 4. Versuch und 1 aus - und scheitern.

Odell Beckham Jr. sorgt für das erste Ausrufezeichen
Foto: © getty

Damit übernimmt Los Angeles in guter Feld-Position und weiß dies zu nutzen. Stafford und Co. arbeiten sich auch dank einer guten Einzelleistung von Cooper Kupp bei einem dritten Versuch in die Red Zone vor.

Dort packt der Quarterback einen schönen Pass in die Endzone in Richtung Odell Beckham Jr. aus und der Wide Receiver zeigt, warum er einer der größten Namen der Liga ist und liefert einen herrlichen Catch. Das erste Highlight des Abends!

Chase vs. Ramsey

Die Bengals-Offense zeigt erst gegen Ende des ersten Viertels, warum sie einen derart guten Ruf genießt. Nach einem guten Rush von Joe Mixon zeigt Ja'Marr Chase der Welt, warum er zum Offensive Rookie des Jahres gewählt wurde, indem er gegen Superstar-Cornerback Jalen Ramsey einen herrlichen Catch hinlegt.

Cincinnati steht dadurch an der 11-Yard-Linie, bringt den Ball jedoch nicht in die Endzone. Nah dran ist man beim dritten Versuch, doch Tee Higgins kann den Ball nicht fangen.

CINCINNATI BENGALS:

Name

Passing Yards Rushing Yards Receiving Yards
Joe Burrow 263 (1 TD 3
Joe Mixon 6 (1 TD) 72 1
JaMarr Chase 4 89
Tee Higgins 100 (2 TD)
Tyler Boyd 48
Mike Thomas 17
C.J. Uzomah 11
Chris Evans 3

So muss Kicker-Entdeckung Evan McPherson ran, er verkürzt mit seinem Field Goal auf 3:7.

Mit Field Goals alleine kann man die Rams jedoch nicht herausfordern, wie auch der nächste Drive beweist.

Bengals packen Trickspielzug aus

Nach einer Schrecksekunde mit einer Beinahe-Interception von Stafford marschieren die Rams über das Feld - wieder hat Beckham mit einem 35-Yard-Catch entscheidenden Anteil.

Vollendet wird der Drive mit einem Touchdown-Pass von Stafford auf Offensive Player of the Year Kupp. Der Extrapunkt-Versuch scheitert jedoch an einem misslungenen Hold.

Tee Higgins vs. Jalen Ramsey
Foto: © getty

Auch solch kleine Erfolgserlebnisse können helfen, denn im nächsten Drive präsentieren sich die Offense-Himmelsstürmer um Burrow, Chase, Mixon und Higgins so, wie man sie kennt.

Alle vier verdienen eine Erwähnung am Weg zum ersten Cincinnati-TD, der letztlich ein Gustostückerl ist. Running Back Mixon schließt einen Trickspielzug mit einem Pass auf Higgins ab - der erste TD-Pass eines RBs in einer Super Bowl seit 1980.

So arbeitet man sich nach einem Wackel-Start zurück ins Spiel - alles wieder offen, 10:13.

Verletzung von Beckham

Im nächsten Drive gleich zwei Schocks für die Rams. Erst knickt Beckham weg und greift sich ans Knie - der Receiver muss in die Kabine begleitet werden und kann nicht mehr aufs Feld zurückkehren. Wie bitter!

Dann leistet sich Stafford einen Fehler in Form einer Interception. Er schickt Van Jefferson tief, sein Pass wird in der Endzone von Jessie Bates abgefangen - der erste Turnover dieser Begegnung.

LOS ANGELES RAMS:

Name

Passing Yards Rushing Yards Receiving Yards
Matthew Stafford 283 (3 TD, 2 INT) 6
Cam Akers 21 14
Cooper Kupp 7 92 (2 TD)
Darrell Henderson 7 43
Sony Michel 2
Odell Beckham Jr. 52 (1 TD)
Brycen Hopkins 47
Van Jefferson 23
Ben Skowronek 18

Die Bengals können sie in ihrem letzten Drive vor der Pause jedoch nicht mit Punkten bestrafen. Auch die Rams bekommen keine Punkte mehr aufs Scoreboard.

Womit beide Teams die Bühne diversen Rap-Legenden für ihre Halftime-Show überlassen.

Big Bang der Bengals, Horror-Phase der Rams

Die Stats zur Halbzeit: Burrow hält bei 114 Passing-Yards, Stafford bei 165. Dafür lahmt das Laufspiel der Rams mit insgesamt nur 26 Yards - "Leading" Rusher Cam Akers liegt mit mageren 10 Yards nur knapp vor Stafford, der einen 7-Yard-Lauf eingestreut hat. Am Boden sehen bis zu diesem Zeitpunkt die Bengals dank Mixon (40 Rushing-Yards) besser aus.

Die Rams haben übrigens 47 von 48 Spielen gewonnen, wenn sie zur Pause geführt haben.

Halbzeit zwei wird von der Bengals-Offense eröffnet. Und wie! Mit einem Big Bang! Burrow packt einen Pass auf Higgins aus, der sich gegen Ramsey durchsetzt und den Ball über 75 Yards in die Endzone trägt. Führungswechsel! Dass man aus Rams-Sicht auf Offensive Pass Interference argumentieren darf, muss erwähnt werden.

Der Horror-Start in die zweite Halbzeit aus Rams-Sicht findet umgehend seine Fortsetzung, da Stafford eine abgefälschte Interception unterläuft, was den Bengals eine gute Feldposition gibt.

Sack um Sack gegen Burrow

Die nutzen dies allerdings nur zu einem weiteren Field Goal von McPherson zum 20:13.

Aaron Donald macht Jagd auf Joe Burrow
Foto: © getty

Dieser Drive ist ein Privatduell zwischen Burrow und Aaron Donald. Der Superstar-Defender gibt dem Bengals-Spielmacher erst einen Hit mit, der zu Rudelbildung führt. Letztlich beendet er den Drive mit einem Sack gegen Burrow.

Die Offense der Rams erfängt sich im folgenden Drive zumindest so halbwegs und verkürzt per Field Goal auf 16:20. Spannung pur!

In dieser Phase halten die Pass Rusher der Rams ihr Team, das offensiv wenig zustande bringt, im Spiel. In der Anfangsphase des Schlussviertels gelingt ihnen bereits der siebente Sack gegen Burrow, womit sie einen Super-Bowl-Rekord einstellen.

Kupp mit dem Touchdown!

Rund sechs Minuten vor dem Ende stellt sich die Frage, welche Offense ihre Flaute durchbrechen kann?

Rams-Coach Sean McVay geht bei vierter Versuch und 1 in der eigenen Hälfte (!) volles Risiko - Kupp erläuft das First Down. Wenn dies schief gegangen wäre...

Konfetti für Stafford und McVay
Foto: © getty

Ist es aber nicht und plötzlich sind die Köpfe der Rams wieder oben. Siegbringend oben! Stafford jagt einen Pass nach dem anderen auf Kupp raus. Los Angeles marschiert über das Feld. Es muss ein Touchdown her.

Und er gelingt! Aber erst nachdem Cincinnati kurz vor der eigenen Endzone gleich zwei Strafen kassiert, welche die Rams in noch günstigere Position bringen.

Logisch, dass es Kupp ist, der den TD-Pass fängt. Erneuter Führungswechsel! 23:20 für die Rams!

Aaron Donald beendet das Spiel

Doch Los Angeles lässt Burrow 1:25 Minuten auf der Uhr. 85 Sekunden. Zeit genug, um zumindest ein Field Goal zum Ausgleich zu kicken und somit eine Overtime zu erzwingen.

Doch wieder übernimmt die Defense der Kalifornier das Kommando, und es ist Donald höchstpersönlich, der den entscheidenden Versuch zunichte macht.

Danach Emotionen pur!

Kommentare