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User Endzone: Das brutale Ende einer "Sommer-Liebe"

Episode #1: Mit Rodgers ist passiert, was nicht passieren durfte. Sein Ex-Team strahlt Love aus. Beim Champion fallen "Fettfinger" negativ auf.

User Endzone: Das brutale Ende einer Foto: © getty

Da sind wir wieder!

Auch in der NFL-Saison 2023 gibt es viel zu besprechen, speziell nach Week 1.

Gut also, dass es die "User Endzone" gibt - das NFL-Format von EUCH für EUCH.

Zwei User geben in verschiedenen Kategorien ihre Expertisen, Meinungen und Ansichten zum besten.

Wir freuen uns auf eure Rückmeldungen und gerne auch Anregungen, schließlich will auch dieses Format weiterentwickelt werden.

Die Hosts in Week 1: "FloReich1108" und "MatB".

<<<Das "Archiv" der User Endzone>>>

MATB:

So wie die neue Saison zurück ist, sind wir es auch. Nach unseren zwei Vorschauen (NFC und AFC) und dem Powerranking inklusive unserer Predictions kann es ja losgehen und die erste von 18 Wochen ist bereits um. Es gab wieder einige „interessante“ Ergebnisse, viele Ereignisse und - was leider zum Sport dazu gehört - wieder einige Verletzungen. All das wollen wir auch dieses Jahr, Woche für Woche, für euch aufarbeiten und hier niederschreiben.

Heuer haben wir uns dazu entschlossen, einen neuen Bereich miteinfließen zu lassen. Den „Rookie im Fokus“, wo wir im speziellen auf einen Rookie und dessen Leistung am Spieltag eingehen möchten. Wie immer hoffen wir auf viele Kommentare und Diskussionen, alles immer sachlich.

New York Jets vs. Buffalo Bills 22:10 OT

Das erste Monday Night Game hatte es bereits in sich und musste in der Overtime entschieden werden. Viele von euch haben es vermutlich nicht gesehen, da der gutbürgerliche Österreicher unter der Woche arbeiten muss und in der Nacht, wo ja das Spiel stattfindet, seinen wohlverdienten Schlaf braucht.

Aber was habt ihr verpasst? Das Debut von Aaron Rodgers im Trikot der New York Jets. Ein negatives Turnover-Festival auf Seiten der Bills. Zwei bärenstarke Defenses und einen, wenn es mir als Bill-Fan auch schwer fällt diese Worte zu schreiben, verdienten Sieger in grün – die New York Jets. Die Vorzeichen während der ersten Hälfte schienen aber nicht in Richtung dieses Ausganges zu zeigen.

Der neue QB-Hoffnungsträger in grün, Aaron Rodgers, konnte sein Können nicht lange unter Beweis stellen. Ganze vier Spielzüge dauerte es, dass Aaron Rodgers zum ersten Mal gesackt wurde. Leonard Floyd brachte den „alten“ Mann so unglücklich zu Boden, dass das Spiel für ihn bereits zu Ende war. Und nicht nur das – seine Achillessehne ist gerissen. Das bedeutet das Saisonende. Was für ein Schock!

Was gab es sonst noch in der ersten Hälfte, nach der es mit 13:3 für die Bills in die Pause ging? Zach Wilson übernahm wieder das Kommando bei den Jets und mehr als ein Fieldgoal und eine Interception sprang dabei nicht heraus. Die Bills konnten aus dieser aber „nur“ ein Field Goal erzielen. Sein Gegenüber, Josh Allen, machte es Wilson aber gleich und „erzielte“ ebenso nach einem Field Goal ein Interception, gefangen von Safety Jordan Whitehead (merkt euch diesen Namen). Die letzten zwei Drives der Bills waren ein Touchdown und das schon angesprochene Field Goal nach der Interception von Wilson.

Nach der Pause ging das Defense-Feuerwerk auf einer neuen, noch besseren Stufe weiter, vor allem die Jets schafften es immer wieder, Allen unter Druck zu bringen und auch die Receiver so gut zu decken, dass die Bills bei den ersten vier Drives keine weiteren Punkte zustande brachten. Ganz im Gegenteil, die Turnoverrate ging klar in Richtung Jets. Interception, Punt, Interception, Fumble lauteten die Ergebnisse dieser vier Drives. Auch die beiden weitere Interceptions wurden von niemand geringeren als Jordan Whitehead gefangen.

Auf der anderen Seite kam die Offense der Jets immer besser in Schwung, angeführt von Zach Wilson, Breece Hall und Garrett Wilson konnten die Jets, 1:52 Minuten vor Ende mit 16:13 in Führung gehen. Besonders der Touchdown Catch von Garret Wilson hatte es in sich, aber seht selbst.

Die Bills in Form von Josh Allen konnten jedoch nochmals antworten, mit einem Timeout und fast 2 Minuten konnten sie sich doch noch in FG Range bringen und Tyler Bass verwandelte aus 50 Yards mit Hilfe des Upright (der Ball Sprang von der aufrechten Stange ins Goal).

In der Verlängerung holten sich die Bills den ersten Ballbesitz, mehr als ein 3 and Out war aber nicht drinnen und das Momentum war wieder dahin. Die Jets brauchten genau einen Spielzug, um das Spiel zu beenden. Der undrafted Rookie Receiver Xavier Gipson stand zum Punt Return bereit, was folgte seht ihr am besten selbst:

New Orleans Saints (16:15-Sieg gegen die Tennessee Titans)

Team of the Week könnten einige sein. Cowboys, das ist das einzige Spiel, das ich nicht gesehen habe, die Stats sagen hier aber nicht allzu viel aus, außer der Score. Aber Yards und die einzelnen Stats der Spieler sind jetzt nicht unbedingt berauschend. Die Giants dürften hier einfach zu viele Fehler gemacht haben und die Cowboys haben diese Geschenke angenommen.

Ich habe mich für die New Orleans Saints entschieden. Die Saints gingen mir etwas unter vor der Saison, es haben sie sehr wenige auf der Rechnung. Natürlich kämpfen die Saints seit Jahren mit ihrem Cap-Problem, natürlich ist kein Drew Brees oder Sean Payton mehr da. Natürlich ist Alvin Kamara gesperrt. Was mich interessieren würde, wo würden alle die Saints mit Payton als HC sehen?

Aber genug davon, sie haben trotzdem noch sehr viel Potential, über die Defense brauchen wir nicht zu sprechen, die ist aus meiner Sicht eine der besten in der NFL, aber auch in der Offense wurde heuer einiges gemacht. Vor allem wurde mit Derek Carr ein neuer QB geholt. Ich persönlich bin ein „kleiner“ Fan von ihm. Aber er ist auf jeden Fall eine Verstärkung auf dieser Position für die Saints.

Weiters konnte auf der RB Position mit Jamaal Williams der Touchdown Leader der letzten Saison geholt werden. Hinzu kommt ein wieder zu 100 % fitter Michael Thomas. Die Chemie zwischen Carr und Thomas scheint noch nicht zu 100 % zu stimmen, was einige Anspiele gezeigt haben, aber ich denke das ist nur eine Frage der Zeit. Er hat mit Chris Olave eine klare Nummer 1 neben sich und auch Rashid Shaheed hat in diesem Spiel aufgezeigt und auch den einzigen TD auf Seiten der Saints erzielt.

Es war für mich eine sehr starke Mannschaftsleistung der Saints die eigentlich höher hätte ausfallen müssen, was auch die Yards aussagen. 351 zu 285 Yards standen am Ende zu Buche.

Derek Carr hatte 305 Yards sowie 1 Touchdown und 1 Interception zu Buche stehen. Die restliche Punkte erzielte der undrafted Rookie Kicker Blake Grupe, er war mit 3/3 bei den Fieldgoals und dem Extrapoint fehlerfrei.

Der eigentliche Star der Saints war aber die bereits angesprochene Defense. Sie hielten Derek „King“ Henry bei lediglich 63 Yards bei 15 Versuchen. Titans QB Ryan Tannehill brachte lediglich 16 seiner 34 Versuche für 198 Yards an den Mann. Heraus sprangen dabei 3 Interceptions. Sämtliche Punkte der Titans resultierten aus Field Goals, Touchdown ließen die „Heiligen“ keinen einzigen zu. Auch bei den 3rd Downs standen sie ihren Mann, die Titans konnten lediglich 16 Prozent davon in ein First Down verwandeln.

T.J. Watt (Pittsburgh Steelers, 5 Tackles, 1 Tackle for loss, 3 Sacks, 2 Forced Fumbles)

„I’ll be back“ oder eigentlich „He is back“. T.J. Watt - einer der besten, wenn nicht sogar der beste Verteidiger in der NFL ist wiedererstarkt zurück. Sicherlich hätte man in dieser Rubrik auch andere herausragende Spieler würdigen können, Tyreek Hill wird ja bereits in dieser Rubrik gewürdigt, aber ein Tua Tagovailoa oder ein Austin Ekeler oder auch vom Gegner Watts, Brandon Aiyuk bzw. Christian McCaffrey. Doch ich fand Watts Leistung noch herausragender.

Nach seiner Verletzung im Vorjahr war er scheinbar die restlichen Spiele nicht zu 100 Prozent fit. Lediglich 33 Tackles, 4,5 Sacks, 1 Forced Fumble und 1 Interception gelangen ihm in den 9 Spielen nach seiner Verletzung, obwohl er bei durchschnittlich 86 Prozent der Defense Snaps am Feld stand.

Vergleicht man diese Zahlen mit jenen des ersten Spieltages gegen die bärenstarken 49ers, so sieht man, wie gut T.J. Watt in der Partie eigentlich war, hochrechnen auf die Saison möchte ich diese Zahlen gar nicht. Umso beeindruckender, da die 49ers eine sehr starke Partie gespielt haben. Watt war immer im Geschehen, Sack gelang auf Seiten der Steelers sonst keinem, von drei Fumbles gingen zwei aufs Konto von T.J. Watt. Ich wünsche ihm eine verletzungsfreie Saison und dass er uns weiterhin mit solch tollen Defense-Plays unterhält.

Joe Burrow (Quarterback Cincinnati Bengals)

Den Saisonstart haben sich Joe Burrow und seine Mannen anders vorgestellt. Ausgestattet mit einem neuen Vertrag über 5 Jahre und 275 Mio. Dollar soll er die Bengals eigentlich in die Super Bowl und dort bestenfalls zum Ring führen.

Man kann schon mal gegen die Cleveland Browns im Battle of Ohio verlieren, aber so wie am Sonntag darf man eigentlich nicht untergehen. Klar die Browns sind so was wie der Angstgegner der Bengals, von den nunmehr 7 Spielen seit Anfang 2020 konnten die Bengals lediglich eines gewinnen, 6 x gingen die Browns als Sieger hervor.

So auch am Sonntag, doch die Art und Weise wie diese zustande kam, war aus Sicht der Bengals mehr als erschreckend. Ganze 3 Punkte brachte diese so hochgelobte Offense aufs Scoreboard, lediglich 142 Yards konnten sie das gesamte Spiel zurücklegen. Der so hochbezahlte Burrow kam auf 82 Passing Yards. Für diese Mannschaft und die Ziele einfach viel zu wenig. Burrow brachte lediglich 14 seiner 31 Versuche zu seinen Mitspielern. WR 2 Tee Higgins konnte keinen seiner 8 Targets fangen. Sein Gegenüber musste gar keinen großen Tag haben, um den Sieg seiner Mannschaft mit einem starken Laufspiel in Cleveland zu lassen. So hatte Watson lediglich 154 Passing Yards, 1 Touchdown und 1 Interception, hinzu kam ein Rushing Touchdown.

Die Receiver der Browns konnten sich einfach nicht gut genug frei laufen, um Burrow die notwendige Hilfe zu geben, er selbst schaffte es auch nicht, seine Anspielstationen in Erscheinung zu treten zu lassen. Das Laufspiel rund um Joe Mixon war mit 56 Yards auch keine große Hilfe. Burrow war bei „gefühlt“ jedem Passversuch unter Druck, die Veränderung in der O-Line der Bengals haben noch nicht Wirkung gezeigt. Den momentan bestbezahltesten Franchise QB sollte man schon versuchen genug zu schützen. Orlando Brown oder auch Cody Ford konnten ihr können noch nicht zeigen.

ROOKIE IM FOKUS: Zay Flowers (Baltimore Ravens)

Wir wollen euch heuer in einer neuen eigenen Rubrik Rookies vorstellen, die es zu beachten gilt, egal ob jetzt positiv, sie leisten bereits mehr oder das Erwartete. Oder negativ, sie werden ihren Vorschusslorbeeren bzw. ihrem Draft Pick einfach nicht gerecht. Für unsere neuen Fans, Rookies sind Spieler in ihrem ersten NFL-Jahr.

Ich habe mich in Week 1 für Zay Flowers entschieden. Bereits in der Vorbereitung hörte man nur Gutes über ihn und dass er sich scheinbar zum WR 1 bei den Ravens hochgearbeitet hat. Daher war ich auf ihn in Week 1 besonders gespannt (Natürlich auch in Hinblick auf Fantasy Football). Eines kann man sagen, er wurde dem mehr als gerecht. Die Ravens dürften aus ihrer Schwäche eine Stärke gemacht haben. Flowers, Beckham, Bateman liest sich ja jetzt mal gar nicht so schlecht, dazu der momentan verletzte Andrews.

Aber kommen wir zurück zu Flowers, zwei Receiver gingen im Draft vor ihm. Er hatte einen erheblichen Beitrag zum Gewinn des Spieles, auch wenn er (noch) keinen Touchdown erzielen konnte. Den ersten Touchdown leitete er mit einem 21 Yards Catch ein. Beim zweiten Touchdown der Ravens fing er Passe für 20 Yards und 19 Yards. Alles in allem ein bereits sehr guter Auftritt von Flowers, auf seinen ersten Touchdown werden wir vermutlich nicht lange warten.

In dieser Rubrik wären eventuell noch Puka Nacua, Jordan Addison oder Bijan Robinson gepasst, von den vielen hochgelobten Quarterbacks hat mich bisher keiner Überzeugt.

FLOREICH1108:

Chicago Bears vs. Green Bay Packers 20:38

Dieses Spiel hat es aus einer Vielzahl von Gründen geschafft, das erste „Game of the Week“ zu werden: Erstens ist die Rivalry zwischen Bears und Packers die älteste der NFL-Geschichte und das zeigt sich auch immer wieder in hitzigen Spielsituationen. Zweitens wurde dieses Duell gegen meine Erwartungen zu einem Offensiv-Feuerwerk. Und drittens startete mit Jordan Love zum ersten Mal der Nachfolger von Aaron Rodgers.

Nun zum Spiel. Die Bears rund um Fields starteten gut in die Partie und bewegten den Ball beinahe bis an die Mittellinie. Dort misslang eine 4th-Down-Conversion, wodurch die Packers direkt in der Hälfte der Bears mit ihrer Offense starteten. Die gute Feldposition wurde genutzt und Love brachte einen schönen TD-Pass auf Romeo Doubs. Diesen Touchdown Drive konnten die Bears lediglich durch ein langes Field Goal kontern. Nachdem die Packers Offense ihren nächsten Drive schnell beenden musste, marschierten die Bears schnell bis in die Redzone der Packers. Fields schaffte es jedoch nicht, den Ball in die Endzone zu bringen und somit war man gezwungen das Field Goal zu verwandeln.

Durch ein Field Goal der Packers ging man somit mit einem Zwischenstand von 10:6 in die Kabine. In der zweiten Halbzeit nahmen die Packers schnell das Zepter in die Hand und bauten ihre Führung durch zwei Touchdowns auf 24:6 aus. Die Bears konterten zwar mit einem herrlichen Touchdown-Pass von Fields auf Mooney, wodurch man auf 24:14 verkürzen konnte, aber die Packers-Offense, und vor allem auch die Packers-Defense, fand immer wieder Antworten. Dadurch endete dieses Spiel recht deutlich mit 38:20. Für Love und die Packers mit Sicherheit ein sehr zufriedenstellender Start in die Ära „Post-Rodgers“.

Los Angeles Rams (30:13-Sieg gegen die Seattle Seahawks)

Die Rams gingen als totale Underdogs in dieses Spiel und auch in diese Saison, haben jedoch sofort bewiesen, dass man sie nicht zur Gänze abschreiben darf. Durch ein hervorragendes Playcalling von Sean McVay schaffte es Stafford kontinuierlich seine jungen Receiver zu finden und den Ball gestützt von solidem Run-Game über das Feld zu tragen. In Abwesenheit von Star-Receiver Kupp sprangen Rookie Nacua (119 Yds) und Atwell (119 Yds) in die Bresche und machten Kupp beinahe vergessen.

Auch auf der defensiven Seite des Balles gelang es den Rams, die Seahawks ein ums andere Mal in Schach zu halten. Diese Kombination führte schlussendlich zu einem wohlverdienten Sieg. Gerade durch die Umstände der Rams (sehr junges Team, schwierige Cap Situation, fehlender Kupp,….) haben sie sich in dieser Woche den Titel "Team of the Week" mehr als verdient.

Tyreek Hill (WR – Miami Dolphins - 11 Catches, 215 Yards, 2 TDs)

Tyreek Hill startete beim 36:34-Erfolg der Dolphins gegen die Chargers perfekt in die Saison. Durch seine Agilität und Geschwindigkeit zerstörte er die Chargers Secondary ein ums andere Mal und sicherte sich somit verdient den Titel Player of the Week. Natürlich könnte man, wenn man nach den Stats (446 Yards, 3 TDs und 1 Int) geht, auch seinen QB Tagovaiola mit diesem Titel krönen. Doch wenn man sich diverse Spielsituationen ansieht, muss man sagen, dass Hill übertrieben gesagt trotz und nicht wegen Tagovailoa solche Leistungen erbringt. Tagovailoa fehlt es in der Tiefe stark an Präzision und auch an Armkraft, sodass er seine Speedstars häufig unterwirft und somit deren Potenzial nicht zur Gänze ausschöpfen kann.

Wide Receiver der Kansas City Chiefs

Die Chiefs gingen durch die Ausfälle von Chris Jones und Travis Kelce äußerst geschwächt in den Season Opener gegen die Detroit Lions. Während man in der ersten Hälfte noch kontinuierlich scoren konnte, brach dieser Rhythmus in der zweiten Halbzeit. Der Hauptgrund dafür waren die „Fettfinger“ der Receiver auf Seiten der Chiefs.

Als Symbolbild hierfür kann man wohl Kadarius Toney heranziehen, der im gesamten Spiel bei 5 Targets nur einen Ball für 1 Yard fing. Zusätzlich verursachte er durch einen leicht zu fangenden Ball eine Interception und wurde damit zum Sargnagel im Auftaktspiel der Chiefs. Hier wird von der gesamten Receiver Gruppe in Woche zwei eine massive Steigerung nötig sein, oder Travis Kelce ist wieder fit.

ROOKIE IM FOKUS: ANTHONY RICHARDSON (Indianapolis Colts)

Die Colts haben an Nummer 4 des diesjährigen Drafts mit Anthony Richardson ein physisches Monster ausgewählt, der jedoch im College seine Schwächen im Passspiel gezeigt hat. In Woche 1 startete er sofort gegen die letztjährigen Playoff-Teilnehmer aus Jacksonville, die ein ungemütliches Debüt versprachen. Doch Richardson zeigte sich sofort NFL-ready und spielte mit großem Selbstbewusstsein.

Am Ende der Partie reichte es zwar nicht für einen Sieg, aber man konnte mit den Jaguars mithalten und Richardson konnte zeigen, wofür man ihn geholt hat. Klarerweise versuchte Coach Frank Reich Richardson ins Laufspiel einzubinden und ihm einfache Completions im Passspiel zu ermöglichen und dies gelang auch sehr gut. Richardson brachte 24 von 37 Pässen für 223 Yards an den Mann und warf für einen Touchdown und eine Interception. Zusätzlich lief er für 40 Yards und einen Touchdown.

Im Laufe der Saison wird es spannend zu sehen sein, wie sich Richardson weiter entwickelt und ob er vor allem im Passspiel einen Schritt nach vorne gehen kann, aber das Debüt verlief aus Sicht der Colts mit Sicherheit vielversprechend.


PETER ALTMANN:

1.) Dienstagmorgen, Aufwachen im Hotel in Stockholm, Griff zum Handy, Öffnen einer App. Die nun folgenden Ereignisse werden chronologisch dargestellt:

  • 1.) Aha, Sieg der New York Jets – erster Gedanke: Hah, wie erwartet, der alte Hundling richtet‘s! Das erzähle ich seit Wochen jedem, der es hören oder nicht hören mag. Ich schau mir das Video des siegbringen Interceptions-Returns an. Robert Saleh jubelt wie ein kleines Kind. Gratuliere!

  • Direkt drunter ist ein Interview-Schnipsel mit Zach Wilson. Häh?! Die Preseason warat schon vorbei, liebe Kollegen.

  • Der Schock.

  • Ich beginne zu realisieren, dass da etwas passiert ist, was einfach nicht passieren darf. Das kann nicht sein!

  • Die Gewissheit: Es ist tatsächlich passiert. Aaron Rodgers hat sich noch nicht mal ernsthaft warmgespielt als neuer Quarterback der New York Jets, da ist angesichts seines Achillessehnenrisses alles schon wieder vorbei.

  • Von all den Reaktionen dazu, die mir die sozialen Netzwerke meines Vertrauens komischerweise quasi in der Sekunde unterjubeln, ist folgende die treffendste: „Das ist das Jets-artigste, was den Jets jemals widerfahren ist.“ Und das heißt was.

Ich hoffe, das bedeutet trotzdem nicht das Ende der großartigen Karriere von Aaron Rodgers. In den vergangenen Wochen konnte man glaubhaft den Eindruck gewinnen, dass die Legende der Green Bay Packers wieder Spaß an seinem Job hat, nachdem es bei seiner Lebens-Franchise zuletzt eher mühselig wurde. Man braucht nicht allzu viel Fantasie, um sich vorzustellen, was mit Rodgers und den auf beiden Seiten des Balls so talentierten Jets möglich sein kann. So viel Spaß und Freude allerseits. Und jetzt?

Es ist das brutale Ende einer Sommer-Liebe.

2.) Ein Hinweis für alle jenen, die ihre besten Jahre noch vor sich haben, sie aber schon relativ bald antreten: Dies war die erste Week 1 der NFL seit 1997, in der weder Peyton Manning, Drew Brees oder Tom Brady auf dem Feld standen. Das offizielle Ende einer unglaublichen Ära – und nach der Verletzung von Aaron Rodgers scheint der Generationswechsel endgültig vollzogen.

3.) Dafür war es mit Bryce Young, C.J. Stroud und Anthony Richardson der erste Auftritt von drei weiteren Mitgliedern einer spannenden, neuen QB-Generation. Dass sie Rookies sind, konnten alle drei nicht verleugnen – aber hey: So einfach isses dann eben auch wieder nicht… Es ist die NFL!

Spannend aus rot-weiß-roter Sicht: Richardson wird in Zukunft von Bernhard Raimann beschützt. Und ich behaupte, dass man mitunter sehr wohl erkennen konnte, warum es einen Hype um den so laufstarken Jungstar gibt. Vor allem Fantasy-technisch könnte das natürlich sehr interessant werden.

Die Frage der Woche bezieht sich dann auch gleich auf die drei Newcomer. Welchem traut ihr die beste Karriere zu?

4.) Vorher noch zwei Kleinigkeiten. Wie lustig ist eigentlich Sean Payton, dass er seine Ära bei den Denver Broncos mit einem Onside Kick eröffnet? Eine schöne Reminiszenz an seine Saints-Zeit, als er diesen Schachzug in der Super Bowl wählte. Auch wenn‘s jetzt bei den Broncos nicht geklappt hat, dieser Call bleibt in Erinnerung.

5.) Ich bin in erster Linie unseren User-Autoren meinen Super-Bowl-Pick schuldig, weil ich ihn bei ihren Saison-Predictions nicht integriert habe. Vermutlich geht es eh nur darum, mir am Saisonende zu erklären, dass ich Unrecht hatte :-). Ich habe den Tipp auch nach den Ereignissen des Wochenendes nicht angerührt, „MatB“ ist mein Zeuge.

Die Bills fangen sich schon noch, ich glaube daher an viele schöne Erinnerungen an die frühen 90er:

Dallas Cowboys – Buffalo Bills



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