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User Endzone: Und plötzlich steht Rodgers auf der Matte

Episode #16: "Nur" Nummer drei der Vikings-Bestenliste. Die Lions patzen. Division-Sieg der Jaguars alles andere als absurd. Die Broncos in der Sackgasse.

User Endzone: Und plötzlich steht Rodgers auf der Matte Foto: © getty

Da sind wir wieder!

Auch nach Week 16 in der NFL gibt es viel zu besprechen.

Gut also, dass es die "User Endzone" gibt - das NFL-Format von EUCH für EUCH.

Zwei User geben in verschiedenen Kategorien ihre Expertisen, Meinungen und Ansichten zum besten.

Wir freuen uns auf eure Rückmeldungen und gerne auch Anregungen, schließlich will auch dieses Format weiterentwickelt werden.

Die Hosts in Week 16: "AustrianViking" und "floreich1108".

<<<Das "Archiv" der User Endzone>>>

USER FLOREICH1108:

Dieses Jahr beschenkte uns die NFL an den Weihnachtsfeiertagen mit einigen spielerischen Leckerbissen. Aufgrund des Spielbeginns am 24. Dezember um 19 Uhr dürften wohl nur die hartgesottenen Football-Fans jedes Spiel live mitverfolgt haben. Deshalb werden in der Endzone noch einmal die größten Highlights dieses Spieltages aufgearbeitet.

Miami Dolphins (8-7) vs. Green Bay Packers (7-8) 20:26

Es geht in Richtung Playoffs und plötzlich stehen die alten Herren Brady und Rodgers wieder auf der Matte. Die Packers und die Buccaneers haben zwar einen Record von 7-8, doch beide kämpfen noch um die Playoffs.

Die Packers spielten diese Woche gegen die Miami Dolphins. Während die Dolphins zu Beginn dieser Saison wie ein Super Bowl Favorit aussahen, kämpften sich die Packers in dieser Spielzeit durch viele Höhen und Tiefen. Im Spiel dieser beiden Mannschaften entwickelte sich bereits früh ein offener Schlagabtausch. Die Dolphins gingen mit einem Touchdown Pass auf Waddle und einem Field Goal mit 10-3 in Führung, doch die Packers konnten schnell durch einen Touchdown auf Oldie Tight End Marcedes Lewis kontern und die Partie in Quarter 1 ausgleichen.

Durch weitere Scores der Dolphins und ein Field Goal der Packers ging das Spiel mit 20:13 für die Dolphins in die Pause. Danach schalteten die Packers auf beiden Seiten des Balles einen Gang hoch. Den Packers gelang es ein ums andere Mal, die Dolphins Offense zu stoppen und die Offense der Packers schrieb mit einem Touchdown durch A.J. Dillon und zwei Field Goals an. Dadurch endete das Spiel mit 26:20 für die Packers.

Durch diesen Spielausgang stehen die Packers bei 7-8 und die Dolphins bei 8-7. Für beide Teams gilt es nun, die zwei weiteren Spiele zu gewinnen, um in den Playoffs mitspielen zu dürfen. Die Packers müssen jedoch im Gegensatz zu den Dolphins auch auf Schützenhilfe ihrer Kontrahenten hoffen.

Cincinnati Bengals (22:18-Sieg gegen die New England Patriots)

Wir nähern uns langsam, aber sicher den Playoffs und wie im Vorjahr sind die Bengals plötzlich on fire. Das Ergebnis gegen die Patriots (22-18) wirkt wie ein knapper Sieg, jedoch dominierte man die Herren aus Foxborough in der ersten Hälfte des Spiels förmlich.

Zur Halbzeit stand es bereits 22:0 für die Bengals und man konnte sich in der zweiten Halbzeit darauf fokussieren, dieses Ergebnis zu verwalten. Wenn es den Bengals gelingt, Leistungen wie in Halbzeit 1 in einem ganzen Spiel abzurufen, sind diese mit Sicherheit ein heißer Tipp für einen tiefen Playoff-Run.

Nick Bolton (LB, Kansas City Chiefs - 17 Tackles)

In dieser Woche gab es viele Spieler, die sich diesen Titel verdient hätten. Doch ich habe mich dazu entschieden, einen Defensivspieler für diese Kategorie zu nominieren, da dieser in Woche 16 eine herausragende Leistung gezeigt hat und damit einer der Mitverantwortlichen für den ungefährdeten 24:10-Sieg der Chiefs gegen die Seahawks war.

Nicholas Bolton kam in diesem Spiel auf 17 Tacklings und stoppte damit die Seahawks Offense mehrmals beinahe im Alleingang.

Eine kleine Randnotiz: 7 Spieler der Chiefs wurden in den diesjährigen Pro Bowl gewählt. Bolton zählt trotz solcher Leistungen in seinem zweiten Jahr in der NFL nicht dazu.

Detroit Lions (23:37-Niederlage gegen die Carolina Panthers)

Vor diesem Spieltag war die Ausgangslage in diesem Spiel relativ klar: Die Panthers (5-9), welche sich in einem radikalen Rebuild befinden, empfangen zuhause die Detroit Lions (7-7), die durch ihre Leistungen der vorangegangen Wochen noch eine realistische Playoff Chance haben.

Jede Niederlage würde die Panthers in eine bessere Position im kommenden Draft bringen, während die Lions gewinnen müssen, um den Playoffs einen Schritt näher zu kommen. Doch die NFL wäre nicht die NFL, wenn es nicht jeden Spieltag zu Überraschungen kommen würde.

Im ersten Quarter war dieses Spiel ziemlich ausgeglichen, doch dann fumbelte Lions QB Goff den Ball in der Redzone. Von diesem Fehler erholten sich die Lions lange nicht, wodurch die Panthers im 2. Quarter 21 Punkte aufs Board brachten und damit mit 24:7 in die Pause gingen. Diesen Rückstand konnten die Lions auch in der zweiten Spielhälfte nicht mehr aufholen und verloren mit 23:37.

Dadurch erhielten die Lions einen klaren Dämpfer im Playoff-Rennen und sind durch diese Niederlage zum Siegen in den ausstehenden Partien gezwungen. Die Panthers stehen durch diesen Sieg bei 6-9 und rüsten sich nun für den Showdown in der NFC South gegen die Tampa Bay Buccaneers.

USER AUSTRIANVIKING:

Minnesota Vikings (12-3) vs. New York Giants  (8-6-1) 27:24

Man würde über dieses Spiel & ein verwandeltes 61 Yard Field Goal zum Sieg bei auslaufender Uhr in Minnesota wohl ewig reden, wäre es eine „normale“ Saison. So aber ist es nach dem Spiel des Jahres (November Edition) gegen die Bills & dem Spiel des Jahres (Dezember Edition) gegen die Colts wohl nur die Nummer drei in der heurigen „Bestenliste“ – bis jetzt.

Zum Spiel selbst. Nach einer kurzen Punt Orgie zu Beginn des Spiels gingen die Vikings mit einem Touchdown durch TJ Hockenson und ein Field Goal nach einem Fumble von Daniel Bellinger mit 10:0 in Führung. Diese konnten die Giants aber noch vor der Pause durch einen Hodgins Touchdown Catch auf 10:7 verkürzen.

Nach der Pause nahmen die Giants Fahrt auf und konnten dank zweier Field Goals mit 13:10 in Führung zu gehen. Die Vikings blieben im dritten Quarter mal wieder punktelos.

Das vierte Quarter begann mit dem zweiten TD-Catch von Hockenson. Nach einer Interception von Jones im folgenden Drive schien das Spiel endgültige in Richtung Vikings zu kippen. Diese konnten jedoch durch ein Turnover on Downs kein Kapital daraus schlagen.

So kamen die Giants durch ein Field Goal wieder auf 16:17 heran. Nach Touchdowns von Justin Jefferson & Saquon Barkley (inklusive einer erfolgreichen 2 Point Conversion) steuerte das Spiel gerade aus auf die Overtime zu. Doch dann kam die große Stunde von Greg Joseph der mit dem verwandelten Field Goal aus 61 Yards in diesem Moment wohl zu einer Vikings Legende wurde.

Jacksonville Jaguars (19:3-Sieg gegen die New York Jets)

Die Jaguars als Division Sieger in den Playoffs? Das klang vor der Saison absurd, war nach den ersten Spieltagen auf einmal gar nicht mehr so abwegig, nur um dann wieder völlig absurd zu klingen.

Nach dem Sieg gegen die Jets diese Woche ist das aber auf einmal sogar sehr wahrscheinlich, denn es kommt nun in Week 18 zum finalen Showdown gegen die strauchelnden Titans um den Division Sieg – die Spiele nächste Woche sind für beide Teams bedeutungslos.

Sollten die Jaguars die Division gewinnen, sehe ich sie auch nicht als den klassischen One & Done Kandidat unter den Teams, die mit einer schwachen - evtl. sogar einer negativen Bilanz in die Playoffs kommen, denn diese Mannschaft hat sich in den letzten Wochen extrem weiterentwickelt.

Man darf gespannt sein, was Doug Pedersen die nächsten Jahre aus den Jaguars rausholt, da wäre so eine erste Playoff-Erfahrung bereits diese Saison sicher nicht schlecht für die weitere Entwicklung.

Zum Spiel gegen die Jets noch – der Sieg war unspektakulär, aber genau solche Spiele musst du halt auch gewinnen und zu gewinnen lernen als Team in der Entwicklung.

TJ Hockenson (TE – Minnesota Vikings – 109 Receiving-Yards, 2 TDs)

Hockenson had a day am Samstag. Es ist spannend zu sehen, wie extrem schnell sich Hockenson in die Vikings Offensive integriert hat, welche Chemie mit Cousins er in der kurzen Zeit bereits entwickelt hat und wie er auch immer mehr zur tragenden Säule wird.

Belegt auch dadurch, dass er mit nur 8 Spielen die Nr. 2 an Receptions im Team ist. Beim Spiel gegen die Giants ist er aber förmlich explodiert. Da wären einmal ein neuer Team Record für Receptions von einem Tight End pro Spiel von 13. Diese gingen für insgesamt 109 Yards & zwei Touchdowns. Vor allem der zweite Touchdown wird in vielen Highlight Reels seinen Platz finden.

Sollte sich Hockenson weiter so gut in Minnesota entwickeln, haben die Vikings nach Kyle Rudolph wohl wieder eine Langzeit Lösung auf der Tight End Position gefunden.

Denver Broncos (14:51-Niederlage gegen die Los Angeles Rams)

What a mess. Mit dem Fifty Burger von den Rams sind die Broncos nun wohl ganz unten angekommen. Groß war die Euphorie bei den „nur einen QB entfernt“ Broncos nach dem Trade von Russell Wilson.

Seine zuletzt schwächeren Leistungen wurden eher dem Coaching zugeordnet und so waren die Broncos bei doch vielen Experten im erweiterten Contender Kreis. Für mich ehrlich gesagt damals schon unverständlich. 15 Spiele später steckt die Franchise in einer kompletten Sackgasse.

Coach Hackett wirkte komplett überfordert und wurde nun zurecht frühzeitig gefeuert – für mich bewahrheitet sich auch immer mehr die Theorie, dass Hackett geholt wurde, um Rodgers zu locken. Dafür spräche auch, dass Wilson erst kurz nach der Rodgers Verlängerung geholt wurde. Russell Wilson tut sein Übriges dazu, er spielt diese Saison einfach schlechten Football und man muss sich vielleicht tatsächlich die Frage stellen, ob er nicht done ist. Mittlerweile hat wohl auch noch die Defensive ihre Motivation verloren, denn über 50 Punkte von diesen Rams… braucht man denke ich nicht weiterdiskutieren.

Somit haben die Broncos aktuell keinen Head Coach, einen alternden QB, der auf einem Mega Vertrag sitzt und praktisch nicht gecuttet werden kann, wenig Draft Picks & eine Defensive, die vielleicht noch ein gutes Jahr hat – aber auch bereits auf ihrem Peak ist.

Sie sind, aus meiner Sicht, somit wohl einer der unattraktivsten Spots für ein mögliches neues Regime im Frühjahr. Ich kann mir ehrlich gesagt nur schwer vorstellen, dass junge aufstrebende Coaches, wie dieses Jahr O’Connell, Daboll oder McDaniels, sich diesen Job antun würden.


PETER ALTMANN:

1.) Letzte Woche haben wir angesichts des Patriots-Last-Second-Fails mit "Der dümmste Spielzug aller Zeiten" getitelt. Der Beweis, ob es wirklich der dümmste war, lässt sich natürlich nicht erbringen.

User "Wutzi_X" brachte die berühmte Goalline-Interception, die Super Bowl XLIX zwischen New England und Seattle zu Gunsten der Patriots entschied, ins Spiel. Wie 99,9 Prozent der NFL-Welt habe ich damals erwartet, dass Marshawn Lynch zum siegbringenden TD der Seahawks in die Endzone laufen würde. Stattdessen lieferte Seattle-QB Russell Wilson eine Preview auf sein heutiges Ich, Malcolm Butler fing seinen Wurf ab.

Damals war das Playcalling dämlich. Bei der Patriots-Dummheit in Week 15 war es nicht die Idee von Bill Belichick, sondern ein sehr spontanes Blackout der beteiligten Spieler.

Was wiederum die berühmtesten Spielzüge der NFL-Geschichte betrifft, gibt es keine zwei Meinungen, dass die "Immaculate Reception" dazugehört.

Diese Quasi-Geburtsstunde der 70er-Pittsburgh-Steelers hat sich am 23. Dezember zum 50. Mal gejährt. Die NFL dachte mit und setzte die damalige Paarung Steelers gegen Raiders zum großen Jubiläum an.

Es hätte der große Tag des damaligen Protagonisten Franco Harris sein sollen. Leider starb Harris am 20. Dezember völlig unerwartet in Alter von 72 Jahren, weshalb das Match zur Trauerfeier für eine der beliebteren Persönlichkeiten der NFL-Geschichte wurde.

2.) Und die Dallas Cowboys so: Servus, Grüß dich T.Y. Hilton!!

Für unsere jüngeren Leser: Der 33-Jährige war mal einer der besseren NFL-Receiver, damals in Indy, als er noch eine Spur jünger und weniger verletzungsanfällig war, und als die Colts noch nicht der aktuelle Trümmerhaufen waren.

Im Sommer blieb der Routinier in der Free Agency übrig. Vor rund zwei Wochen unterschrieb er bei den Cowboys, und dann DAS mit seinem allerersten Catch als Dallas-Passempfänger. 3rd and 30 verwertet mit einem 52-Yards-Geniestreich - und das in einem nicht gänzlich unwichtigen Match gegen die Philadelphia Eagles, das die Cowboys dann noch gewannen.

Ich denke, allein dieser Moment machte für Hilton die harte Phase Arbeitslosigkeit wett. Es gab viel Gerede in Texas über einen möglichen Deal der Cowboys mit Odell Beckham Jr. Indes bringt Hilton weniger Zirkus, kann dieser Offense in speziellen Situationen aber womöglich genauso das letzte fehlende Äutzerl geben.

3.) Stand jetzt werden die Erstrunden-Picks Josh Allen, Patrick Mahomes, Joe Burrow, Trevor Lawrence, Lamar Jackson, Justin Herbert und Tua Tagovailoa die AFC in den Playoffs vertreten.

Die Verfolger aus New England (Mac Jones), New York (Zach Wilson, Joe Flacco), Tennessee (Ryan Tannehill) und Pittsburgh (Kenny Pickett, Mitch Trubisky) könnten, wenn es Gesundheit beziehungsweise Leistungsfähigkeit zuließen, ebenfalls Erstrunder ins Rennen werfen.

Der Blick auf die aktuelle NFC-Situation lohnt sich im Vergleich tatsächlich. Wer hätte gedacht, dass Daniel Jones mal als "Einhorn" irgendwo raussticht? Verschiedene (Karriere-)Wege führen zum Ziel.

4.) Jaja, eh - niemand will übers Wetter reden, wenn Weihnachten bei gefühlten 20 Grad über die Bühne geht. Bei uns halt - auch so eine Art Preview auf jene Zeiten, wenn der Grasski-Weltcup womöglich interessanter wird als das, was die FIS derzeit veranstaltet.

Aber gut, in den USA war es eine Spur kälter, was sehr wohl mancherorts auch Auswirkungen auf die NFL hatte, und Auswirkungen auf die NFL haben oft auch Auswirkungen auf unser Wohlbefinden, denn ich vermute, so mancher Fantasy-Traum wird diese Woche brutal erfroren sein - aber lassen wir das...

Was ich euch eigentlich zeigen will, sind diese Bilder, die am Wochenende die Runde machten. Die Spieler der Buffalo Bills hatten eh schon eine äußerst frostige, wenngleich siegreiche, Dienstreise nach Chicago in den Knochen. Nach der Heimkehr war erst mal Schneeschaufeln angesagt:

5.) Guten Rutsch, liebe NFL-Familie! Jahreswechsel heißt immer auch, dass wir uns dem Ding nähern, weswegen wir die ganze Saison so intensiv verfolgen. Man darf gespannt sein!

6.) Eure Rookies of the Year auf beiden Seiten des Balls waren vergangene Woche in der Umfrage gefragt. Defensiv gab es keine Überraschung - 47 Prozent sind für Jets-Jungstar Sauce Gardner, 34 Prozent für Detroit-Hoffnung Aidan Hutchinson - es wird auch einer der beiden werden, Gardner ist auch der Favorit.

Offensiv muss ich mich ein wenig wundern. Brock Purdy hat mit 21 Prozent tatsächlich die Nase vorne, Packers-WR Christian Watson folgt mit 18 Prozent vor Favorit Garrett Wilson von den Jets (15 Prozent).

Die Purdy-Story ist vermutlich wirklich einzigartig und fasziniert daher viele Leute. Aber reichen die paar Matches wirklich zum ROTY? Dann könntma Breece Hall auch von der Couch holen...

 

Die dieswöchige Umfrage: In beiden Conferences haben noch je fünf Teams, die derzeit keinen Playoff-Platz belegen, die Chance, ein Postseason-Ticket zu lösen. Wer sind eure Favoriten auf eine Last-Minute-Playoff-Qualifikation?




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