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User-Endzone: Maybe try to kick it like Beckham?!

Episode #3: Viele vergebene Field Goals, viele Wendungen, viele herausragende Leistungen und vor allem wieder einmal viel Spaß für alle Football-Fans.

User-Endzone: Maybe try to kick it like Beckham?!

Die User-Endzone (Nummer 3) wird euch von einem langjährigen Autor und Experten, AustrianViking, und mir, RP74, präsentiert.

Da ich zum ersten Mal redaktionell mitarbeiten darf, ein paar Sätze zu mir. Ich bin alles andere als ein Experte – ich bin einfach ein sehr interessierter Football-Beobachter und liebe guten, spannenden Football. Mein Team sind die Chiefs – zur Beruhigung aller, ich hege Sympathien für mehrere Teams, u.a. 49ers, Seahawks, Lions. Selbst einem AFC-Rivalen wie den Bills würde ich einen SB-Gewinn gönnen.

In der Vergangenheit war ich ein User, wie so viele von euch, und habe wöchentlich meine Meinung in den Kommentaren kundgetan. Wenn also einer von euch Lust hat, auch mal die Seite zu wechseln, seid ihr herzlichst willkommen, einfach einen Post in den Kommentaren zu hinterlassen. Was ihr mitbringen müsst – die Leidenschaft für Football, dafür müsst ihr keine Experten sein.

Genug der Worte, lasst uns die vergangenen Spiele unter die Lupe nehmen.

Die 15 größten Stadien Nordamerikas


Indianapolis Colts

41:20-Sieg gegen die Tennessee Titans

by RP74

Diesen Titel hätten sich diese Woche einige Teams verdient. Philadelphia, Minnesota, Seattle, Chicago. Doch die Entscheidung fiel zugunsten der Indianapolis Colts.

Zugegeben, der Schedule der Colts war bisher nicht der schwerste und dennoch hätte sich wohl kaum einer vor der Saison auf eine Prognose von 3-0 als Starting-Record eingelassen. Nicht nur dass die Colts drei Siege auf dem Konto haben, kommt überraschend, vielmehr ist es die Art und Weise, wie diese zustande kamen.

Beim 41:20-Sieg gegen die Titans wurde QB Jones ein weiteres Spiel perfekt in Szene gesetzt, die Playcalls sind auf ihn zugeschnitten. Jones zeigt ein grundsolides Spiel mit einem TD. Im Gegensatz zur letzten Saison hält die O-Line, auch dank unseres NFL-Exports Bernhard Raimann. Kein Sack wurde zugelassen. Das Spiel der Colts zeichnet sich durch Variabilität aus. Der Mix aus Pass und Laufspiel, mit einem bärenstarken RB Taylor, ist schwer auszurechnen. Wie gut die Colts-Offense 2025 bisher ist, zeigt auch die Statistik. Im Spiel gegen die Titans mussten die Colts in dieser Saison das erste und einzige Mal punten. Alle anderen Drives waren Scoring-Drives. Die Defense trägt momentan ihren Teil zum Lauf der Colts bei, dieses Wochenende mit einem Pick Six. Die richtigen und schweren Prüfsteine haben die Colts aber noch vor sich.

Der Start in die Saison macht zur Zeit berechtige Hoffnungen, dass es die Colts in diesem Jahr endlich wieder in die Playoffs schaffen.


Atlanta Falcons

0:30-Niederlage gegen die Carolina Panthers

by RP74

Als Verlierer dieser Woche bzw. der bisherigen Saison könnten NFL-Fans genannt werden. Unglaublich wie der Verletzungsteufel zuschlägt. Gefühlt könnte man mit der IR-List ein Pro-Bowl-Team zusammenstellen.

Wenn ein Team in einem Spiel null Punkte erzielt und 30 Punkte hinnehmen muss, darf es zurecht in dieser Kategorie erwähnt werden. In diesem Falle die Atlanta Falcons.

Der Hoffnungsträger der Falcons, QB Penix, erwischte einen rabenschwarzen Tag. Bedingt durch einen starken Druck der Panthers-Defense brachte er nur 50% seiner Bälle an den Mann. 2 INT, eine davon ein Pick Six, führten dazu, dass er im Verlauf des Spiels gebencht wurde. Auch Cousins schaffte es nicht, Punkte aufs Scoreboard zu bringen. Ohne eigene erzielte Punkte schafft es auch eine bis dato gute Defense nicht, Spiele zu gewinnen.

Es ist davon auszugehen, dass wir auch nächste Woche wieder Penix als Starting QB sehen werden. Die nächsten Wochen werden uns zeigen, ob das auch so bleibt.


Isaiah Rodgers

by AustrianViking

Das "Spiel seines Lebens" – selten war wohl diese Beschreibung einer Leistung passender als das, was Isiah Rodgers gegen die Bengals abgerissen hat, denn es war eine Leistung, die in die Geschichtsbücher der NFL eingeht.

  • 2x TD (INT-Return & Fumble-Return)
  • 2x Forced Fumbles
  • 153 Turnover-Return-Yards
  • 1x Interception
  • 1 Catch allowed
  • 2 Total Yards allowed
  • 1 Pass Breakup

Er ist somit der erste Spieler mit zwei defensiven Touchdowns und zwei Forced Fumbles in der Geschichte der NFL. Ebenso ist er der erste Spieler mit einer perfekten 99,9 PFF-Grade.

Der 27-Jährige, der 2020 in der sechsten Runde von den Indianapolis Colts gedraftet wurde, kam vor der Saison als Free Agent von den Philadelphia Eagles und war bisher mehr der klassische Depth-Spieler mit gelegentlichen Starts (bisheriger Höchstwert an gespielten Snaps war 48% einer Saison). Weiters war er die gesamte Saison 2023 wegen Gamblings gesperrt.

Doch Brian Flores, der ihn unbedingt wollte, hat etwas in ihm gesehen haben und so ist er diese Saison erstmals Full-Time Starter (neben Byron Murphy) und bezahlt dieses Vertrauen nun zurück.


NFL-Kicker

by RP74

Die Kicker wurden in den User-Endzones schon des Öfteren thematisiert und nach diesem Wochenende ist es wieder der Fall. Denn alleine an diesem Spieltag wurden nicht weniger als 16 Fieldgoals und zwei Extra-Points verkickt. In vier Partien wurden sogar zwei oder mehr Versuche nicht in Punkte umgemünzt. Besonders dramatisch waren die Fehlversuche für die LA Rams und die Green Bay Packers.

Die Rams hatten bei auslaufender Uhr die Chance, das Spiel bei einem Stand von 27:26 für die Eagles zu ihren Gunsten zu drehen. Anstatt als Sieger vom Feld zu gehen, wurde der FG-Versuch geblockt und zu einem TD durch die Eagles verwertet.

Die Packers hätten es bei einem verwerteten FG zumindest in die Verlängerung schaffen können – so aber kam es zur ersten Niederlage, gegen zuvor noch sieglose Browns.

Nachdem letzte Woche Koo als Kicker bei den Falcons entlassen wurde, könnte schon die nächste Entlassung folgen. Denn sein Nachfolger, Romo, verfehlte beide seiner FG-Versuche.

Wir dürfen gespannt sein, wie viele neue Namen wir in dieser Saison noch kennenlernen werden.


Tory Horton

(3 Receptions, 32 Receiving Yards, 1 Receiving TD, 1 Punt Return TD, 114 Punt Return Yards)

by AustrianViking

Tory Horton, ein 5th-Round-Pick von Colorado State, zeigte im Spiel gegen die Saints sein Potenzial.

Nachdem er bereits in Woche zwei bei seinen ersten Receptions mit einem Touchdown aufzeigte, bestätigte bzw. übertraf er diese Leistung nun in Woche 3 deutlich. Erst retournierte er einen Punt über 95 Yards in die Endzone (übrigens der erste Punt-Return-TD für die Seahawks seit Tyler Locketts Rookie-Saison 2015). Im zweiten Quarter folgte ein Receiving-Touchdown über 14 Yards zum 28:3, womit das Spiel endgültig entschieden war.

Es kam zwar, aufgrund des deutlichen Spielstandes, dann nicht mehr viel hinzu – dennoch ist bemerkenswert, dass er sowohl mehr Targets (4/3), Receptions (3/2) als auch Receiving Yards (32/31) als Cooper Kupp hatte. Es wird interessant zu sehen, ob er im Laufe der Saison tatsächlich Kupp (der, so scheint mir, noch nicht 100% in Seattle angekommen ist) den Rang als Nummer zwei ablaufen kann.


3

by AustrianViking

Die NFL-Saison 2025 ist nun drei Wochen alt und die Tampa Bay Buccaneers stehen zum ersten Mal seit 2005 bei 3-0. So weit so ungewöhnlich.

Das außergewöhnliche daran ist aber der Weg, wie die Bucs dahingekommen sind – nämlich durch drei Game-Winning-Drives durch Baker Mayfield & die Bucs-Offense.

  • Week 1: TD-Drive über 48 Yards in 1:18 Minuten zum 23:20-Win mit 00:59 auf der Uhr
  • Week 2: TD-Drive über 80 Yards in 02:04 Minuten zum 20:19-Win mit 00:06 auf der Uhr
  • Week 3: FG-Drive über 48 Yards in 01:49 Minuten zum 29:27-Win mit 00:03 auf der Uhr

Laut NFL sind sie somit das erste Team in der Super-Bowl-Ära mit Game-Winning-Scores in der letzten Minute der ersten drei Saisonspiele.

Mal sehen, ob dieser Streak noch weitergeht, oder ob die Bucs ihren Fans etwas weniger Spannung zumuten in den nächsten Wochen.


RP74:

Die NFL als Organisation hat in den ersten zwei Wochen dieser Saison schon knapp eine Million an Strafen für Spieler ausgesprochen. Teils aufgrund von Verfehlungen auf dem Spielfeld als auch abseits, im Privatbereich. Glücklicherweise geht das eingenommene Geld nicht in die Taschen der NFL-Funktionäre. Das Geld fließt in Stiftungen, die z.B.: bedürftige Football-Legenden unterstützt, die die Gesundheit der Spieler fördert oder in die Jugendarbeit.

Man könnte also sagen, die NFL leistet tolle Arbeit. Jetzt kommt mein ABER und dazu seid ihr herzlich eingeladen mitzudiskutieren:

Die NFL belegt Spieler mit Geldstrafen und Spiel-Sperren für Vergehen, die sie außerhalb des Footballs begangen haben. Häusliche Gewalt, unangemessenes Verhalten (z.B.: posieren mit Waffen auf SocialMedia), sexuelle Belästigungen etc. etc.
Dagegen gibt es nichts einzuwenden, oder?
In vielen Fällen verurteilt die NFL jedoch Spieler zu oben genannten Strafen, noch bevor sie von einem ordentlichen Gericht für schuldig gesprochen wurden. Dabei gilt gerade in den USA jeder so lange als unschuldig bis die Schuld bewiesen worden ist.

Die NFL handelt so, da sie sich ihre Vorbildwirkung für alle Fans des American Football bewusst ist. Das macht solche Entscheidungen nachvollziehbar. Nun kommt mein zweiter ABER:

Die meisten privaten Vergehen von Football-Spielern würden wir ohne die NFL gar nicht mitbekommen. Was wir aber Woche für Woche auf den Spielfeldern mitbekommen schon.

Ein Jalen Carter bespuckt beim Season-Opener Dak Prescott, ein Teair Tart schlägt Travis Kelce mit voller Wucht (die Wirkung einer flachen Hand gegen einen Helm mal außenvor gelassen), ein Kareem Hunt zeigt die „Ich schneide deine Kehle durch“-Geste. Die Strafen dafür, gut 57.000 bzw. 12.000 Dollar, für Hunt wird die finanzielle Strafe noch festgelegt. Für hochbezahlte Footballstars nur Kleingeld. Alle drei erwähnten Beispiele geschahen vor einem Millionenpublikum. Die Strafen? NUR Geldstrafen für die Spieler. Spiel-Sperren? Fehlanzeige! Die Außendarstellung ist für mich dramatisch.

Will die NFL ihrer Vorbildwirkung wirklich gerecht werden, dann müssen solch grobe Unsportlichkeiten zukünftig mit Spiel-Sperren bestraft werden. Ansonsten ist das von der NFL nichts anderes als Scheinmoral.

Wie seht ihr das? Sollte die NFL härter durchgreifen oder ist der Status Quo in Ordnung?

AustrianViking:

An dieser Stelle möchte ich einen sehr kurzen, subjektiven Blick auf die mit 0-3 gestarteten Teams werfen. Nach Woche drei wird das Bild der Liga etwas klarer & erste Tendenzen zeichnen sich ab.
Denn ein 0-3 Start führt nur in absoluten Ausnahmefällen noch in die Playoffs.

Denn es haben in der Geschichte der NFL bisher nur sechs Teams nach einem 0-3-Start noch einen Playoff-Platz erobern können. Seit der Erweiterung auf 14 Playoff-Plätze (2021) & der Erweiterung auf 17 Spiele (2021) hat das bislang noch kein Team geschafft.

Tennessee Titans

Kommt jetzt nicht überraschend und ist zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht ein sehr großes Problem (außer vl. für HC Callahan). Cam Ward zeigt positive Ansätze, ebenso Rookie-Receicer Ayomanor. Das Team ist meist kompetitiv. Die Richtung stimmt.

New Orleans Saints

In welche Richtung es bei den Saints nun genau gehen soll, fragt man sich als NFL-Beobachter wohl schon mehrere Jahre. Das sie aktuell 0-3 stehen, kommt auch nicht zwingend überraschend. Die ersten beiden Spiele waren zumindest Fun2watch, bevor sie diese Woche von den Seahawks demontiert wurden. QB Spencer Rattler spielt dafür etwas besser als allgemein zu erwarten war und mit Kamara, Olave, Shaheed gibt es immer Potenzial für ein Big Play.

New York Jets

Es ist eine Übergangs/Rebuild-Saison bei den Jets, das war vor der Saison allen klar. Aber trotz des toughen Programms in den ersten Wochen hat man sich wohl etwas mehr erwartet. Aber das Team hat eine klare Identität und der Plan ist erkennbar. Was sich aber auch bereits gezeigt hat, Justin Fields wird eher nicht eine langfristige Lösung sein können.

New York Giants

Auf der blauen Seite New Yorks dürfte hingegen die Stimmung immer explosiver werden. Nach einem desaströsen Auftaktspiel & einem wilden Shootout gegen die Cowboys folgte nun eine Niederlage gegen keineswegs unschlagbare Chiefs. Mit dem ganzen Front Office auf dem Hot Seat und Fans, die offen Jaxson Dart fordern, ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis der Rookie-QB reingeworfen (für meinen Geschmack zu früh) wird, um etwas Zeit zu gewinnen und die eigene Haut zu retten.

Houston Texans

Für mich bis jetzt die Enttäuschung der Saison. Nicht so sehr wegen des Records – sondern wegen der Art und Weise. Die Texans haben ihre offensiven Probleme der letzten Saison überhaupt nicht in den Griff bekommen und sehen hier sogar eher noch schlechter aus – und das während die Defense noch einen Schritt gemacht hat und wohl diese Saison am Peak ist.
Wenn Houston nicht ganz schnell der Turnaround gelingt, könnte das eine ganz bittere Saison werden und es auch für DeMeco Ryans, trotz der herausragenden defensiven Arbeit von ihm, sehr rasch ungemütlich werden.

Was Hoffnung macht – die Texans waren 2018 das bis dato letzte Team, welches nach einem 0-3-Start noch in die Playoffs kam.

Miami Dolphins

Die Dolphins – für mich auch ein überraschendes 0-3 Team - wirken am Ende & kurz vor Beginn eines größeren Rebuilds. Der Kader – ausgedünnt, verletzungsanfällig & maximal mittelmäßig.

Tua - ohne ein auf seine Stärken zugeschnittenes Scheme nun auch der, maximal durchschnittliche, QB, der er für viele immer schon war. Und McDaniel schaffte es nie, sein System weiterzuentwickeln – welches jetzt, ohne gute O-Line, auch nicht mehr funktioniert. Zwar war zuletzt zumindest wieder mehr Wille & Einsatz zu sehen, doch das sie den spielerischen Turnaround noch schaffen, scheint nicht sehr realistisch - die Frage ist wohl eher, wird Daboll oder McDaniel als erster Coach in dieser Saison gefeuert.

Noch ein wilder Hot Take – sollte Bill Belichick nochmals einen ernsthaften Shot auf einen NFL-HC-Job haben (ich persönlich glaube nicht) – dann nächste Saison in Miami.


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