NFL-Profi Justin Tucker ist wegen Vorwürfen zu sexuellem Fehlverhalten für zehn Spiele gesperrt worden. Das teilte die US-Football-Liga mit.
Damit reagierte die NFL auf schwerwiegende Anschuldigungen gegen den 35-Jährigen, die von insgesamt 16 Massage-Therapeutinnen erhoben wurden. Sie beschuldigten Tucker, sie sexuell bedrängt zu haben. Die Vorfälle sollen sich alle im Zeitraum von 2012 und 2016 ereignet haben. Die Sperre tritt am 26. August in Kraft.
Im Zuge der Vorwürfe war der Kicker Anfang Mai nach 13 Jahren von den Baltimore Ravens entlassen worden. Seither ist Tucker ohne Vertrag. Es steht ihm jedoch trotz der Sperre frei, bei einem anderen Team zu unterschreiben und auch in den offiziellen Spielen der Saisonvorbereitung mitzuwirken.
Verzicht auf Einspruch
Tuckers Agent Rob Roche zeigte sich in einer Mitteilung "enttäuscht von der Entscheidung der NFL". Tucker hatte sämtliche Anschuldigungen stets vehement bestritten. Auf einen Einspruch werde jedoch verzichtet.
Tucker war 2012 als ungedrafteter Spieler zu den Ravens gekommen und dominierte die NFL-Kicker in den folgenden Jahren. Insgesamt fünfmal wurde er zum All-Pro, also zum besten Spieler auf seiner Position, gewählt. Mit Baltimore gewann er in der Saison 2012 die Super Bowl. Bis heute hält Tucker den Rekord für das längste verwandelte Field Goal der NFL-Geschichte, erzielt aus 66 Yards Entfernung.