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LeBron James bricht Herzen der Raptors

Superstar trifft mit dem Buzzer, Pöltl spielt erstmals nicht.

LeBron James bricht Herzen der Raptors Foto: © getty

Die Toronto Raptors müssen sich in den Conference Semifinals der NBA-Playoffs auch im dritten Spiel den Cleveland Cavaliers geschlagen geben.

Den Kanadiern gelingt in der Nacht auf Sonntag auswärts nach einem 17-Punkte-Rückstand acht Sekunden vor Schluss der erste Ausgleich, doch Superstar LeBron James stellt mit einem schwierigen Wurf mit der Schlusssirene den 105:103-Endstand her.

Jakob Pöltl kommt wegen einer taktischen Umstellung im 91. Saisonspiel erstmals nicht zum Einsatz.

In der Nacht auf Dienstag kämpfen die Raptors in Cleveland bereits gegen das Saisonende.

Nichts geht zunächst

Coach Dwane Casey reagiert erstmals auf die kleine Startformation der Cavs und ersetzt Power Forward Serge Ibaka in der ersten Fünf durch Guard Fred VanVleet. Da Pascal Siakam von der Bank als Verteidiger gegen James gebraucht wird und Ibaka in der Rotation gesetzt ist, fällt Pöltl um seine Minuten um.

Defensiv fruchtet die Änderung, offensiv dagegen beginnt das Spiel für Toronto desaströs. Nach sieben Minuten und 40 Sekunden haben die Gäste (bei 16 Gegenpunkten) ganze vier Zähler auf dem Konto! Nur zwei der ersten zwölf Würfe werden versenkt, dazu kommen vier Ballverluste.

DeMar DeRozan geht mit seinem zweiten Foul - einer von vielen schlechten Pfiffen gegen die Raptors - früh raus, Kyle Lowry bringt Toronto auf 17:20 heran, mit 19:24 geht es in die erste Pause.

Erste Hälfte endet, wie sie begonnen hat

Während All-Star DeRozan auf ganzer Linie versagt und in der ersten Hälfte 1/9 aus dem Feld wirft und drei Turnovers begeht, hauchen O.G. Anunoby und C.J. Miles den Raptors Leben ein. Ein 38:39-Rückstand klingt noch vielversprechend, doch bis zur Halbzeit sieht man Toronto das fehlende Selbstvertrauen merklich an.

Neben James scoren vor allem Kyle Korver und Kevin Love für Cleveland. "Krönung" einer schwachen ersten Raptors-Hälfte ist ein ganz freier Dunk von Jeff Green zum 55:40-Pausenstand.

Raptors spielen plötzlich

Das 57:40 - nach einem 18:2-Run - bedeutet den höchsten Vorsprung der Cavs. Danach spielen Jonas Valanciunas und Co. aber endlich mit Überzeugung auf, die Differenz kann zwischenzeitlich auf fünf Punkte verkürzt werden. Ein dominanter Kevin Love lässt Cleveland wieder auf 16 Punkte Unterschied davonziehen, vor den letzten zwölf Minuten führen die Gastgeber in der Quicken Loans Arena 75:61.

Casey lässt DeRozan - zum Glück - im gesamten Schlussviertel draußen und die Raptors verteidigen nun richtig stark. Miles und vor allem Lowry verkürzen auf 80:85, ehe James mit zwei toughen Step-back-Jumpern kontert.

Doch Toronto um Ibaka, Lowry und den beeindruckenden Rookie Anunoby kommt auf zwei Zähler heran. Beim Stand von 101:98 für Cleveland 31 Sekunden vor Schluss wird Ibaka mit einem krassen Fehlpfiff das sechste Foul angehängt, James trifft einen Freiwurf.

James ist der King

Lowry verkürzt auf 100:102, die Raptors müssen foulen. Auch Jeff Green trifft 15 Sekunden vor Ende nur einen Freiwurf und Anunoby gleicht mit acht Sekunden auf der Uhr im Fast-Break erstmals aus.

Nach einer Auszeit müssen die Cavs an der eigenen Baseline einwerfen, es folgt eine Szene, die das einzigartige Können des "Kings" demonstriert: James zieht auf der linken Seite Richtung andere Grundlinie, steigt rund fünf Meter seitlich vom Korb auf, steht kurz voll ausgestreckt in der Luft und wirft mit einer Oberkörperdrehung den Ball über Anunoby via Brett in den Korb.

Ekstatischer Jubel bei den Cavaliers, ungläubiges an den Kopf greifen bei den Raptors.

"Unglaublich schwer zu verdauen"

Die Niederlage sei "unglaublich schwer" zu verdauen, so Pöltl. "Uns ist am Anfang offensiv nichts aufgegangen und im zweiten Viertel haben wir auch defensiv einige leichte Fehler begangen. Aber nach der Halbzeit haben wir richtig stark gespielt, unglaublich viel Herz gezeigt und großartig verteidigt. Wenn du dann mit so einem Wurf verlierst, ist es natürlich extrem bitter."

Dass er erstmals nicht auf das Parkett durfte, sieht der Österreicher mit Verständnis. "Dass wir nach den zwei Niederlagen etwas an der Starting Five ändern und kleiner beginnen würden, kam nicht überraschend. Dadurch, dass Serge Ibaka somit als Center von der Bank gebracht wurde, blieben für einen dritten Center keine Minuten mehr. Natürlich ist es frustrierend, gerade weil ich gegen die Cavs meist gute Leistungen gebracht habe, aber Anpassungen gehören zu den Playoffs dazu. Ich bleibe bereit, egal ob für 20 Minuten oder 20 Sekunden."

Glaubt man wirklich noch daran, ein 0:3 aufzuholen? "Es klingt abgedroschen, aber wir müssen nur ans nächste Spiel denken. Wenn wir wieder so kämpfen wie heute in der zweiten Hälfte, können wir Spiel 4 auf jeden Fall gewinnen. Und dann geht die Serie wieder zu uns", will Pöltl nicht aufgeben.

Cleveland Cavaliers – Toronto Raptors 105:103 (24:19, 31:21, 24:25, 26:38)

Raptors: Lowry 27, Anunoby 18, Miles 13, Ibaka 11, Valanciunas 10, DeRozan 8, VanVleet 8, Siakam 6, Wright 2

Cavaliers: James 38, Love 21, Korver 18, Hill 12, Green 11, Clarkson 5, Hood, Smith, Thompson

Toronto Raptors (1) – Cleveland Cavaliers (4) 0 : 3 (best of seven)

Toronto Raptors – Cleveland Cavaliers 112 : 113 OT

Toronto Raptors - Cleveland Cavaliers 110 : 128

Cleveland Cavaliers - Toronto Raptors 105 : 103

Cleveland Cavaliers - Toronto Raptors MO 7.5., 2.30 Uhr MESZ (Nacht auf DI)

falls nötig:

Toronto Raptors - Cleveland Cavaliers MI 9.5. (Nacht auf DO)

Cleveland Cavaliers - Toronto Raptors FR 11.5. (Nacht auf SA)

Toronto Raptors - Cleveland Cavaliers SO 13.5. (Nacht auf MO)

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