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ÖBV-Team will sich bei Pöltl-Comeback "Türen öffnen"

Mit Pöltl und Landesberg im Team hofft Österreich auf einen erfolgreichen Start in die WM-Vorqualifikation. Das sagt Teamchef Chris O'Shea.

ÖBV-Team will sich bei Pöltl-Comeback Foto: © GEPA

Österreichs Basketball-Nationalteam startet nach den Worten von Jakob Pöltl zwar als "leichter Außenseiter" in die WM-Vorqualifikation.

Mit dem NBA-Center der Toronto Raptors und Rekordscorer Sylven Landesberg an seiner Seite darf sich das ÖBV-Team am Samstag (14:30 Uhr/live ORF Sport +) in Den Haag gegen die Niederlande aber leise Hoffnungen auf einen Auftaktsieg machen. Für Pöltl wird das 16. Länderspiel seiner Karriere das erste seit Juli 2022.

Teamchef Chris O'Shea: "Müssen liefern"

Die ersten zwei Teams der Dreiergruppe mit Bulgarien steigen auf und ersparen sich dadurch die erste Phase der Vorqualifikation für die EM 2029. Das Kontinentalturnier ist Österreichs erklärtes Ziel. "Wir haben nicht so oft die Möglichkeit, mit Jakob zu spielen. Daher ist es noch wichtiger, dass wir die Zeiten, in denen er da ist, ausnützen, um die notwendigen Siege zu holen", erklärte ÖBV-Teamchef Chris O'Shea. "Es muss uns bewusst sein: In den Fenstern müssen wir liefern."

Der US-Amerikaner, seit knapp drei Jahren im Amt, sieht sein Team als Weltranglisten-67. auch mit Pöltl als "Underdog". Bulgarien (46.) sei in der Gruppe leichter Favorit, die Niederlande (54.) knapp dahinter. "Es gibt aber keinen Grund, dass wir uns verstecken müssen." Ein guter Auftakt könnte der Schlüssel sein. "Wenn man gewinnt, öffnet das viele Türen für den Rest des Sommers", meinte O'Shea, folgen danach in Schwechat doch die beiden Heimspiele gegen Bulgarien (6. August) und die Niederlande (13. August/jeweils 19.20 Uhr).

Pöltl erstmals mit Landesberg

(Artikel wird unterhalb fortgeführt)

 

Die Niederländer verfügen mit Jesse Edwards, Malevy Leons und Tristan Enaruna über drei Spieler, die zuletzt in der NBA Summer League aufgezeigt haben. Ihr erfahrenster NBA-Akteur Quinten Post von den Golden State Warriors steht aber nicht zur Verfügung.

"Wir müssen versuchen, mit ihrem Tempo zurechtzukommen", sagte O'Shea. Weil im Fall gleicher Sieganzahl die Punktedifferenz entscheide, sei Konstanz wichtig. "Jeder Punkt wird zählen. Wir können uns kein Viertel leisten, in dem wir überfordert sind und uns ein Loch graben."

Pöltls Präsenz unter dem Korb soll dabei helfen. "Es gibt nicht so viele Spieler in anderen Nationalteams, die ihn aufhalten können", meinte O'Shea. Sein NBA-Star soll in Den Haag erstmals ein schlagkräftiges Duo mit dem 35-jährigen Landesberg bilden. Der gebürtige US-Amerikaner mit österreichischem Großvater hatte 2018 bei seinem Debüt mit 47 Punkten für einen ÖBV-Rekord gesorgt, ist seither aber nur vereinzelt im Nationalteam zum Einsatz gekommen.

"Ich glaube, dass wir gut zusammenpassen und auf dem Court voneinander profitieren können", sagte Pöltl über den früheren Euroleague-Sieger, der in der kommenden Saison für die Dukes Klosterneuburg und damit erstmals in Österreich spielt. "Er schafft nicht nur für mich, sondern auch für den Rest des Teams Räume, weil er so viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Das hat mir im Lauf meiner Karriere immer geholfen."

"Nehme mir schon einiges vor"

Pöltl ist bewusst, dass er seinen Spielstil ein wenig an das europäische Spiel anpassen muss.

Die Verteidigungen seien anders aufgebaut, Physis und Regelauslegung würden sich ebenso von jener in der NBA unterscheiden wie der Spielrhythmus. "Da können Fehler passieren, das Timing passt dann manchmal nicht", erklärte der 29-Jährige. In eineinhalb Wochen Training habe er sich aber relativ schnell daran gewöhnt. "Ich sehe es jetzt nicht als Problemfaktor."

Die große Aufmerksamkeit, die ihm gegnerische Verteidigungen zuteil werden lassen, ist Pöltl nicht neu. "Ich sehe eine tragende Rolle bei mir, dass ich dem Team, auf welche Art und Weise auch immer, zum Gewinnen helfen kann", sagte Österreichs immer noch einziger NBA-Profi.

"Wenn sie mich aggressiv verteidigen, kann ich vielleicht meine Mitspieler finden. Ich nehme mir schon einiges vor. Je nachdem, wie die Defense spielt, werden wir das so gut wie möglich bestrafen."

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