Die Niederländer verfügen mit Jesse Edwards, Malevy Leons und Tristan Enaruna über drei Spieler, die zuletzt in der NBA Summer League aufgezeigt haben. Ihr erfahrenster NBA-Akteur Quinten Post von den Golden State Warriors steht aber nicht zur Verfügung.
"Wir müssen versuchen, mit ihrem Tempo zurechtzukommen", sagte O'Shea. Weil im Fall gleicher Sieganzahl die Punktedifferenz entscheide, sei Konstanz wichtig. "Jeder Punkt wird zählen. Wir können uns kein Viertel leisten, in dem wir überfordert sind und uns ein Loch graben."
Pöltls Präsenz unter dem Korb soll dabei helfen. "Es gibt nicht so viele Spieler in anderen Nationalteams, die ihn aufhalten können", meinte O'Shea. Sein NBA-Star soll in Den Haag erstmals ein schlagkräftiges Duo mit dem 35-jährigen Landesberg bilden. Der gebürtige US-Amerikaner mit österreichischem Großvater hatte 2018 bei seinem Debüt mit 47 Punkten für einen ÖBV-Rekord gesorgt, ist seither aber nur vereinzelt im Nationalteam zum Einsatz gekommen.
"Ich glaube, dass wir gut zusammenpassen und auf dem Court voneinander profitieren können", sagte Pöltl über den früheren Euroleague-Sieger, der in der kommenden Saison für die Dukes Klosterneuburg und damit erstmals in Österreich spielt. "Er schafft nicht nur für mich, sondern auch für den Rest des Teams Räume, weil er so viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Das hat mir im Lauf meiner Karriere immer geholfen."
"Nehme mir schon einiges vor"
Pöltl ist bewusst, dass er seinen Spielstil ein wenig an das europäische Spiel anpassen muss.
Die Verteidigungen seien anders aufgebaut, Physis und Regelauslegung würden sich ebenso von jener in der NBA unterscheiden wie der Spielrhythmus. "Da können Fehler passieren, das Timing passt dann manchmal nicht", erklärte der 29-Jährige. In eineinhalb Wochen Training habe er sich aber relativ schnell daran gewöhnt. "Ich sehe es jetzt nicht als Problemfaktor."
Die große Aufmerksamkeit, die ihm gegnerische Verteidigungen zuteil werden lassen, ist Pöltl nicht neu. "Ich sehe eine tragende Rolle bei mir, dass ich dem Team, auf welche Art und Weise auch immer, zum Gewinnen helfen kann", sagte Österreichs immer noch einziger NBA-Profi.
"Wenn sie mich aggressiv verteidigen, kann ich vielleicht meine Mitspieler finden. Ich nehme mir schon einiges vor. Je nachdem, wie die Defense spielt, werden wir das so gut wie möglich bestrafen."