news

Österreicher geben bei WM-Lauf in Kroatien Gas

Österreicher hoffen bei WRC-Premiere in Kroatien auf eine Zielankunft.

Österreicher geben bei WM-Lauf in Kroatien Gas Foto: © GEPA

Das gab es schon lange nicht mehr: Gleich vier rein österreichische Teams nehmen vom 22. bis 25. April bei der Rallye-WM-Premiere in Kroatien teil.

ZM Racing ist von Donnerstag bis Sonntag neben Staatsmeister Hermann Neubauer/Bernhard Ettel noch durch die Debütanten Kevin Raith/Christoph Wögerer vertreten. Niki Mayr-Melnhof/Leopold Welsersheimb bilden das dritte rot-weiße-rote Ford-Fiesta-Duo, und auch Johannes Keferböck/Ilka Minor hoffen mit ihrem Skoda Fabia auf eine Zielankunft im Raum Zagreb.

Seit 1974 gibt es die "Rally Croatia". Mit Raimund Baumschlager (1993) und Kurt Göttlicher (1996) - jeweils in einem Ford Escort RS Cosworth - stehen auch zwei österreichische Piloten in der Siegerliste der Traditionsveranstaltung. Aufgrund der Corona-Pandemie, die den Internationalen Automobilverband (FIA) zur Suche nach neuen Austragungsorten zwang, zählt sie heuer erstmals zur Weltmeisterschaft.

Mit den extrem anspruchsvollen Sonderprüfungen rund um die Hauptstadt Zagreb wartet eine besondere Herausforderung auf WM-Leader Kalle Rovanperä (FIN), Titelverteidiger Sebastien Ogier (FRA/beide Toyota Yaris) und die restlichen Toppiloten.

 

Neubauer: "Die Sonderprüfungen sind einfach sensationell"

Neubauer:
Hermann Neubauer (r.) mit Co-Pilot Bernhard Ettel
Foto: © GEPA

Neubauer kam beim WM-Auftakt im Jänner in Monte Carlo als bestes nicht-französisches Team auf Platz vier der WRC3-Wertung.

Ein ähnliches Ergebnis wäre auch in Kroatien ein großer Erfolg, da die Konkurrenz mit 14 Mitbewerbern - drei davon aus Österreich - sowohl zahlenmäßig als auch qualitativ - unter anderem mit der französischen WRC-Nachwuchshoffnung Yohan Rossel (Citroën C3) und dem polnischen Überflieger Kajetan Kajetanowicz (Skoda Fabia) - groß ist.

"Die Sonderprüfungen sind einfach sensationell, noch dazu ist die Rallye vor unserer Haustüre. Natürlich ist es schade, dass wir aufgrund der Pandemie nicht alle unsere Fans vor Ort begrüßen können, aber das nehmen wir in Kauf, schlussendlich ist es schon super, dass wir überhaupt fahren können beziehungsweise dürfen", betont Neubauer.

Trotz des guten Monte-Resultats steigt der Salzburger auf die Euphoriebremse. "Die große Routine haben wir im Moment nicht, nachdem wir in den letzten eineinhalb Jahren so gut wie nichts gefahren sind, schon gar nicht eine reine Asphalt-Rallye von diesem Format. Aber die Bedingungen in Kroatien ähneln jenen, wie wir sie in Österreich vorfinden, durchaus. Unter diesem Gesichtspunkt möchte ich meinen Rückstand auf die besten WRC3-Piloten deutlich verkleinern und eine saubere, schnelle Rallye ohne Fehler fahren", erklärt der 32-Jährige zur Zielsetzung.

Johannes Keferböck flößen "drehende Kuppen" Respekt ein

Johannes Keferböck flößen
Keferböck/Minor sind mit neuem Design unterwegs

Rund drei Monate nach dem WM-Auftakt in den französischen Seealpen mit der Rallye Monte Carlo darf sich auch Johannes Keferböck wieder in das Cockpit des vom GAWOONI Racing Team eingesetzten Skoda Fabia Rally2 evo setzen. Der Vize-Staatsmeister des Jahres 2018 kämpft an der Seite der WM-erfahrenen Ilka Minor (Start bei über 100 Weltmeisterschaftsläufen) um Punkte in der WRC3-Weltmeisterschaft. Dort belegt Keferböck aktuell Rang 13 von 34 gewerteten Piloten.

Johannes Keferböck meint zur Streckenführung: "Das ist für alle eine neue Herausforderung. Und so weit ich es bislang sagen kann, handelt es sich um ziemlich selektive Strecken. Oft sind es sehr schnelle, breite Passagen wie bei der Rallye Korsika, die dann aber auch ganz schmal und eng werden können. Und es gibt sehr viele drehende Kuppen - Kuppen also, nach welchen die Richtung geändert wird."

Während im Vorfeld der Monte ein Test nicht möglich war, konnte sich der Oberösterreicher aus Pregarten am Montag einen ganzen Tag lang wieder ans Renntempo gewöhnen: "Das war sehr hilfreich, denn ich saß seit der Monte nicht mehr im Boliden."

Auch der Steirer Kevin Raith ist im Ford Fiesta für Kroatien bereit

Auch Kevin Raith ist bereit. Bei einem Testlauf am Samstag im steirischen Rebenland hat sich der Österreicher erstmals und dafür gleich umso intensiver mit seinem Einsatzgerät, dem brandneuen Ford Fiesta Rally 2, angefreundet.

"Ein unglaublich tolles Rennauto", schwärmte der Steirer nach dem ausgiebigen Test-Tag. "Das Drehmoment ist echt beeindruckend. Ich freue mich auf eine spannende Aufgabe bei einem attraktiven WM-Lauf."

Zeitplan der WM-Rallye in Kroatien:

Donnerstag, 22. April:
Shakedown für alle Fahrer

Freitag, 23. April 2021:
7:46 Uhr: Start der Rallye in Zagreb, danach folgen 8 Sonderprüfungen

Samstag, 24. April 2021:
7:01 Uhr: Start des 2. Tag in Zagreb, danach folgen 8 Sonderprüfungen

Sonntag, 25. April 2021:
6:32 Uhr: Start des 3. Tag in Zagreb, danach folgen 4 Sonderprüfungen
16:25 Uhr: Ende der Rallye Service Park in Zagreb

Kommentare