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Regeländerungen für Rallye Dakar

Das sagt Matthias Walkner zu den Regeländerungen für den Rallye-Klassiker:

Regeländerungen für Rallye Dakar Foto: © GEPA

Die Rallye Dakar wird 2021 wie schon bei der heurigen Ausgabe ausschließlich durch Saudi-Arabien führen.

Wie die Veranstalter am Donnerstag zudem bekanntgaben, soll die Sicherheit der Fahrer durch die Anpassung von diversen Regeln unter dem Motto "Skill over speed" ("Können vor Geschwindigkeit") erhöht werden.

Österreichs Motorrad-Ass Matthias Walkner begrüßte die meisten der Änderungen.

Technisches Vermögen der Fahrer soll im Vergleich zur Geschwindigkeit höher gewichtet, die Unfallgefahr so reduziert werden. "Ich fahre gerne extrem schnell Motorrad, aber nicht auf eine so lange Distanz wie es bei der letzten Dakar der Fall war, deshalb begrüße ich diese Änderung sehr", meinte Walkner in einer Aussendung.

Die Strecke - komplett neu

Insgesamt werden zwölf Etappen bewältigt. Die Strecke führt von Jeddah über Ha'il wieder zurück nach Jeddah.

Auf den zwölf Etappen wird kein einziger Kilometer auf derselben Strecke von 2020 gefahren. Allerdings wich man vom ursprünglichen Plan, die Dakar über mehrere Länder zu führen, wieder ab. Zumindest für das kommende Jahr.

Die Änderungen und Walkners Einschätzungen:

  • ROADBOOKS werden erst kurz vor dem Start ausgegeben.
    Schon bei der Dakar 2020 wurden die vormarkierten Roadbooks, an einigen Etappen erst am Morgen, kurz vor dem Start, ausgegeben. 2021 werden die Roadbooks bei ALLEN Wertungsprüfungen erst 15 Minuten vor dem Start an die Fahrer der Motorradklasse ausgehändigt. Damit will der Veranstalter versuchen, das Tempo zu drosseln und das Rennen generell sicherer zu machen.

    Walkner: „Einerseits ist diese Regelung nicht so verkehrt, weil wir Fahrer dadurch weniger Vorbereitungsarbeit haben und es kann sich niemand mehr Vorteile verschaffen. Zum Teil wurde „google earth“ eingesetzt um die Etappen am Vortag grob zu studieren. Ich hoffe nur, dass der Veranstalter fehlerfreie Roadbücher aushändigt. Im vergangenen Jahr sind ihm einige grobe Patzer unterlaufen und wenn das Ganze dann mehr einer Lotterie als einem Rennen gleicht, wird es sehr mühsam werden.“

 

  • AIRBAG
    Es ist für alle Fahrer der Motorradklasse VERPFLICHTEND eine Airbag-Weste zu tragen.

    Walkner: „Diese Regelung finde ich sehr gut. Sofern der Airbag hoffentlich auch wirklich sicherer ist. Er ist sehr schwer und das ist auch der Grund warum ihn noch nicht wirklich viele Fahrer verwenden. Aber wenn er verpflichtend ist, ist es für alle gleich.“

 

  • AUDIOSIGNALE für alle „Danger 2“ und „Danger 3“ Gefahrenstellen.
    100 – 200 Meter vor der Gefahrenstelle warnt ein akustisches Signal den Motorrad-Piloten. Außerdem werden in besonders riskanten Abschnitten Geschwindigkeitsbegrenzungen eingebaut.

    Walkner: „Das kennen wir zum Teil schon aus der Vergangenheit. Es ist auch wirklich Zeit geworden, dass sie das nun endlich zum fixen Bestandteil machen. Falls eine Gefahrenstelle vor uns liegt werden wir mit einem akustischen Signal davor gewarnt. Im Roadbook sind diese Gefahrenstellen zum Teil nicht gut sichtbar, also ist diese Regelung für mich besonders begrüßenswert“.

 

  • LIMITIERTE Reifenanzahl.
    Die Fahrer der Motorrad-Elite-Klasse dürfen nur maximal SECHS HINTERREIFEN, während der gesamten zwölf Etappen, verwenden. Bisher war dies egal und die Reifen wurden, bis auf die Marathon-Etappen, jeden Tag gewechselt. Das Modell und die Marke der Reifen dürfen ebenfalls nicht gewechselt werden.

    Walkner: „Diese Regelung finde ich unnötig. Je schlechter die Reifen werden, desto weniger „grip“ haben wir und desto schwieriger wird es für uns. Das Motorrad lässt sich schwerer kontrollieren und der Grenzbereich wird noch dünner. Zum Glück fahren wir viel auf sandigem Untergrund und dadurch nutzen sich die Reifen nicht ganz so schnell ab. Aber auf den steinigen Etappen kann es in einer Katastrophe enden, dann wird es extrem gefährlich. Diese Regelung trägt meiner Meinung nach überhaupt nicht zur Sicherheit bei.“

 

  • REFUELING
    Beim Tankstopp dürfen die Fahrer nun nicht mehr an ihren Motorrädern arbeiten. Lediglich am Roadbook dürfen kleine Änderungen vorgenommen werden.

    Walkner: „Diese Regelung finde ich auch unnötig, denn schlussendlich sollte jeder seine 15 Minuten so nutzen können wie er das will. Der Eine zum Erholen, der Andere zum Fahrwerk umstellen oder eine Kleinigkeit auszubiegen. Diese Regelung bringt keinem etwas und dient auch nicht der Sicherheit.“

 

  • KOLBENWECHSEL
    Der Kolben darf während der gesamten zwölf Etappen nur ein einziges Mal gewechselt werden.

    Walkner: „Diese Regelung spielt uns KTM-Fahrern sicher in die Karten, weil die Haltbarkeit unserer Motorräder, wie sich in den vergangenen Jahren schon gezeigt hat, extrem gut ist“.

 

  • TECHNISCHE Streckenführung
    Der Veranstalter will die Streckenführung technischer anlegen und so auf ein niedrigeres Tempo auslegen. Damit soll die Rallye Dakar generell sicherer werden.

    Walkner: „Ich fahre gerne extrem schnell Motorrad, aber nicht auf eine so lange Distanz wie es bei der letzten Dakar der Fall war, deshalb begrüße ich diese Änderung sehr“.

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