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KTM in Spielberg: "Lieber Platz vier als im Kiesbett"

Im Rennen wird das Podest verpasst, aber trotzdem ein Plus gesammelt: Pedro Acosta und KTM finden wieder zueinander.

KTM in Spielberg:

Für KTM ist das Heimrennen in Spielberg zufriedenstellend verlaufen.

Nach dem Sprint-Podium am Samstag durch Pedro Acosta wurde das Supertalent diesmal Vierter. Enea Bastianini und Brad Binder auf den Plätzen fünf und sieben rundeten ein starkes Ergebnis ab. Rennbericht >>>

"Wirklich gut", fiel die Wochenend-Bilanz von KTM-Motorsportchef Pit Beirer im Gespräch mit LAOLA1 aus. "Wir haben gestern einen dritten Platz herausgefahren und hatten an beiden Tagen alle drei Fahrer unter den Top 7. Wir haben die Performance wieder."

Möglichkeit auf mehr im Qualifying vergeben

Mit einem weinenden Auge blickte der Deutsche auf das Qualifying am Samstag zurück.

"Dort haben wir die Möglichkeit für mehr verschossen, Pedro war bis zur letzten Kurve auf Pole-Position-Kurs. Er hätte es mit dem Speed ganz sicher zumindest in die erste Reihe geschafft."

Von Platz sieben sei es für den Spanier im Rennen schwierig gewesen. "Er hat am Anfang sehr viel riskiert und den Reifen stark strapaziert. Dann hatte er als erster Spitzenfahrer den Reifendrop. Das war ein Teufelskreis." Die vierte Endposition sei deshalb das Maximum gewesen.

"An einem normalen Tag in meinem Leben hätte ich alles, was ich habe, für dieses Podest gegeben - und das Bike ins Kiesbett geschickt."

Pedro Acosta

Bei einer Startposition um die Top 3 wäre hingegen der zweite Platz möglich gewesen, das würden die Daten beweisen.

Acosta riskierte nicht das letzte Hemd

Acosta bestätigte selbst, dass der Vorderreifen ein neuerliches Podest verhindert hätte.

"Wir leiden jetzt aber viel weniger als zuletzt. Die Kurven sind hier langsamer als anderswo, da hilft uns die neue Aero-Verkleidung noch eher wenig", so der 21-Jährige, der gerne ein weiteres Mal am Podium gelandet wäre.

Er gab zu: "An einem normalen Tag in meinem Leben hätte ich alles, was ich habe, für dieses Podest gegeben - und das Bike ins Kiesbett geschickt. Doch manchmal muss man auch auf die Weltmeisterschaft schauen."

Beirer teilte seine Meinung: "Ich nehme beim Heim-Grand-Prix lieber den vierten Platz mit, als ein mögliches Podest im Kiesbett zu versenken."

Beziehung bekommt wieder Aufwind

Dieser hilft auch der Beziehung zwischen Acosta und KTM, die in dieser Saison schon viele turbulente Phasen erlebt hat. Acosta wollte vor Saisonstart gerne um den WM-Titel kämpfen, diesem Wunsch konnten die Mattighofener jedoch nicht gerecht werden.

In der Sommerpause gab es ein klärendes Gespräch zwischen dem "Hai von Mazarron" und Beirer. Acosta verriet: "Wir wollten kühlen Kopf bewahren und einen Neustart wagen. Ich habe viele Dinge von ihnen verlangt und sie von mir. Jetzt ist es ein Geben und Nehmen."

"Ich hatte bis heuer noch keine schlechte Saison. Alles war so einfach, doch dieses Jahr lerne ich mehr als jemals zuvor."

Pedro Acosta

Der zweifache Motorrad-Weltmeister durchlebt einen Reifeprozess, der ihn die Dinge manchmal etwas "ruhiger und positiver" sehen lässt. "Ich hatte bis zu diesem Jahr noch keine schlechte Saison. Alles war so einfach, doch dieses Jahr lerne ich mehr als jemals zuvor."

Nichtsdestotrotz mussten die Mattighofener Argumente liefern, um Acosta von der vorgegebenen Richtung überzeugen zu können. Mit den letzten Ergebnissen und Updates an der RC16 ist dies vorerst gelungen.

"Wir müssen weiter in diese Richtung gehen", so Acosta. Beirer freute sich, dass das Team wieder "ein anderes Niveau erreicht" hat. "Die Podiumsplätze sind greifbar, das eine oder andere Podest werden wir uns auch abholen."

Beirer erwartet starkes Ungarn-Wochenende

Dann stehen die Chancen gut, Aprilia in der Hersteller-WM noch abzufangen und im dritten Jahr in Folge den zweiten Platz hinter Ducati zu belegen. Nach dem Spielberg-Wochenende fehlen 14 Zähler.

Kommende Woche geht es bereits mit der Premiere auf dem Balaton Park Circuit weiter. "Ungarn wird sicher stark für uns", glaubte Beirer.

Dort wird KTM wieder mit vier Fahrern am Start stehen. Wie schon in Brünn wird der verletzte Maverick Vinales von Pol Espargaro ersetzt. Der langjährige Stammfahrer erreichte in Tschechien zwei neunte Plätze in Sprint und Grand Prix.



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