Doch dafür blieb keine Zeit, das Fahrer-Karussell drehte sich zu schnell. Alles nahm beim letzten Rennen in Mugello seinen Lauf. "Das Zeitfenster, Vinales und Bastianini zu verpflichten, war wirklich klein. Wir mussten schnell handeln", erzählt Beirer.
Am Tag nach dem Italien-GP wurde bekannt, dass Jorge Martín fluchtartig bei Aprilia Racing unterschrieben hat. Gleichzeitig war damit klar, dass Marc Márquez von Gresini Racing ins Ducati Lenovo Team aufsteigen wird. Damit waren die ersten Domino-Steine in dieser Silly Season umgefallen.
Während sich die Ankunft von "La Bestia" bald abzeichnete, kam jene von Vinales überraschend. Aprilia hätte den Spanier gerne im Team gehalten, die Hinhalte-Taktik dürfte den 29-Jährigen jedoch dazu veranlasst haben, sich nach drei Jahren in Noale zu verabschieden.
Vinales bekannte sich sofort
"Wir haben den Kontakt zu Maverick nie verloren, seitdem er mit einer KTM Weltmeister wurde", erinnert sich Beirer an die Moto3-Saison 2013 zurück. "Die Freundschaft und die Verbindung war immer da. Wir hatten stets engen Kontakt."
Acostas Anteil an den Neuzugängen
Mit Binder, Bastianini, Vinales und Acosta sieht Beirer das Team für die nächsten zumindest zwei Jahre gut aufgestellt.
Der Rookie, als WM-Fünfter der aktuell beste Pilot auf einer KTM RC16, sei mitverantwortlich dafür, dass KTM zwei solche Hochkaräter ins Tech3-Team lotsen konnte. "Er hat uns geholfen, das Potenzial des Teams aufzuzeigen, dass dort wie in einem Werksteam operiert wird und jeder die Chance hat, sein Potenzial auszuschöpfen", so Beirer.
Er führt aus: "Ich bin mir sicher, dass wir die zwei ohne Pedro nicht hätten überzeugen können, diesen Schritt zu gehen."
Mit Blick auf den derzeitigen Stand in der Fahrer-Weltmeisterschaft hat KTM 2025 die Nummer vier, fünf, sechs und sieben in seinen Reihen. "Ich glaube daran, dass wir mit diesem Paket sehr stark sind", stellt der Deutsche zufrieden fest. "Es wird uns dabei helfen, einen weiteren Schritt in Richtung unseres großen Ziels zu machen."
Bastianini und Vinales sollen "eine andere Note einbringen"
Das ist der Gewinn der Fahrer- und Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Dieser Meilenstein scheint für 2024 jedoch außer Reichweite zu sein.
"Ich habe das Gefühl, dass wir an einem sehr guten Tag gewinnen können. Das fehlt uns leider schon seit einiger Zeit. An einem guten Tag sind wir Zweiter bis Vierter hinter Ducati. Aber ich sage auch an einem guten Tag, denn an einem anderen Tag ist Aprilia stärker als wir", sagt Beirer.
Der Motorsportchef ist überzeugt: "Wir sind noch nicht komplett dort. Wir müssen beim Motorrad und im Team den nächsten Schritt machen, um wirklich die Führenden schlagen zu können. Enea und Maverick können etwas zum Projekt beitragen."
Das Duo soll neue Ansätze liefern, ähnlich wie Miller vor zwei Jahren. "Brad ist schon so lange bei uns, dass es für ihn und uns sehr schwierig ist, eine andere Richtung einzuschlagen. Pedro ist ein Rookie. Er ist mit unserem Paket sofort schnell. Ich denke, wir brauchen Input von Siegfahrern, die wieder eine andere Note einbringen."