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Österreich und Alpine siegen in Monza

Nach der Enttäuschung in Le Mans zeigt Ferdinand Habsburg in Monza sein Können.

Österreich und Alpine siegen in Monza Foto: © GEPA

Die Tunnelblicke der Entscheidungsträger machen es möglich, dass sich Veranstaltungen immer wieder konkurrieren – das Jahr ist einfach zu kurz mit 52 Wochenenden.

Speziell im Motorsport: Trotz der früheren Ankündigung von Ex-FIA-Präsident Jean Todt, dass am Le-Mans-Wochenende kein F1-Grand Prix stattfinden solle (wie auch am Traditionssonntag Ende Mai, dem Feiertag des Indy 500), gab es wieder Kollisionen.

Le Mans mit Aserbaidschan-GP, Indy 500 mit Monaco-GP. Und als "Kleinigkeit", die nur Hardcore-Fans auffiel, "kollidierte" der Österreich-GP am vergangenen Wochenende mit den Sechs Stunden von Monza, dem vierten Lauf der Langstrecken-WM WEC.

 

Womit natürlich die Rückkehr von Peugeot völlig unterging. Peugeot, da war doch was aus heimischer Sicht! Da fuhr 1992 Karl Wendlinger im Werksteam (unter Jean Todt!) in Le Mans im 905.

In den 2000er-Jahren waren Christian Klien und Alex Wurz "Franzosen" in den 908 HDi FAP: Wurz gewann sogar 2009 sein zweites Le Mans, Klien wurde 2008 Dritter – und alle, auch die einstigen Teamkollegen Marc Gene bzw. Franck Montagny - trafen einander in Spielberg als Interviewer und Analysten verschiedener TV-Anstalten.   

Habsburg triumphiert in LMP2

Aber zurück zu Monza am Sonntag: Ferdinand Habsburg konterte gekonnt die Le-Mans-Enttäuschung mit dem ersten Saisonsieg in der LMP2. Im WRT-Oreca mit Rui Andrade und Norman Nato setzte er sich in einem dramatischen Finish gegen die hochkarätige Konkurrenz durch. Der Sieg wurde mit dem schnelleren letzten Stopp vor dem Jota von Antonio Felix da Costa, Will Stevens und Roberto Gonzalez fixiert.

"Ich bin natürlich happy, mit WRT wieder auf die Siegerstrasse eingebogen zu sein. Unser Auto war extrem schnell, aber der Hauptgrund für den Sieg waren die schnellen Boxenstopps. Die Jungs machten einen außerordentlichen Job", erklärte Habsburg.

Hinter den Siegern in dem französischen Alpine (Negrao/Lapierre/Vaxivière) und den beiden Toyota-Hypercars (Buemi/Hartley/Hirakawa und López/Conway/Kobayashi) belegten Habsburg & Co. sogar den vierten Gesamtrang.

Auch Binder darf sich freuen

Wie Habsburg freute sich auch René Binder: Im Algarve-Pro-Oreca kam der Tiroler auf Platz sieben unter den 14 LMP2-Prototypen, gewann aber die Subwertung mit einem Amateurfahrer im Team (dem Amerikaner Steven Thomas). Gesamt bedeutete das Platz zehn im Feld der 38 Teams. Nicht gewertet: Der trainingsschnellste Glickenhaus und ein Peugeot, der zweite Peugeot 9X8 wurde mit großem Rückstand 33.

Während Habsburg & Co. in der WM nun Dritte in der LMP2 mit je 68 Punkten sind (die Le-Mans-Sieger da Costa & Co. führen mit 95), liegen Binder & Co. auf Rang 15 (10 Punkte), mischen in der Pro-Am aber an der Spitze mit.

Der Pechvogel des Wochenendes war gar nicht in Monza, sondern krank zuhause: Porsche-Werkfahrer und Le-Mans-Sieger Richard Lietz versäumte so die Möglichkeit, einen Schritt zum GT-WM-Titel zu machen.

Er ist zwar mit 84 Punkten Vierter, doch Teamkollege Jimmy Bruni hält nach Rang fünf in Monza (mit Lietz-Ersatz Fred Mackowiecki) bei 94 Zählern und ist als Gesamtzweiter bester Porsche-Fahrer hinter dem Ferrari-Duo Calado/Pier-Guidi (95).

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