Die Vorzeichen für den Grand Prix am Sonntag (ab 21 Uhr/LIVE-Ticker >>>) in Mexiko-Stadt stehen auf Prolongierung des zuletzt Gesehenen - ein Zusammenrücken der Top drei im WM-Titelkampf und eine Fortsetzung der Ferrari-Sieglosigkeit.
Gewinnt die Scuderia erneut nicht, dauert deren Phase ohne Renngewinn ein Jahr. Realistischer ist der sechste Mexiko-Sieg von Max Verstappen, der Titelverteidiger setzt die Jagd auf das McLaren-Duo Oscar Piastri und Lando Norris fort.
Nachdem der in der WM-Wertung drittplatzierte Verstappen seit Ende August seinen Rückstand auf Leader Piastri von 104 auf 40 Punkte reduziert hat, kommt er auf eine seiner besten Strecken. Nur auf dem Red Bull Ring in Spielberg hat er auch fünf Siege eingeheimst.
Stella räumt Red Bull Stärke ein
Freilich musste er auf dem mit einer Seehöhe von 2.285 m höchstgelegenen Kurs der Rennserie im Vorjahr nach zwei 10-Sekunden-Strafen mit Rang sechs vorliebnehmen.
Teamchef Andrea Stella sehnt im Streben nach McLarens erstem 1/2-WM-Ausgang seit 1998 die ausständigen Grands Prix in Brasilien, Katar und Abu Dhabi herbei, wo die Renner des als Konstrukteursweltmeister feststehenden Teams gut laufen sollten.
Mexiko zählte er in diesem Konnex eben nicht auf. "Ich denke, Verstappen/Red Bull ist die derzeit wettbewerbsfähigste Fahrer/Auto-Kombination", musste Stella eingestehen.
Leader Piastri drei Rennen ohne Podestplatz
Der Zweikampf seiner Schützlinge um die Nummer-1-Position im Team mit dem Ziel des WM-Titels wurde mit Verstappen im Nacken zuletzt wieder enger, nur noch 14 Zähler liegt Norris hinter Piastri. Der Australier hat zwar heuer schon siebenmal und damit so oft wie niemand anderer gewonnen, stand aber die vergangenen drei WM-Rennen nicht auf dem Podest. Norris wiederum war zuletzt in Austin wie in Mexiko 2024 Zweiter.
Sieger vor einem Jahr war Carlos Sainz beim eben bis heute letzten Ferrari-Triumph. Der Spanier fährt heuer in einem Williams und geht diesmal mit einer - beim von Verstappen von der Pole-Position aus gewonnenen Austin-Grand-Prix - ausgefassten Strafe von fünf Startplätzen ins Rennen. Sein Nachfolger Lewis Hamilton wartet nun schon 19 Ferrari-Rennen überhaupt auf einen Podestplatz, Charles Leclerc war da sechsmal zu finden.
Enger Dreikampf um Rang zwei in Konstrukteurs-WM
Dem Sieg kam der Monegasse bei seinem Heim-Grand-Prix als Zweiter am nächsten, von Verstappens Bilanz mit vier Siegen in den vergangenen fünf Rennen kann Leclerc aber nur träumen. Doch es geht für die roten Renner auch noch um jeden einzelnen Punkt, um Rang zwei in der Konstrukteurs-WM zu ergattern. Nur sieben Punkte fehlen auf Mercedes mit Leader George Russell, bloß drei Zähler dahinter lauert Red Bull.
Der 94 Punkte hinter Piastri auf WM-Rang vier liegende Russell, das Ferrari-Duo sowie der zuletzt etwas verbesserte Yuki Tsunoda im zweiten Red Bull könnten die Fahrer-Titelentscheidung mitbeeinflussen, wenn es in den noch fünf Rennen sowie den noch zwei Sprints um die dicken Punkte geht. "Es wird jeweils darum gehen, welches Team mit den Bedingungen am besten zurechtkommt", betonte Red-Bull-Teamchef Laurent Mekies.