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Verstappen-Show "leichter, als wir gedacht haben"

Gala-Vorstellung in Belgien erwartet Verstappen nicht immer so. Marko schwärmt hingegen:

Verstappen-Show Foto: © getty

Was für eine Vorstellung von Max Verstappen in Belgien!

Die Dominanz des Niederländers in Spa-Francorchamps fiel noch erdrückender aus, als es vor dem Rennen von der Konkurrenz befürchtet wurde. Startplatz 14 war kein Handicap für den WM-Führenden, binnen zwölf Runden stürmte der Weltmeister an die Spitze des Rennens und gab sie danach nur für einen Boxenstopp kurzfristig wieder her (Rennbericht>>>).

Das halbe Heimrennen des gebürtigen Belgiers auf der "Ardennen-Achterbahn", eine Woche vor dem echten Heimspiel in Zandvoort, wurde zum Schaulaufen für Red Bull Racing. Auch der zweite Platz für Sergio Perez war völlig ungefährdet.

Ein bis zwei Sekunden - pro Runde. So groß war der Unterschied in der Pace. Und lässt die anderen Teams schon befürchten, dass den "Bullen" über die Sommerpause ein weiterer großer Wurf gelungen ist.

Da muss Verstappen gleich bremsen. "Ich glaube nicht, dass es jedes Wochenende so sein wird. Die Strecke ist da entgegengekommen. Aber wir haben den Abstand vergrößert, was natürlich nett ist."

"Mein dominantestes Wochenende"

Das größte Problem für den 24-Jährigen wäre gewesen, das Auto unfallfrei durch die turbulente Anfangsphase zu bekommen. Schon beim Safety Car in der zweiten Runde war Verstappen auf den achten Rang vorgeprescht. Danach nahm er sich Kontrahent für Kontrahent vor.

"Es war sehr hektisch vor mir, und ich wollte da einfach rausbleiben. Aber wir sind gut durchgekommen, dann hat es sich beruhigt. Als ich auf Rang drei war, dachte ich daran, dass ich gewinnen kann", so Verstappen.

Vom Teamkollegen gab es sowieso keine Gegenwehr, aber auch Carlos Sainz im Ferrari hatte nichts entgegenzusetzen. So war noch nicht einmal zur Hälfte des Rennens so gut wie sicher, wer heute ganz oben landen würde.

"Wenn man auf das ganze Wochenende schaut, war es mein bisher dominantestes. Das Auto war vom ersten Training an perfekt", freute sich Verstappen.

Auf anderen Rennstrecken erwarte er wieder mehr Gegenwehr von der Konkurrenz - etwa schon in einer Woche auf der verwinkelten Strecke von Zandvoort. Dennoch ist für ihn klar: "Man kann die Jahre zwar nicht vergleichen, weil es ganz andere Autos waren. Aber wir sind zu diesem Zeitpunkt konkurrenzfähiger, als wir es letztes Jahr waren."

Und 2021 ging für Verstappen ja ideal aus. Den enormen WM-Vorsprung, den er aktuell inne hat, noch gar nicht berücksichtigt.

Noch nicht der allerbeste Verstappen?

Den Verantwortlichen bei Red Bull beschert der Status quo auch viel Freude. Fast mehr als Verstappen, der vorsichtig blieb.

"Es war leichter, als wir gedacht haben", schwärmte Helmut Marko auf "Sky". "Nach den ersten Runden haben wir gesehen: Hatte er freie Fahrt, war er ein bis eineinhalb Sekunden schneller als der Rest und ist dann souverän nach Hause gefahren. Völlig locker. Diese Leichtigkeit, mit der er momentan diese Leistungen bringt, ist unwahrscheinlich."

Verstappen paare die idealen technischen Voraussetzungen ("da passt alles") mit "Selbstbewusstsein und fahrerischer Klasse", so der Red-Bull-Motorsportberater.

Und dabei sehe die Welt noch nicht einmal den besten Verstappen aller Zeiten: "Ich glaube, da kommt noch was!", blieb Marko grinsend zurück.

Es wird nicht einmal den allerbesten Verstappen brauchen, um die WM-Führung von 93 WM-Punkten in den letzten acht Rennen zu verteidigen. Immerhin beziehen sie sich jetzt auf Teamkollege Sergio Perez. Charles Leclerc ist weitere fünf Punkte dahinter auf den dritten Rang zurückgerutscht.

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