Nirgendwo wird so selten überholt wie in Monaco, gerade einmal zwölf Manöver pro Rennen gab es seit 1984 im Schnitt. Da die Boliden immer breiter und länger wurden, ist keine Trendwende in Sicht.
Mögliche Veränderungen, etwa eine neue Überholzone am legendären Schwimmbad, scheiterten auch am Unwillen der Veranstalter vom Automobile Club de Monaco. Trotz der Probleme wurde der Vertrag mit dem Kurs aber schon bis 2031 verlängert - das besondere Flair beim traditionsreichen Rennen wiegt schwerer als spannender Rennsport.
Der zweite Pflichtstopp könnte jedenfalls unterschiedliche Strategien und taktische Spielchen ermöglichen. "Monaco hat immer ein gewisses Lotterie-Element zu bieten. Dieses Jahr wird dieses Element noch etwas größer sein", sagte Williams-Fahrer Carlos Sainz. Der Spanier hofft, dass es dabei "nicht zu viele Spielereien" gibt. Ein Pilot könnte beispielsweise das Feld zugunsten seines Teamkollegen bewusst einbremsen.
Sorgen bei Ferrari
Bei McLaren ist die Zuversicht groß, in Monaco wieder zurückschlagen zu können. "Es ist ein Kurs, den ich genieße. Im Vorjahr hatte ich ein wirklich gutes Wochenende, hoffentlich geht es heuer einen Platz weiter nach vorne", sagte Piastri, der 2024 den zweiten Platz belegt hatte.
Vorjahressieger Charles Leclerc jubelte damals über seinen lang erträumten Heimsieg, zuletzt schwächelte Ferrari aber in den Qualifyings. "Wir erwarten, dass es ein herausforderndes Wochenende wird. Es ist ein Kurs, der unsere Schwächen offenbaren wird", sagte Leclerc.
Zuversichtlicher zeigte sich George Russell, der seinen Mercedes in dieser Saison schon zweimal in die erste Startreihe gestellt hatte. "Wir waren in den Qualifyings gut und konstant mit schnellen Runden, das wird helfen", sagte der Brite. "Monaco gehört zu den Rennen, wo viel am Samstag entschieden wird und ich bin zuversichtlich, dass wir da abliefern werden."