Mayer zieht sich aus FIA-Wahl zurück: "Theater, keine Demokratie"
Der US-Amerikaner steigt aus dem Rennen um die FIA-Präsidentschaft aus und übt harte Kritik an den Statuten.

Tim Mayer tritt doch nicht zur Wahl des neuen FIA-Präsidenten an.
Das gab der US-Amerikaner im Rahmen des Formel-1-Grand-Prix in Austin bekannt. Der Grund dafür? Für niemanden außer Amtsinhaber Mohammed Ben Sulayem ist es eigentlich möglich, anzutreten.
Das kritisiert Mayer scharf: "Wenn Wahlen vor dem Einreichen der Wahlzettel schon entschieden sind, ist das keine Demokratie, das ist Theater."
Das Problem mit der Liste
Das konkrete Problem für alle potenziellen Gegner von Ben Sulayem ist demnach die "Präsidentielle Liste", welche bis 24. Oktober eingereicht werden muss.
Neben Unterstützern muss diese Leiste auch sieben Vizepräsidenten für Sport beinhalten. Dabei müssen alle sechs Motorsport-Regionen vertreten sein, wofür sich die Kandidaten hingegen schon bis 19. September aufstellen mussten.
Dabei dürfen nur Clubs, die auch ein Event im internationalen Motorsport-Kalender veranstalten, einen Kandidaten aufstellen. Davon gibt es z. B. in Südamerika nur sechs.
Während für die meisten Regionen mehrere Personen zur Verfügung stehen, gibt es in Südamerika nur eine Kandidatin: Fabiana Ecclestone. Die Kandidatin des brasilianischen Verbandes steht allerdings schon auf der Liste von Ben Sulayem.
Keine Gegenkandidatur möglich
Somit kann Mayer keine Kandidatin für diese Region aufstellen - erfüllt die FIA-Vorgaben also nicht, und kann folglich nicht zur Wahl antreten. Dasselbe Schicksal ereilt auch Laura Villars und Virginie Philippot, die zwei anderen Interessentinnen für die Ben-Sulayem-Gegenkandidatur.
"Ich denke, es ist für alle schockierend, dass wir sprichwörtlich bei einer Wahl den Stecker ziehen können, bevor überhaupt gewählt wird", wirkt Mayer fassungslos.
Fehlende Transparenz?
Ob sich überhaupt mehr Kandidaten beworben hatten, ist nicht öffentlich.
"Mindestens einer sagte mir, er würde seinen Namen aufstellen lassen, tat es aber nicht. Noch jemand meinte, sie würden sich aufstellen lassen, aber dann wurde ihnen etwas anderes angeboten. Leider weiß aufgrund der fehlenden Transparenz aber nur der Amtsinhaber, wer was getan hat", so Mayer.
Der US-Amerikaner führt seine Kampagne übrigens fort, wenn auch nicht als Wahlkampf: "Die Statuten so zu ändern, wie der Präsident will, hat Konsequenzen. Und diese Konsequenz ist, dass wir jetzt kein Wahlsystem mehr haben."