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Verstappen nach Crash: "Das ist furchtbar"

Der Niederländer begeht einen im Titel-Duell womöglich folgenschweren Fehler.

Verstappen nach Crash: Foto: © getty

Während Lewis Hamilton mit der Pole Position beim Grand Prix von Saudi Arabien den nächsten Teilerfolg im WM-Kampf einfährt, begeht sein Rivale Max Verstappen im Qualifying einen im Titel-Duell womöglich folgenschweren Fehler. 

Der Niederländer setzt seinen Red Bull am Weg zur Pole Position in der letzten Kurve in die Mauer. "Das ist natürlich furchtbar", sagt Verstappen nach dem Qualifying und schildert den Unfall: "Ich bin in die Kurve gefahren und habe meinem Gefühl nach an der gleichen Stelle wie immer gebremst. Aber die Räder haben etwas blockiert. Ich habe natürlich noch probiert, die Runde zu Ende zu fahren, habe dabei aber die Mauer berührt und konnte nicht weiterfahren."

Statt auf der Pole Position zu stehen, startet der WM-Leader den Grand Prix am Sonntag (18:30 Uhr im LIVE-Ticker) nur von Platz drei aus. 

"Es ist schade, wenn man auf der Strecke so dominiert und sich das nicht in einer tollen Pole auswirkt. Max war vier Zehntel vorne, das ist hier eine Ewigkeit", bedauert auch Motorsportdirektor Helmut Marko den Unfall.

"Natürlich hätten wir ihm sagen können, du bist eh schon so weit vorne. Aber das ist nicht Max, das sind nicht wir", hält der Steirer gegenüber ServusTV nichts von zurückhaltender Fahrweise. "Das waren nur Nuancen, es hat sich halt blöd ausgewirkt. Ich hoffe, das Getriebe hat nichts."

Müsste Red Bull das Getriebe wechseln, dann würde Verstappen fünf Startplätze nach hinten versetzt und würde nur von Position acht starten. "Wir sind so schnell, dass wir kein Risiko eingehen. Wenn das Getriebe Beschädigungen hat oder Ansätze, dann werden wir es wechseln", kündigt Marko an. 

Verstappen hofft auf das Beste und gibt sich trotz der Rückschläge kämpferisch: "Natürlich würde ich gerne als Erster starten. Von Startplatz drei ist es etwas schwieriger, aber definitiv nicht unmöglich. Wir wissen, dass das Auto sehr schnell ist."

Toto Wolff: "Die Formel 1 ist verrückt"

Die Startposition ist auf dem nagelneuen und 6,174 Kilometer langen Kurs in Jeddah am Roten Meer enorm wichtig, weil Überholen hier trotz des hohen Tempos schwer möglich ist. 

"Das ist eine ganz schön schwierige Strecke hier. Der Speed ist phänomenal", sagt Hamilton nach seiner 103. Pole, der fünften in diesem Jahr. "Eins und zwei, darauf kann man stolz sein. Ein tolles Ergebnis." Am Sonntag gelte es, die WM-Chance am Leben zu halten. "Das ist unser Ziel. Aber Red Bull ist sehr schnell hier." 

Dass Mercedes am Ende so um die Pole Position zittern musste, bringt Teamchef Toto Wolff ins Grübeln. "Die Formel 1 ist verrückt und voll von Überraschungen", erklärt der Wiener.

"Red Bull hatte ein dominantes Paket, ihr Auto war wirklich großartig. Sie haben den Reifen mit nur einer Aufwärmrunde in das richtige Fenster gebracht, aber wir hatten Probleme mit dem Grip. Ich hätte erwartet, dass wir viel stärker sind."

Doch kein Einspruch von Red Bull

Vor dem Qualifying ist Hamilton noch einer Strafe entgangen. Der Brite ist nach dem FP3 bei den Renn-Stewards vorgeladen worden.

Von der Missachtung einer doppelt geschwenkten gelben Flagge wurde Hamilton freigesprochen, weil diese "versehentlich und für weniger als eine Sekunde" aktiviert worden war. Wegen des Vorwurfs unnötigen Langsamfahrens erhielt das Mercedes-Team eine Geldstrafe von 25.000 Dollar.

Die Situation im von Verstappen gewonnenen Abschlusstraining war durchaus brenzlig gewesen, weil der heranbrausende Haas-Pilot Nikita Mazepin dabei in Kurve acht das Hamilton-Auto nur knapp verfehlt hatte.

"Wir haben Berufung eingelegt", erklärt zunächst Marko. "Max ist dafür in Katar fünf Plätze nach hinten gegangen. Hier legt man alles wieder anders aus, so kann das nicht weitergehen." Die vom Steirer angekündigte Berufung trudelte bei der FIA jedoch nicht fristgerecht ein, berichten mehrere Medien übereinstimmend. 

Vor dem vorletzten Saisonrennen führt Verstappen mit acht Punkten Vorsprung auf Hamilton die Wertung in der Fahrer-WM an. Im Idealfall könnte sich der 24-jährige Niederländer schon eine Woche vor dem Finale in Abu Dhabi erstmals zum Weltmeister krönen.

Wenn Hamilton aber auch in Saudi-Arabien vor Verstappen gewinnt, dann wird in Abu Dhabi der Weltmeister, der dort als Erster über die Ziellinie fährt.

Scheidet Hamilton allerdings am Sonntag aus und wird Verstappen mindestens Zweiter, ist die WM vorzeitig entschieden. Hamilton geht schon auf seinen achten WM-Titel los. Damit wäre der 36-Jährige alleiniger Rekordchampion vor Michael Schumacher.

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