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Verstappen gewinnt Chaos-GP in Hockenheim

Hamilton, Bottas und Leclerc crashen im Regen von Hockenheim. Show von Verstappen:

Verstappen gewinnt Chaos-GP in Hockenheim Foto: © getty

Max Verstappen gewinnt einen chaotischen und dramatischen Grand-Prix von Deutschland!

Der Red-Bull-Pilot setzt sich in Hockenheim bei regnerischen Verhältnissen nach einem unglaublichen Rennverlauf trotz Dreher vor Ferrari-Pilot Sebastian Vettel, der von Rang 20 aus ins Rennen gegangen war, durch. Daniil Kvyat (Toro Rosso) wird Dritter. 

Pole-Setter Lewis Hamilton crasht als Führender und fasst eine 5-Sekunden-Strafe wegen unsicherer Boxeneinfahrt aus. Nach einem weiteren Dreher wird der Brite 11. 

Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas crasht auf dem Weg aufs Podest in der Schlussphase des Rennens. Auch Charles Leclerc im zweiten Ferrari scheidet nach einem Crash aus. 

Während Verstappen trotz fünf Boxenstopps für den zweiten Nicht-Mercedes-Sieg dieses Jahres sorgt und sich bei seinem achten GP-Sieg auch den Punkt für die schnellste Rennrunde sicherte, verzeichnen die sonst so überlegenen Mercedes erstmals seit Österreich 2018 eine "Nullnummer". 

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Rennen beginnt mit Weltpremiere

Begonnen hatte der elfte von 22 Saisonläufen mit einer Weltpremiere. Wegen des anfänglichen Regens fuhren zunächst alle Piloten mit Regenreifen hinter dem Safety Car in die Formationsrunde, nach drei Runden hinter Bernd Mayländer gab es auf Anweisung von Neo-Renndirektor Michael Masi aber doch noch einen stehenden Start, was das Rennen von 67 auf 64 Runden verkürzte. Hamilton und Bottas kamen dabei auf feuchter Strecke im Gegensatz zu beiden Red Bulls gut weg.

Der Rest des Nachmittages war aber ein einziges Drunter und Drüber. Zahlreiche Ausrutscher und Unfälle auf der zunächst nassen Piste brachten immer wieder das Safety Car auf die Strecke und sorgten für viel Bewegung im Feld. Hamilton schien als Führender zunächst aber lange auf der sicheren Seite zu sein. Einmal spielte Teamkollege Bottas sogar den "Bremsklotz", um dem englischen WM-Leader mehr Vorsprung beim Reifenwechsel zu verschaffen.

Der von Platz zwei gestartete Verstappen befand sich immer in Schlagdistanz, hatte aber auch selbst auch viel Glück. Als man ihm Mitte des Rennens die Medium- statt der Soft-Reifen auf den RB15 montiert hatte, drehte sich der Niederländer spektakulär, schlug aber nirgendwo an. Ganz im Gegensatz zu Charles Leclerc, der seinen auf Platz vier liegenden Ferrari an der Stadion-Wand zerstörte.

Dort fand dann auch Hamilton sein Schicksal. Zwar konnte der Brite nach seinem Crash mit kaputtem Flügel weiter fahren, er nahm aber eine verbotene Abkürzung in die Box. Dort hatte die überraschte Crew weder Nase noch Reifen parat, was den Vierfach-Weltmeister nach 50 Sekunden Standzeit weit zurückwarf. Zudem musste er wegen der Abkürzung später eine 5-Sekunden-Zeitstrafe absitzen und drehte sich ein weiteres Mal. Als später auch noch Bottas spektakulär crashte, war für Mercedes der Tag gelaufen.

Starke Aufholjagd von Vettel

Verstappen hingegen konnte auf immer trockener werdenden Strecke seine Führung behaupten und brachte sie letztlich auch ins Ziel. "Es war echt trickreich heute. Es ging vor allem darum, keine Fehler zu machen. Und so ein Rennen zu gewinnen, ist großartig", gab sich der Sieger zufrieden.

Vettel hingegen nutzte nach einem vermeintlich verkorksten Wochenende die vielen Ausfälle und stieß nach einer unglaublichen Aufholjagd noch bis auf Platz zwei vor. "Es war ein langes Rennen, an manchen Stellen hat es sich angefühlt, als würde es nie enden", meinte er schmunzelnd.

Landsmann Nico Hülkenberg war hingegen einer der Pechvögel des Tages. In der letzten Kurve, in der die meisten Fahrer an diesem Tag ihre Hoffnungen begraben mussten, rutschte auch der lange auf Platz drei liegende Deutsche mit seinem Renault gegen die Mauer.

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