"Es gibt Potenzial, dass wir uns steigern können, dass wir Kleinigkeiten besser machen können und müssen, die dann eine relativ große Auswirkung haben", erklärte deshalb Vettel und meinte damit zum Beispiel die Arbeit bei den Boxenstopps. "Als Team müssen wir uns steigern, als Einzelner muss ich mich steigern", weiß der 32-Jährige, dessen Vertrag bei Ferrari am Jahresende ausläuft. Er kämpft also um eine Zukunft bei den Italienern, die Mercedes nach sechs Konstrukteurs- und Fahrer-Weltmeisterschaften in Serie endlich stürzen wollen.
"Das Team ist in der Lage, sich zu entwickeln, und bewegt sich in die richtige Richtung", beteuerte Teamchef Mattia Binotto. "Wenn wir etwas aus der vergangenen Saison gelernt haben, dann dass wir perfekt in allen Bereichen sein müssen, um zu siegen." Der bisher letzte WM-Titel von Ferrari datiert aus dem Jahr 2008, als das Team aus Maranello die Konstrukteurswertung gewann. Deshalb muss neben Vettel auch Binotto in diesem Jahr liefern, will er seinen Posten behalten.
Der Nachfolger des SF90, der 2019 an die Gründung der Scuderia Ferrari 90 Jahre zuvor durch Enzo Ferrari erinnerte, muss daher nach dem Willen der Ferrari-Bosse endlich der große Wurf sein. In der vergangenen Saison hatte der Motor sogar mehr Power als der von Mercedes. Dennoch sprach Binotto von "ziemlich erheblichen Änderungen" am Antrieb. So soll der neue Ferrari über deutlich mehr Anpressdruck verfügen, um besser durch die Kurven zu kommen. Das war 2019 eine eklatante Schwachstelle.