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Leclerc widmet Sieg verstorbenem F2-Fahrer Hubert

Gedämpfte Freude beim Monegasse nach seinem ersten GP-Sieg:

Leclerc widmet Sieg verstorbenem F2-Fahrer Hubert Foto: © GEPA

Alle guten Dinge sind drei!

So wird es wohl Charles Leclerc sehen, der in Belgien nach seiner dritten Pole Position den ersten Sieg seiner Formel-1-Karriere feiert. Der Ferrari-Pilot geht als 108. GP-Sieger in die F1-Geschichte ein, er ist der erste Monegasse, der vom obersten Podest lacht.

Die Freude über diesen Meilenstein erhielt jedoch am Wochenende einen Dämpfer. Mit dem Tod von Formel-2-Fahrer Anthoine Hubert verliert der Monegasse einen Wegbegleiter und guten Freund. Der Franzose wurde das erste Todesopfer während eines F1-Wochenendes seit Roland Ratzenberger und Ayrton Senna vor 25 Jahren.

"Das ist für Anthoine"

"Heute fahren wir ein Rennen. Wir machen das mit schweren Herzen und tragen die Erinnerung an Anthoine in uns", war in einem Statement der F1-Verantwortlichen zu lesen. Der Rennsonntag in Spa-Francorchamps stand somit unter dem Zeichen "Racing for Anthoine". Neben einer Schweigeminute wurde des französischen Nachwuchsfahrers Hubert auch mit Logos auf den F1-Boliden gedacht.

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Als die Ampeln schließlich auf grün umstellten, lag der volle Fokus auf dem Rennen. Der Start verlief chaotisch, denn Verstappen und Räikkönen kollidierten und das Safety Car musste ausrücken. Für den Red-Bull-Piloten war der Belgien-GP mit einer gebrochenen Radaufhängung prompt zu Ende. Es war der erste Ausfall des Holländers seit dem Ungarn-GP 2018. Räikkönen erlitt hingegen einen Flügelschaden, konnte aber nach einem Boxenstopp wieder am Renngeschehen teilnehmen.

Nach der SC-Phase gab Leclerc das Tempo vor und erarbeitete sich einen komfortablen Vorsprung auf Vettel, Hamilton und Bottas.

Hamilton sah Siegeschance

Als Hamilton nach längerem Kampf endgültig in der 32. Runde an Vettel auf P2 vorbeiging, musste Leclerc noch ein wenig zittern. Der Vorsprung schmolz von sieben Sekunden auf knapp eine herab. "Ein, zwei Runden länger und wer weiß, was passiert wäre", meinte Lewis Hamilton und rechnete sich Chancen auf den Sieg aus.

Als Leclerc die Zielflagge endgültig passierte, war neben Freude auch Trauer vorhanden: "Für mich persönlich ist es ein Traum, aber es ist ein schwieriges Wochenende gewesen. Ich habe einen Freund verloren und möchte ihm diesen Sieg widmen. Meine ersten Rennen habe ich mit und gegen ihn bestritten. Ich kann es leider nicht so genießen, wie ich möchte", sagte der sichtlich gefasste Leclerc.

Zum Feiern war ihm nach seinem ersten F1-Sieg nicht: "Ich tu mir schwer damit, diesen Moment zu genießen. Wir haben unsere ersten Rennen 2005 im Kart gefahren. Anthoine gestern so zu verlieren, ist nicht leicht. Ich bin natürlich zufrieden, dass ich mein erstes Rennen gewonnen hab, aber ich hab auch im Auto gesagt, dass dieser Sieg für ihn ist."

Ein ereignisreiches Rennwochenende gilt es nun für die Fahrer und Verantwortlichen zu verdauen. Viel Zeit bleibt dafür allerdings nicht, wenn kommendes Wochenende die Motoren in Monza aufheulen. Ein wichtiger Zeitpunkt also für Ferrari, um endlich das große Erfolgserlebnis zu feiern.

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