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Bedrückter Leclerc: Hätte gerne in Monza gewonnen

Der Monegasse trauert dem Ferrari-Heimsieg nach, Binotto zieht positive Bilanz:

Bedrückter Leclerc: Hätte gerne in Monza gewonnen Foto: © getty

Charles Leclerc hat das Heimspiel der Scuderia Ferrari auf der Pole Position begonnen, als Zweiter aber beendet. Glücklich ist der Monegasse damit nicht.

Es hätte beim GP von Italien der zweite Monza-Sieg nach 2019 und der 21. Heimsieg für Ferrari werden können. WM-Hoffnungsträger Leclerc startet vom besten Platz ins Rennen, muss sich aber aufgrund des Tempos von Max Verstappen dem WM-Rivalen aus dem RB-Stall geschlagen geben.

Auch Ferrari-Teamchef Mattia Binotto weiß, dass Platz zwei nicht das Ergebnis ist, dass man sich als Team beim Heimspiel ausrechnet. Dennoch seien der zweite Rang von Leclerc und Rang vier von Carlos Sainz Jr. "insgesamt ein gutes Resultat."

"Podium immer besonders, hätte aber gerne gewonnen"

Leclerc kämpft nach dem 53-Runden-Rennen, dass durchaus diskutabel unter Safety-Car-Bedingungen beendet wurde, nicht nur mit sich selbst. "Das VSC war nach dem ersten Stopp plötzlich weg, wir haben dadurch nur mehr den halben Vorteil gehabt", bedauert der dreifache Saisonsieger den Ausgang der ersten Einbremsungen während des GPs. 

Auch nach dem Ricciardo-Ausfall kamen beim Zweiten der Gesamtwertung Fragezeichen auf, als das Safety Car ausgerufen wurde und so das Rennen entschieden hat. Er bemerkt: "Die Strecke war frei, wir hätten ein Rennen (bis zum Ziel, Anm.) haben können."

Dennoch sei "ein Podium in Monza immer etwas Besonderes" und er führt fort: "Ich hätte gerne gewonnen, aber es hat heute einfach nicht sein sollen." Als Team müsse man nach dem letzten Europa-Station der Saison 2022 "nun weitermachen", der WM-Kampf ist rechnerisch noch offen.

Teamkollege Sainz, der von Platz 18 bis auf Position vier spurtete, fasst sein Rennen zusammen: "Platz vier war heute das Maximum", betont aber: "Ich hätte heute mit Max und Charles mithalten können."

Sainz wartet seit seinem Karriere-Start 2015 auf ein Podest in Monza, allzu stören tut der Fakt den Spanier aber nicht, denn er habe "das Rennen genossen." 

"Nicht happy, aber gutes Resultat"

Mit offenen Karten spielte Binotto gegenüber dem "ORF". Der Ferrari-Teamchef machte klar: "Wir sind (mit dem Rennen, Anm.) nicht ganz happy, denn wenn man nach dem gestrigen Qualifying von Platz eins startet, hofft man auf den Sieg." Weiter: "Heute haben wir nicht gewonnen, denn Max (Verstappen, Anm.) war einfach schneller."

Aber ganz am Boden sieht Binotto die Moral bei sich und dem Team nicht: "Wenn wir uns die letzten Rennen anschauen, war das heute mit Platz zwei und Platz vier insgesamt ein gutes Resultat."

Auch die Leistungen seiner beiden Piloten Leclerc und Sainz hatte der einstige Technische Direktor der Scuderia genaustens im Blick. Leclerc sei beim Heim-GP "großartig" gefahren, Sainz habe unter dem Strich das Beste aus der gegen ihn verhängten Gridstrafe gemacht, auch wenn man "auf ein besseres Ergebnis gehofft" und gerne "für die Tifosi gewonnen" hätte.

Scharfe Kritik übt der 52-Jährige allerdings an der Rennleitung: "Wir haben gehofft, dass mit einem Safety Car die Zwei-Stopp-Strategie (gegen Verstappen, Anm.) aufgeht, aber wir haben das Rennen leider hinter dem Safety Car beendet. Die Formel 1 muss sich (wegen der Safety-Car-Phase, Anm.) etwas überlegen. Meiner Meinung nach war genug Zeit, um das Auto (von Daniel Ricciardo in den Lesmo-Kurven, Anm.) wegzubringen, die Überrundeten vorbeifahren zu lassen und das Rennen neu zu starten."

Der Rennleitung wirft der gebürtige Schweizer vor, dass diese "einen besseren Job" machen müsse, denn es werde auch seitens der FIA "immer zu lang gewartet."

Noch ist der WM-Kampf nicht entschieden, rechnerisch mischt Leclerc als einziger Pilot im Feld noch mit. Binotto stellt nach dem "positiven Wochenende in Monza" fest: "Wir haben einiges von den letzten Rennen gelernt", aber es sei "schwierig eine Einschätzung für Singapur zu treffen."

Das Podium in Monza:


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