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Absichtliche Infektion: Red Bull verwirft Idee

Sollten sich die Fahrer der beiden Red-Bull-Teams absichtlich infizieren?

Absichtliche Infektion: Red Bull verwirft Idee Foto: © getty

Eine verrückte Idee, die bei Red Bull Racing und Schwester-Team AlphaTauri aber tatsächlich kurz kursiert sein dürfte: Sollten sich die Fahrer der beiden Formel-1-Rennställe absichtlich mit dem Coronavirus infizieren?

Wie Helmut Marko in "Sport am Sonntag" angibt, wurde die Idee intern besprochen, dass sich die vier Piloten (Max Verstappen, Alexander Albon, Pierre Gasly und Daniil Kvyat) sowie zehn Junior-Piloten jetzt anstecken sollten, um während der Grand-Prix-Saison davor gefeit zu sein.

"Das ist nur im kleinen Kreis besprochen und nicht positiv aufgenommen worden", berichtet Marko, der im übrigen selbst daran glaubt, schon mit dem Virus in Berührung gewesen zu sein.

"Ich hatte im Februar, wie ich dachte, eine schwere Verkühlung. Die Symptome würden mit Corona übereinstimmen. Das war etwas , das ich bis dato in dieser Intensität noch nie hatte", sagt der Red-Bull-Motorsportchef. Er will sich im Nachhinein testen lassen.

Auch Red Bull baut Beatmungsgeräte

Das Team engagiert sich - wie sechs weitere in Großbritannien ansäßige F1-Teams (HIER nachlesen>>>) - momentan bei der Herstellung von Beatmungsgeräten.

"Das ist das große Plus der Formel 1, dass man innerhalb kürzester Zeit auf größte technische Herausforderungen reagieren kann und auch entsprechendes Tempo hat", betont Marko. Die Produktion für die britische Regierung laufe trotz vorgezogener Sommerpause des Werks weiter.

Österreich-GP wackelt durchaus

Während sich der Grazer zuletzt noch sicher war, dass der Grand Prix von Österreich Anfang Juli wie geplant stattfinden könne ("das muss sich ausgehen"), rudert er mittlerweile etwas zurück: "Da müsste man Hellseher sein."

Als kritischsten Punkt für den Heim-Grand-Prix in Spielberg sieht Marko, dass bis dahin alle europäischen Grenzen geöffnet sein müssten. "Inwieweit in den einzelnen Ländern das Virus dann unter Kontrolle ist, ist wirklich schwer abzusehen", meint der 76-Jährige.

Der kanadische Ex-Formel-1-Pilot Jacques Villeneuve hält die Durchführung eines WM-Laufs in seiner Heimat Mitte Juni für "kaum vorstellbar". Kanada stehe erst ganz am Anfang einer Epidemie. Nach aktuellem Stand wäre der Grand Prix von Kanada in Montreal der erste WM-Lauf.

Vorgeschlagene Ideen stoßen auf Anklang

Angesichts dieser Situation seien Kostensenkungen, etwa durch die Verschiebung des neuen Reglements bis 2022, enorm wichtig, betont Marko. Denn die Einnahmenverluste des Rechteinhabers Liberty Media von 200 bis 300 Millionen Dollar würden sich auch auf die Rennställe auswirken.

Rennen würden die wirtschaftliche Lage natürlich verbessern. "Man muss versuchen, die Rennen in einer intensiveren Form ab Sommer über die Bühne zu bringen", sagt Marko und sieht die jüngst vorgeschlagenen Ideen positiv.

"Man muss aus der Not eine Tugend machen. Wenn man auf einer Rennstrecke mehrere Rennen macht, dann muss man eine attraktive aussuchen, wo es Überholmöglichkeiten gibt."

Die Einschränkung eines Grand Prix auf zwei Tage mache Sinn. "Es wird spannender, weil man nicht alles bis ins Detail durchexerzieren kann und es kommen mehr Unwägbarkeiten ins Spiel. Und wenn wir einen Weltmeister im Jänner küren, ist das auch in Ordnung. Wir lassen die Testfahrten wegfallen und hätten mehr Attraktivität bei gleichbleibenden Kosten", erläutert der Motorsportchef von Red Bull in der ORF-Sendung.

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