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Hamiltons "100er": "Kann mir Sieg nicht anheften"

WM-Leader gesteht nach Meilenstein: Sieg war nicht mein Verdienst.

Hamiltons Foto: © getty

Lewis Hamilton setzt den nächsten Meilenstein in seiner Formel-1-Karriere: In Russland fährt der siebenfache Champion den 100. Sieg in der Königsklasse ein. 

"Das ist ein magischer Moment. Von so etwas konnte ich nur träumen", sagt Hamilton. Der von Platz vier gestartete Weltmeister fing bei einsetzendem Regen im Finish den führenden McLaren-Piloten Lando Norris ab und stellte so den historischen Jubiläums-Sieg sicher. 

"Es hat lange gedauert bis zu diesem Sieg", freut sich Glückspilz Hamilton, der vor Sotschi in zehn Rennen nur ein Mal gewonnen hat, nun aber die Mercedes-Siegesserie in Russland mit dem achten Triumph im achten Rennen fortsetzte. "Ich war mir nicht sicher, ob er kommen würde", so der Engländer.

An Hamiltons "Hunderter" hat auch der Wettergott einen entscheidenden Anteil. Der im Finish des Rennens einsetzende Regen spülte Hamilton an Norris vorbei auf Rang eins. 

"Es wäre schwierig geworden, an Lando vorbeizukommen, ohne Verkehr oder einem Fehler, und Fehler hat er keine gemacht", sagt Hamilton. "Dann kam der Regen, und das Team hat einen fantastischen Job gemacht."

Wolff: "Die Strategieabteilung und der Wetterfrosch haben gewonnen"

Hamilton folgte im Gegensatz zu seinem Landsmann bei immer rutschiger werdender Strecke der Mercedes-Anordnung zum Reifenwechsel, wenn auch erst im zweiten Anlauf. Und traf damit ins Schwarze. Als Norris mit seinem mittlerweile unfahrbaren Auto zum zweiten Mal von der Piste rutschte, wurde er von Hamilton überholt. 

Der Sieger gesteht, dass er sein Team bei der ersten Aufforderung zum Boxenstopp abwimmelte und weiterfuhr, und sich auch in der darauffolgenden Runde nicht sicher war, dann aber reinkam. Hamilton räumt ein: "Ich kann mir das nicht anheften, das war die Entscheidung des Teams!" 

"Den Call hat unser Wetterbericht gemacht. Lewis hat sich zunächst gewehrt, aber wir haben gewusst, dass große Wetter kommt noch", sagt Teamchef Toto Wolff.

"Der Kommandostand hat das Strategieteam angefunkt und die waren sich sicher, dass der Regen kommt. Lewis hat sich etwas widersetzt, aber auf der nächsten Runde war es dann so", schildert der Mercedes-Teamchef den Entscheidungsprozess. "Für die Fahrer ist es immer schwierig, weil ein Teil der Strecke feucht und der andere trocken ist. Aber wir wussten, dass der große Regen kommt. Heute haben die Strategieabteilung und der Wetterfrosch gewonnen."

Hamilton: "Traumergebnis für Max"

Und natürlich auch Hamilton. Mit dem Erfolg machte der amtierende Weltmeister in der WM sieben Rennen vor Schluss aus fünf Punkten Rückstand einen Vorsprung von zwei Zählern auf Max Verstappen. 

Der Red-Bull-Pilot hatte sich fast schon abgeschrieben gesehen, landete dank des Regens und dem finalen Reifenwechsel dann aber sensationell noch auf dem Podium. 

"Ich kann nicht beeinflussen, was hinter mir passiert. Das ist ein Traumergebnis für Max", weiß Hamilton. "Aber ich bin dankbar für die Punkte. Ich konnte nur davon träumen, die Gelegenheit zu haben, noch hier zu sein und so spät in meiner Karriere gegen diese phänomenalen Talente noch diese Rennen zu fahren. Weiter auf alles mit Mercedes aufzubauen, darauf bin ich so stolz. Es ist einfach ein besonderer Moment für alle, die Teil davon sind."

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