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Alonso: "Fühlte sich an, als ginge es um die WM"

Alonso erlebte in Spielberg intensiven Kampf um 1 Punkt. Große Erwartungen an die Zukunft:

Alonso: Foto: © getty

Fernando Alonso war in Spielberg unterschiedlich gelaunt.

Zum ersten Mal in seiner Karriere fuhr er innerhalb von acht Tagen zwei Rennen auf demselben Kurs: "Eine gute Gelegenheit, Erfahrungen des ersten Wochenendes zu nützen und etwas mehr zu experimentieren", meint er dazwischen. Der Regen, zumindest für Sonntag angesagt gewesen, blieb aus und ersparte dem Asturier die ersten Erfahrungen im Alpine unter nassen Bedingungen.

Der guten Laune vor der Qualifikation folgten der Ärger über seine "zerstörte" schnellste Runde durch Sebastian Vettel (dadurch nur Startplatz 14) und Sonntag ein mühsamer Kampf, der drei Runden vor Schluss gerade noch Platz zehn und einen Punkt brachte. Dass dies nach rundenlangem Kampf gegen den beherzten Williams-Piloten George Russell gelang, hatte für den dreifachen Weltmeister (zwei Mal F1, einmal WEC) einen dämpfenden Beigeschmack, wie er überraschend bekannte:

"Das war intensiv, leider ging es nur um einen Punkt, aber es fühlte sich an, als ginge es um die Meisterschaft. Irgendwie stimmt es mich traurig, dass der Kampf gegen ihn geschah. Ich denke, er wird die Chance bekommen, auf dem Podest anzukommen und Siege zu landen, wenn er einmal für Mercedes fahren wird."

Alonso, oft griesgrämig, plötzlich Gentleman? Immerhin, Russell verschafft sich trotz andauernder Punktlosigkeit im dritten Jahr bei Williams weiter Respekt. Alonso gab zu: "Von Position 14 war mit einem Punkt nicht unbedingt zu rechnen. Das Auto war sehr konkurrenzfähig, das lässt hoffen."

Alonso-Comeback läuft "wie erwartet"

Alonso-Comeback läuft

In der Teamwertung ist Alpine dennoch nur Siebenter (32 Punkte) hinter den direkten Rivalen AlphaTauri (5./48) und Aston Martin (6./44), da Esteban Ocon nach starkem Saisonstart abfällt und diesmal schon in der dritten Kurve im "Sandwich" zwischen Schumacher und Giovinazzi übrigblieb.

Über sein Comeback sagt Alonso knapp vier Wochen vor seinem 40. Geburtstag: "Eigentlich lief es wie erwartet, ich rechnete damit, dass es nicht einfach wird. Die Formel 1 verlangt viel ab. Es ist eine Herausforderung, sich von einem Team auf ein anderes einzugewöhnen, da hat man vor der Saison viel Arbeit. Es kommt darauf an, wie schnell du dich an die Technik, die Unterschiede am Lenkrad, in Arbeitsweisen usw. gewöhnst. Aber ich bin happy, fühle mich sehr wohl inzwischen. Ich kann mehr Leistung abrufen als in den ersten Rennen. Ich kenne rund 30 Prozent der aktuellen Mitarbeiter von meinem letzten Stint bei Renault noch, darunter Chefingenieur Alan Permane und drei Mechaniker an meinem Auto, der Rest ist neu für mich."

Große Erwartungen an die Zukunft

Von den neuen Autos 2022 erwartet er sich einiges: "Ich hoffe, dass der Konkurrenzkampf ausgeglichener wird. Die letzten Jahre haben manche Teams klar dominiert. Die neuen Regeln schließen viele Standardteile ein, daher gibt es da keine Entwicklungsmöglichkeiten. Die neue Aerodynamik sollte engere Zweikämpfe und eine bessere Show ermöglichen. Auf dem Papier schauen die neuen Regeln sehr positiv aus, warten wir einmal die Realität mit den neuen Autos ab. Ich habe sehr große Hoffnung, in einer breiteren Spitze mitkämpfen zu können."

Und zum Leben abseits der Formel 1 überrascht er im Gespräch mit LAOLA1 mit dem Bekenntnis: "Ich habe das Indy 500 und die Triple Crown noch immer im Kopf. Es ist ein spezielles Rennen mit speziellen Umständen. Helio Castroneves zeigte bei seinem jüngsten Sieg, dass man nicht die gesamte Saison bestreiten muss, um das Indy 500 zu gewinnen. Wenn es dein Tag ist, dann bist du vorn. Aber ich bin jetzt auf die F1 konzentriert, Indy hat derzeit keine Priorität für mich. Was ich nochmals versuchen will, ist die Rallye Dakar. Nach meiner Formel-1-Laufbahn möchte ich die Dakar sicher machen, Indy ist offen. Interessant sind auch die neuen Hypercars im WEC. Ich sehe mir diese Kategorie genau an. Alpine ist auch in der Langstrecken-WM, vielleicht ergibt sich da eine Gelegenheit. Ich liebe große Rennen wie die 24 Stunden von Le Mans. Nach der Formel 1 werde ich mich vielleicht nicht mehr für eine ganze Saison verpflichten, aber einige Höhepunkte reizen mich."

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