Wer ist Österreichs Mannschaft des Jahres?

Eine Besucher-Umfrage am Samstag beim "Tag des Sports" im Wiener Prater brachte ein klares Votum für die ÖFB-Fußball-Frauen. Fast 90 Prozent nannten die EURO-Sensation von Holland als ihr "Team des Jahres". Der Rest sprach sich für die Beachvolleyball-Vizeweltmeister von der Wiener Donauinsel, Clemens Doppler und Alexander Horst, als Top-Team 2017 aus.

Nachfrage: Gibt es denn sonst keine Mannschaft, die sich den prestigeträchtigen Titel in Österreich verdient? Schweigen im Walde. Auf meinen Zuruf, was die Befragten denn von den "Jung-Bullen" aus Salzburg halten, die Ende April sensationell die UEFA Youth League - die Champions League der Nachwuchs-Kicker - für sich entscheiden konnte, gab es das bekannte Aha-Erlebnis und breite Zustimmung.

Ja, auch die Talente aus Salzburg mischen im Rennen um den Titel "Mannschaft des Jahres" mit.

Schließlich haben Trainer Marco Rose und Spieler wie Hannes Wolf, Amadou Haidara, Patson Daka oder Xaver Schlager - die allesamt bereits den Sprung in die Bundesliga geschafft haben - auf ihrem Weg zum UEFA-Triumph Teams wie Benfica Lissabon (Finale), FC Barcelona (Halbfinale), Atletico Madrid (Viertelfinale), Paris St. Germain (Achtelfinale) und Manchester City (Playoff) aus dem Weg geräumt.

Damit steht der FC Salzburg neben dem FC Barcelona und zwei Titelerfolgen von Chelsea als Gewinner der Youth League in den Geschichtsbüchern der UEFA.

Man kann vor dem großartigen Erfolg der Talente-Schmiede aus Salzburg nur den Hut ziehen. Heute starten die "Jung-Bullen" in Bordeaux ihre Mission Titelverteidigung. Auch die Franzosen gelten in der Nachwuchsarbeit als Vorzeigeklub. Man wird sehen, wie sich die Jahrgänge 1998 bis 2001 der Salzburger in der Rolle des regierenden Champions schlägt.

Unabhängig davon ist ihre Entwicklung und der Triumph am 24. April des Jahres mindestens gleich überraschend wie überragend zustande gekommen wie jener der ÖFB-Frauen mit ihrem EM-Halbfinaleinzug in den Niederlanden im Juli und August. Beide Mannschafts-Highlights 2017 unterstreichen, dass es um den österreichischen Fußball längst nicht so schlecht bestellt ist, wie die aktuellen Ergebnisse der Herren-Nationalmannschaft bzw. die Machtkämpfe im ÖFB-Präsidium vermuten lassen.

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