Das sind die ÖFB-WM-Gruppengegner
Das Turnier 2026 könnte Messis letzter WM-Tanz werden. Algeriens Topmann Mahrez ist mittlerweile in Saudi-Arabien tätig und Außenseiter Jordanien hat kaum bekannte Namen im Team.
Österreichs Fußball-Nationalteam bekommt es bei der WM kommenden Sommer in Nordamerika zwar nicht mit alten Bekannten, aber doch mit einigen großen Namen zu tun.
Über allen steht Titelverteidiger Argentinien mit Lionel Messi.
Der achtmalige Weltfußballer könnte in den USA seine sechste und letzte WM bestreiten.
Algerien wird vom früheren Manchester-City-Star Riyad Mahrez angeführt, der mittlerweile in Saudi-Arabien spielt. Die große Unbekannte ist ÖFB-Auftaktgegner Jordanien.
Argentinien und seine Erfolgstruppe
Kapitän Messi führte Argentinien 2022 in Katar zum dritten Weltmeistertitel - und krönte seine Karriere damit eigentlich. Seit 2023 kickt der Ausnahmekönner in den USA bei Inter Miami. In seiner Wahlheimat will es der 38-Jährige wohl auch mit der "Albiceleste" noch einmal wissen.
Die Mannschaft des WM-Titelgewinns ist weitgehend unverändert, Lionel Scaloni als Teamchef seit 2018 im Amt. Der frühere Defensivmann, gemeinsam mit Messi bei der WM 2006 noch als Spieler aktiv, ist alles andere als ein Selbstdarsteller.
Davon gibt es im Team einige. Torhüter Emiliano Martinez sorgte nach dem WM-Titel vor drei Jahren auch mit obszönen Gesten für Aufsehen.
Prunkstück der Argentinier ist zweifellos die Offensive, aus der neben Messi auch Inter-Mailand-Kapitän Lautaro Martinez und Atletico-Madrid-Stürmer Julian Alvarez herausragen. Dazu kommen mit Enzo Fernandez (Chelsea) und Alexis Mac Allister (Liverpool) weitere Kicker von Weltformat.
Gespannt sein darf man auch auf das WM-Debüt von Real-Madrid-Jungstar Franco Mastantuono (18). Die Abwehr um Nicolas Otamendi (37) ist dagegen etwas in die Jahre gekommen, verfügt mit Tottenhams Cristian Romero aber immer noch über große Qualität.
Zwei Duelle mit Österreich bis jetzt
Von ihren jüngsten zehn Länderspielen gewannen die Argentinier acht - bei einem Remis und einer Niederlage. Kein anderes Team aus Südamerika agierte in der WM-Qualifikation auch nur ansatzweise so souverän wie der Titelverteidiger, der auch amtierender Copa-America-Sieger ist. Nach 18 Partien hatte der Gewinner der Südamerika-Quali ganze neun Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten Ecuador.
Mit Österreich kreuzten die Argentinier bisher zweimal die Klingen: Im Mai 1980 setzten sie sich nicht zuletzt dank dreier Tore des jungen Diego Maradona im Wiener Prater mit 5:1 durch, zehn Jahre später gab es ebendort in einem Test vor der WM in Italien ein 1:1.
Algerien und sein Star Mahrez
Mit Algerien verbindet Österreich ein Stück WM-Geschichte. Beim Turnier 1982 in Spanien besiegte die ÖFB-Auswahl die Nordafrikaner im Gruppenspiel in Oviedo dank Toren von Walter Schachner und Hans Krankl mit 2:0.
Vier Tage später schlossen die Österreicher beim 0:1 gegen Deutschland einen Nicht-Angriffspakt, durch den auf Kosten der Algerier beide Teams weiter waren. Das Spiel ging als "Schande von Gijon" in die Annalen ein. Auch in Algerien, das damals seine WM-Premiere feierte, vergas man es nicht.
Mittlerweile können die Algerier auf vier WM-Teilnahmen verweisen. Der größte WM-Erfolg gelang 2014, als man ins Achtelfinale vordrang und sich dort dem späteren Weltmeister Deutschland erst nach Verlängerung mit 1:2 geschlagen geben musste. Ihre Qualifikationsgruppe mit allerdings wenig namhaften Gegnern gewannen die Nordafrikaner souverän.
Zwei Offensiv-Waffen im Team
2019 führte Mahrez sein Land zudem zum zweiten Mal nach 1990 zum Titel beim prestigeträchtigen Afrika-Cup. Mit Wolfsburg-Stürmer Mohamed Amoura oder Olympique Marseilles Amine Gouiri stehen ihm weitere Offensiv-Waffen zur Seite.
Mahrez war wechslte fünf Jahren bei Manchester City als fünfmaliger englischer Meister - seinen ersten Titel holte er 2016 gemeinsam mit dem damaligen ÖFB-Teamkapitän Christian Fuchs mit Leicester City - 2023 zu Al-Ahli nach Saudi-Arabien.
Trainer des 34-Jährigen ist dort der frühere Salzburg-Coach Matthias Jaissle. Auch Algeriens Teamchef ist kein Unbekannter: Der frühere Schweizer Nationaltrainer Vladimir Petkovic trat sein Amt im Februar 2024 an - und verlor seither nur zwei von 20 Partien.
Jordanien und ein fußballerisches Hoch
Mit schillernden Figuren wie diesen kann Jordanien nicht aufwarten. Das Königreich in Vorderasien erlebt derzeit aber die wohl beste Phase seiner Fußball-Geschichte. Beim jüngsten Asien-Cup zogen die Jordanier 2024 erstmals ins Finale ein, unterlagen dort Gastgeber Katar mit 1:3.
Es folgte die erste erfolgreiche WM-Qualifikation. Jordanien überstand die erste Quali-Phase als Gruppensieger vor Saudi-Arabien, in der finalen reichte Gruppenrang zwei hinter Südkorea zur ersten WM-Teilnahme.
Die Jordanier werden am 16. Juni gegen das ÖFB-Team die erste WM-Partie ihrer Geschichte bestreiten. Nur wenige Spieler verdienen ihr Geld in Europa. Bekanntester Akteur ist Offensivmann Mousa Tamari von Stade Rennes.
Als Teamchef fungiert seit Sommer 2024 Jamal Sellami, der zuvor ausschließlich in seiner Heimat Marokko als Trainer tätig war. Als Spieler verbrachte Sellami von 1998 bis 2001 aber auch drei Jahre bei Besiktas Istanbul.