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Katars Außenminister weist Kritik aus Deutschland zurück

Mohammed bin Abdulrahman Al Thani wirft der deutschen Innenministerin Nancy Faeser Doppelmoral vor.

Katars Außenminister weist Kritik aus Deutschland zurück Foto: © getty

Die katarische Regierung hat sich verärgert über Kritik aus Deutschland gezeigt.

Zwei Wochen vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft kritisiert Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani gegenüber der "F.A.Z." "Doppelmoral" in Berlin. Auf der einen Seite werde "die deutsche Bevölkerung durch Regierungspolitiker falsch informiert".

Auf der anderen Seite habe die Regierung kein Problem mit Katar, wenn es um Energiepartnerschaften gehe oder um die Rettung deutscher Staatsbürger aus Afghanistan. "Wenn wir eine Fußball-Weltmeisterschaft ausrichten, diesen Moment genießen und zusammen mit der deutschen Mannschaft feiern wollen, dann gelten auf einmal andere Maßstäbe", sagt der katarische Außenminister.

Faeser fordert Sicherheit für die LGBT-Community

Der Unmut in Doha hatte sich an Äußerungen der deutschen Innenministerin Nancy Faeser entzündet, die unter anderem Sicherheitsgarantien für die LGBT-Community verlangt hatte. "Bei allem Respekt, diese waren überhaupt nicht notwendig", sagt Al Thani. "Wir haben immer wieder von höchster Stelle wiederholt, dass jeder willkommen ist und niemand diskriminiert wird."

Die Sicherheitskräfte hätten "die klare Anweisung, nur dann einzuschreiten, sollte die Sicherheit eines Fans gefährdet werden, weil es zu Gewalt kommt". Es sei "bedauerlich, wenn Politiker versuchen, sich nach innen auf unsere Kosten zu profilieren und Punkte zu machen", sagt Al Thani.

Katar habe konstruktiver Kritik immer offen gegenübergestanden. "Aber wenn aus einer Regierung, die angeblich mit uns zusammenarbeitet, und die über alle Entwicklungen und Reformen Bescheid weiß, Äußerungen kommen, die auf Fehlinformationen beruhen und ein falsches Bild erzeugen, dann können wir das nicht hinnehmen".

Kritik gegen Katar wird nicht leiser

Ab dem 20. November findet in dem Golf-Staat die Weltmeisterschaft statt, die sowohl wegen des Termins Ende des Jahres als auch wegen Menschenrechtsvorwürfen gegen das Land umstritten ist.

Beim Bau der Stadien sollen zahlreiche Arbeiter gestorben sein. Der deutsche Kanzler Olaf Scholz hatte bei seinem Besuch in Katar von Fortschritten bei der Behandlungen der Beschäftigten gesprochen, auch wenn die Zustände in Katar nicht den deutschen entsprächen.

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