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US-Coach Berhalter wird mit skurrilen Fragen konfrontiert

Berhalter und Mittelfeldspieler Tyler Adams stellten sich auf einer Pressekonferenz vielen Fragen. Um Fußball ging es dabei nur selten.

US-Coach Berhalter wird mit skurrilen Fragen konfrontiert Foto: © getty

In einer denkwürdigen Pressekonferenz vor dem politisch aufgeladenen Fußball-WM-Spiel zwischen den USA und Iran haben US-Teamchef Gregg Berhalter und Kapitän Tyler Adams versucht, den Fokus auf sportliche Themen zu lenken.

In der PK am Tag vor dem heiklen Gruppenduell am Dienstag wurde das Duo offensichtlich von Reportern, unter anderem aus dem Iran, zu Rassismus in den USA, Visa-Regelungen für den Iran und die USA sowie zu Militärangelegenheiten befragt.

Adams wird für Aussprache gerügt

In dem letzten Gruppenspiel geht es um das Weiterkommen in Pool B, und jede Menge politische Brisanz ist dabei. "Wir unterstützen die Menschen in Iran und das Team Irans. Aber wir konzentrieren uns alle auf das Spiel", sagte Adams.

In hartem Ton aus der Presserunde darauf hingewiesen, dass er "Iran" falsch ausgesprochen habe, entschuldigte sich der Mittelfeldakteur. "Sport ist eine Gelegenheit, Menschen zusammenzubringen. Wir haben ein Spiel, auf das wir uns konzentrieren müssen."

Auf die Frage, wie er sich fühle, ein Land zu repräsentieren, in dem es Diskriminierung von schwarzen Menschen gebe, erklärte Adams, dass es jeden Tag Fortschritte gebe. "Es ist ein Prozess, aber so lange man Fortschritte sieht, ist das das wichtigste Ding."

Berhalter wird zu politischen Aussagen gedrängt

Berhalter sollte nach Wünschen der Fragesteller unter anderem zur Visa-Politik zwischen den USA und dem Iran antworten. Er könne nichts zu politischen Dingen sagen, er sei ein Fußball-Trainer, sagte der frühere Profi von Energie Cottbus und dem TSV 1860 München.

Als er auf die US-Flotte im Persischen Golf angesprochen wurde, ging er nicht auf das Thema ein. "Sport ist etwas, was Menschen und Länder zusammenbringen kann", sagte der 49-Jährige.

Desweiteren wurde der Trainer auf Jürgen Klinsmann und dessen Aussagen über Irans Kultur, die vom iranischen Headcoach Carlos Queiroz scharf kritisiert wurden, angesprochen. "Ich bin hier, um über USA-Iran zu reden, nicht über Klinsmann", entgegnete Berhalter. Klinsmann war von 2011 bis 2016 Nationaltrainer der Vereinigten Staaten. 

Zwischen den USA und Iran geht es um das Achtelfinal-Ticket. England führt die Gruppe mit vier Punkten an, dahinter folgen der Iran (3), die USA (2) und Wales (1). Bei einem dritten Remis oder einer Niederlage wäre das Turnier für die US-Auswahl vorzeitig beendet. Bei der WM 1998 verloren die Amerikaner gegen den Iran mit 1:2.


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