Bühne frei für Österreichs Mädchen-Fußball!

Die Sparkasse Schülerinnenliga ist der bedeutendste Schulfußballbewerb für junge Schülerinnen der Sekundarstufe I in Österreich und bietet talentierten jungen Fußballerinnen eine Bühne, um sich sportlich zu messen und weiterzuentwickeln.

Was einst als zukunftsweisende Initiative begann, hat sich mittlerweile zu einem Fixpunkt im österreichischen Schul- und Frauensportkalender entwickelt.

Entstehung und Entwicklung

Die Ursprünge der Mädchenfußballliga reichen ins Jahr 2007 zurück, als der damalige Sportstaatssekretär Dr. Reinhold Lopatka im Zuge der Schülerliga-Bundesmeisterschaft der Jungs in Wien den Anstoß für einen bundesweiten Mädchenbewerb gab.

In Kooperation mit dem Bildungsministerium (BMUKK), dem ÖFB und dem Bundeskanzleramt wurde diese am 17. Juni 2008 nach dem EM-Spiel Österreich gegen Deutschland offiziell vorgestellt.

Schon im ersten Schuljahr 2008/2009 nahmen 104 Schulen teil. Mit Ausnahme von Oberösterreich war jedes Bundesland vertreten. 

Rekordsieger kommt aus Wien

Die erste Bundesmeisterschaft fand im Juni 2009 in St. Pölten statt und wurde vom BRG Polgarstraße aus Wien gewonnen.

Die Schule entwickelte sich rasch zur dominierenden Kraft in der Liga: Mit insgesamt sieben Titeln bis 2018 ist das Polgargymnasium bis heute Rekordsieger. 

Im Gespräch mit LAOLA1 gab Karlheinz Piringer, Coach und Koordinator der Wiener Schule, einen Einblick in seine Arbeit: "Ich bin wie ein Rattenfänger. Ich beobachte die Mädchen bei den Volksschulwettbewerben und versuche, sie für unsere Schule zu begeistern."

Im Anschluss folgt ein Sichtungstraining, bei dem sowohl das fußballerische Talent als auch die schulischen Voraussetzungen überprüft werden.

"Diese Bemühungen machen die wenigsten, eigentlich österreichweit, weil es eine Arbeit ist, die du nicht honoriert bekommst", sagt Piringer, der unter anderem auch Trainer der Bundesligisten Horn und SV Neulengbach war.

Bemühungen, um talentierte Mädchen zu fördern

Die aufgenommenen Schülerinnen trainieren zwei Mal pro Woche und nehmen regelmäßig an Schulmeisterschaften teil. Um sich zu entwickeln, stehen ihnen an der Schule zwei Kunstrasen-Plätze, einen Rasenplatz und eine Sporthalle zur Verfügung.

Zusätzlich bemüht sich Piringer, jene Spielerinnen, die noch keinem Verein angehören, bei passenden Klubs unterzubringen – denn für ihn steht fest: "Regelmäßige Spielpraxis ist das Wichtigste in diesem Alter."

Am Wiener Polgargymnasium ausgebildet wurden unter anderem bekannte Namen wie ÖFB-Nationalspielerinnen Jasmin Eder, Verena Hanshaw (ehemals Aschauer), Marie-Therese Höbinger und Lara Felix. 

Ziele für dieses Jahr

Der Rekordsieger aus Wien wartet mittlerweile seit 2018 auf einen weiteren Titelgewinn. Auf die Frage nach den Gründen erklärt Piringer: "Wir hatten die letzten Jahre nicht die großen Individualspielerinnen, haben jetzt aber wieder ein kompaktes Team, dem ich viel zutraue."

Die Erwartungen für das heurige Turnier fasst Piringer so zusammen: "Das Beste geben und im Optimalfall soll der Bundessieg mal wieder rausschauen."

Vorjahressieger ist das BG/BRG Porcia Spittal, in den Jahren 2022 und 2023 gewann das BG/BRG Leibnitz. Stattfinden wird der Wettbewerb dieses Jahr in Hohenems vom 15. bis 18. Juni.

Die Halbfinale-Spiele und das Finale werden auch LAOLA1 zu sehen sein.

Spielform

Teilnahmeberechtigt sind alle Schülerinnen der 5. bis 8. Schulstufe aller allgemeinbildenden Pflichtschulen sowie AHS-Unterstufen. Pro Schule darf nur ein Team antreten.

Die Spiele werden grundsätzlich im 7er-Fußball ausgetragen. Ein Team besteht aus maximal 13 Spielerinnen, von denen sieben gleichzeitig (sechs Feldspielerinnen und eine Torfrau) am Spielfeld stehen.

Jedes Bundesland stellt ein Team, mit Ausnahme des Gastgeberbundeslandes, das zwei Teams stellen darf. So werden je zwei Fünfer-Gruppen ausgelost, die sich den Titel untereinander ausmachen.

Es darf beliebig oft gewechselt werden, Rücktausch ist erlaubt. Gespielt wird auf einem Halbfeld.

Die Sieger-Teams der vergangenen Jahre: