Dennoch ist die Saison nicht erfolglos geblieben: "Wir haben eine fantastische Mannschaft gehabt, aber nicht den Teamgeist, den es braucht, um über einen langen Zeitraum erfolgreich zu sein. Wir sind dann nicht Meister geworden, haben aber dann den UEFA Cup (heute Europa League) gewonnen."
Besonders in Erinnerung geblieben ist die legendäre Szene mit Oliver Kahn im Spiel gegen Stuttgart: "Nach dem Spiel bin ich schon zu ihm hingegangen: 'Pass auf Oli, das kann man normal nicht machen. Jetzt ist es eh vorbei, aber wenn du mich noch einmal deppat anschaust oder anredest, prack ich dir auch eine.'"
Viele hätten ihm gesagt, dass er sich bereits während des Spieles hätte revanchieren müssen: "Aber das kannst du nicht machen. Da werden zum Schluss zwei Spieler ausgeschlossen. Wir haben mit dem Didi Hamann schon eine Rote Karte gehabt, waren schon in Unterzahl."
"Dann ist der Oli gekommen und hat geschaut, ob alle Nackenwirbel noch richtig sitzen"
Besonders grotesk sei für Herzog gewesen, dass er sich in seiner schwierigen Zeit ausgerechnet in diesem Spiel gut gefühlt hat: "Dann mache ich hinten einen Fehler, der Giovanni Elber köpft aus drei Meter daneben – das hätte mir noch gefehlt, dass das ein Tor ist. Und dann ist der Oli gekommen und hat geschaut, ob alle Nackenwirbel noch richtig sitzen."
Ausgerechnet jener Kahn ist es auch, der Herzog am Ende der Saison von einem Abgang abgeraten hat: "Ende der Saison, wo ich gewusst habe, ich möchte wieder weggehen, ist er dann gekommen und hat gesagt: 'Andi bleib, weil das erste Jahr bei Bayern ist für jeden Spieler brutal schwer‘. Das war für ihn so und ich soll es mir noch einmal überlegen."
Herzog habe sich bedankt, doch sein Entschluss, nach Bremen zurückzukehren, sei bereits gefallen gewesen.