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"Sondersituation": Einmalige WM-Chance für ÖFB-U20-Frauen

Dem U20-Frauen-Nationalteam könnte Historisches gelingen. Das Team hat die Möglichkeit zu einer Weltmeisterschaft zu reisen.

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Die österreichische U20-Frauen-Nationalmannschaft hat die Möglichkeit zur WM 2024 nach Kolumbien zu reisen. Nach einer Aufstockung der FIFA von 16 auf 24 Teilnehmern (Alle Infos >>>) darf die rot-weiß-rote Auswahl der Jahrgänge 2004 und 2005 im entscheidenden Play-Off gegen Island am 4. Dezember im spanischen Salou antreten.

Es wäre die erste Frauen-Auswahl in der Geschichte des ÖFBs, welche zu einer Weltmeisterschaft fährt.

Für dieses Ziel steckt selbst A-Teamchefin Irene Fuhrmann zurück, die zuletzt für das A-Team nominierte Chiara D'Angelo befindet sich dieses Mal im Kader der U20. "Wir haben eine Sondersituation. Unsere U20 hat ein wichtiges Spiel", erklärt Fuhrmann.

Im A-Team-Kader für die Nations-League-Duelle gegen Frankreich und Portugal befindet sich aus diesem Grund keine U20-Spielerin, und das obwohl es im direkten Duell gegen Norwegen darum geht, Platz zwei und den damit fixen Klassenerhalt zu sichern.

Drei Spielerinnen auf Abruf im A-Kader

Auf Abruf stehen mit D'Angelo, El Sherif und Fuchs drei Kickerinnen aus dem Kader von U20-Teamchef Hannes Spilka. "Ich hoffe nicht, dass der Notfall eintritt und wir auf sie zurückgreifen müssen", so Fuhrmann.

Die ÖFB-Teamchefin verzichtet aufgrund der WM-Chance vorerst auf D'Angelo
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Dieser "Notfall" scheint nicht unmöglich. Mit Verena Hanshaw und Katharina Naschenweng gehen nämlich gleich zwei Außenverteidigerinnen mit Gelb vorbelastet in das erste A-Team Match gegen Frankreich. Chiara D'Angelo wäre im Falle einer Gelb-Sperre der adäquate Ersatz für diese Position.

U20-Coach Hannes Spilka freut sich über den Rückhalt vonseiten des ÖFBs."Wir haben oft betont, dass dieses Team einen besonderen Stellenwert besitzt, darum ist es die größte Vorfreude, dass es nach der EURO im Sommer nun doch noch einmal weitergeht. Aber natürlich herrscht auch ein gewisses Maß an Anspannung, weil dieses Spiel eine ganz besondere Bedeutung hat. Es wäre einzigartig und ein historisches Novum, wenn die WM-Qualifikation gelingen würde", so der Trainer der Nachwuchsauswahl.

Am 30. November, vier Tage vor dem Showdown, absolviert seine Mannschaft gegen Italien noch einen Probelauf. "Italien ist ein extrem guter Testspielgegner, gegen den wir nicht viel ausprobieren, sondern einfach nur wieder in unseren gewohnten Flow kommen", erklärt er.

WM würde unbezahlbare Erfahrungen bringen

Im entscheidenden Duell wartet mit Island keine einfache Aufgabe. "Sie stehen kompakt, lassen nicht viel zu und sind sehr unangenehm zu bespielen. Wir treffen definitiv auf ein richtig gutes, europäisches Team", erklärt Spilka.

Auf besondere Ressourcen abseits der Spielerinnen darf er nicht zurückgreifen. "Mein Tipp an ihn ist so wenig wie möglich zu verändern, damit einfach die Abläufe weiterhin eingespielt sind. Es heißt also, nicht zu viele personelle Ressourcen zusätzlich aufzustellen", begründet dies Irene Fuhrmann.

Langfristige Vorteile für A-Team

Wenn der U20-Coach dennoch etwas brauche, müsse er sich an den ÖFB wenden. "Es ist tatsächlich so, dass ich von meinen Ressourcen kaum was abgeben kann. Ich bin ständig am Kämpfen, wir haben kaum Hauptberufliche in meinem Betreuerteam", so Fuhrmann, die Spilka bei Fragen jederzeit zur Verfügung stehen will.

Die Qualifikation für das große Turnier habe nämlich langfristig auch für die A-Auswahl eine wichtige Bedeutung. Sie spricht von unbezahlbaren Erfahrungen für die Kickerinnen, "die für ihren weiteren Karriereweg wichtig sind".

"Das hilft uns in weiterer Folge, wenn sie so eine Weltmeisterschaft erleben", meint die Teamchefin.

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