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Einzelkritik zu Lettland gegen Österreich

LAOLA1-Einzelkritik zum EM-Quali-Abschluss Lettland gegen Österreich.

Einzelkritik zu Lettland gegen Österreich Foto: © GEPA

Österreichs Nationalteam blamiert sich zum Abschluss der EM-Qualifikation mit einer 0:1-Niederlage in Lettland.

In der wild durcheinandergewürfelten Auswahl von Franco Foda konnte sich beim Casting für die EURO aber wohl kaum jemand für die Endrunde im Sommer aufdrängen.

LAOLA1 analysiert die Leistung aller ÖFB-Akteure und verteilt Noten (1=Sehr Gut, 2=Gut, 3=Befriedigend, 4=Genügend, 5=Nicht Genügend).

Das sind die Noten für die ÖFB-Kicker:


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PAVAO PERVAN (VfL Wolfsburg/1 Länderspiel), 90 Minuten, Note: 3

Nun hat auch Pervan sein Länderspiel, aber er hat sich nicht gerade die angenehmste Partie ausgesucht. Nachdem Cican Stankovic und Alexander Schlager im Rahmen dieser Quali ihre Länderspiel-Debüts feierten, war in Lettland Pervan dran – und dies wurde eine Partie, in der es für einen Goalie kaum etwas zu gewinnen gab. Beim 0:1 war er machtlos, in Minute 77 verhinderte er sehenswert das 0:2. Ansonsten hatte er trotz mutigem Offensivspiels der Gastgeber überschaubar viel zu halten, wenn man von einer Pflichtübung gegen Ikaunieks in Minute 20 absieht. Beim Latten-Kopfball in Minute 27 im Glück. Bei seiner allerersten Ballberührung in Minute 2 wirkte er bei einer Rückgabe nervös, danach löste er solche Szenen besser. Am Torhüter lag es zumindest nicht, dass sich Österreich ziemlich blamierte.

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CHRISTOPHER TRIMMEL (Union Berlin/7/0), 90 Minuten, Note: 5

Im reifen Fußballer-Alter von 32 Jahren ging für den Union-Berlin-Legionär der Traum in Erfüllung, erstmals die Bundeshymne auf dem Feld zu hören. Das Match selbst war eher weniger traumhaft. Trimmels Offensivbemühungen fielen bestenfalls dezent aus, in viel zu vielen Szenen waren Abstimmungsprobleme zu erkennen – in einer zusammengewürfelten Elf auch nicht weiter verwunderlich, aber dennoch ungenügend. Eigenwerbung geht alles in allem anders.

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STEFAN POSCH (TSG Hoffenheim/5/1), 90 Minuten, Note: 4

In einer Elf, der es komplett an der notwendigen Spannung fehlte, leistete auch er sich die eine oder andere wenig konzentrierte Szene. So klärte er etwa vor dem Latten-Kopfball in Minute 27 nicht gut genug. In Minute 90 hätte er per Kopf ausgleichen müssen. Es gehört zum Reifeprozess als Nationalspieler dazu, auch solche Partien souveräner und trockener runterzuspielen. Aber das galt an diesem Abend für fast alle ÖFB-Kicker.


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ALEKSANDAR DRAGOVIC (Bayer Leverkusen/80/1), 90 Minuten, Note: 4

Der Großteil der Stammelf blieb zu Hause, Dragovic machte den Trip nach Lettland mit und ist somit der einzige ÖFB-Kicker, der in allen zehn Quali-Spielen zum Einsatz kam. Wenn man an den zumeist starken Dragovic in dieser Quali zurückdenkt, wird Lettland maximal eine statistische Fußnote bleiben. Denn auch er sah bei so manchem Angriff der Letten alles andere als glücklich aus. Irgendwie unerklärlich. In der zweiten Halbzeit trug er die Kapitänsschleife.

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MAXIMILIAN WÖBER (RB Salzburg/6/0), 90 Minuten, Note: 5

Nach der EM-Party in den Kader gerückt, ersetzte der Salzburg-Profi Andreas Ulmer links hinten. Über die Dichte an Linksverteidigern hinter Ulmer/Alaba wird man diskutieren müssen. Für einen gelernten Innenverteidiger war dies nicht die ideale Partie. Nach vorne hin kam vom U21-Nationalspieler wenig – wenn man von seinem missglückten Nachschuss nach dem Gregoritsch-Lattenknaller absieht. Defensiv auch nicht immer sattelfest, wenn man etwa daran denkt, wie er sich in Minute 68 austanzen ließ.

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JULIAN BAUMGARTLINGER (Bayer Leverkusen/74/1), in der 46. Minute ausgewechselt, Note: 4

Auch der ÖFB-Kapitän hätte wie die meisten anderen Stammkräfte aus dem Kader entlassen werden sollen, wollte in Riga allerdings unbedingt mit dabei sein. Letztlich wurde es ein 45-minütiger Auftritt ohne nennenswerte Höhepunkte. Der Leverkusen-Legionär probierte zwar, das Spiel nach vorne zu tragen, tat sich jedoch wie viele Kollegen schwer. Blieb zur Pause in der Kabine und wurde von Onisiwo ersetzt. Ersparte sich so zumindest die Blamage in Halbzeit zwei.

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STEFAN ILSANKER (RB Leipzig/42/0), in der 77. Minute ausgewechselt, Note: 5

Es war das 42. Länderspiel des Routiniers. Man weiß, was er kann und in welchen Partien er besonders sinnstiftend ist. Warum musste man ihn also in dieser Partie zwingend testen? Der Leipzig-Legionär probierte und probierte zwar, aber in diesem Match wäre es wohl gescheiter gewesen, von Anfang an den spielstärkeren Grillitsch neben Baumgartlinger zu postieren und einer anderen Offensivkraft eine Chance zu geben.

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THOMAS GOIGINGER (LASK/1/0), in der 69. Minute ausgewechselt, Note: 4

Nach Alexander Schlager das zweite Debüt eines LASK-Kickers binnen vier Tagen. Im Vorfeld sprach Goiginger von einem Kindheitstraum, der in Erfüllung geht. Als Klassiker wird sein ÖFB-Debüt jedoch kaum in die Geschichtsbücher eingehen. Konnte seine Dynamik kaum ausspielen. Hatte zwar die eine oder andere Szene, löste sie jedoch zumeist ziemlich umständlich. Nach 69 Minuten von Hinterseer ersetzt.

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FLORIAN GRILLITSCH (TSG Hoffenheim/16/1), 90 Minuten, Note: 4

Den Hoffenheim-Legionär eine Etappe weiter vorne als gewohnt auf der Zehn zu probieren, war eines der interessanteren Experimente. So richtig funktioniert hat es nicht. Es war nicht alles schlecht, aber beim Niederösterreicher würde man sich manchmal mehr Vehemenz wünschen, wenn es darum geht, solche Chancen zu nutzen. Gerade ein Spieler wie er sollte mit aller Macht vorangehen. Nach dem Seitenwechsel rückte er zurück auf seine angestammte Position. Probierte es bisweilen aus der zweiten Reihe, aber an seinen Weitschüssen muss er arbeiten.

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LOUIS SCHAUB (1. FC Köln/14/5), 90 Minuten, Note: 5

Der Köln-Legionär bekam eine seiner seltenen Startelf-Chancen – letztmals begann er im Oktober 2018 in Dänemark, was ein ähnlich „undankbares“ Match war. In Halbzeit eins am linken Flügel, nach der Pause auf der Zehn. Auch ihm gelang wenig – bei allem Bemühen kam kaum etwas Zählbares heraus und das ist natürlich gerade für eine Offensivkraft gegen solch einen Gegner alles andere als ideal. Irgendwie sinnbildlich war sein weiter Pass ins Out in Minute 32.

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MICHAEL GREGORITSCH (FC Augsburg/17/2), 90 Minuten, Note: 5

In Minute 17 hätte er diese Partie in weniger unangenehme Bahnen lenken können, jagte den Ball nach einem Eckball jedoch knapp über das Tor. Solche Gelegenheiten sollte man gerade in solchen Partien nutzen, in denen ein frühes 1:0 wichtig gewesen wäre und man Eigenwerbung betreiben muss. Auch in Minute 53 brachte er den Ball nicht über die Linie, wurde geblockt. Dass er in Minute 83 nur die Latte traf, passte zu diesem gebrauchten Abend.

KARIM ONISIWO (Mainz/6/0), in der 46. Minute eingewechselt, Note: 4

Der Mainz-Legionär kam nach dem Seitenwechsel ins Spiel und konnte sich kaum in Szene setzen. Bei seiner besten Szene jagte er den Ball in den Nachthimmel von Riga. Wie von den meisten ÖFB-Kickern war das einfach zu wenig.

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LUKAS HINTERSEER (Hamburger SV/13/0), in der 69. Minute eingewechselt - zu kurz eingesetzt

In einer Partie, die fast nur ÖFB-Verlierer kannte, gab es auch für den Tiroler nur wenig zu gewinnen. Der HSV-Legionär kam in Minute 69 ins Spiel und bestritt sein erstes Länderspiel seit drei Jahren. Entscheidend in Szene setzen konnte er sich nicht.

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REINHOLD RANFTL (LASK/1/0), in der 77. Minute eingewechselt - zu kurz eingesetzt

Der dritte Debütant in diesem Spiel und der dritte LASK-Debütant dieses Lehrgangs. Dass der Steirer sich nun Nationalspieler nennen darf, ist natürlich schön für ihn, aber man hätte sich natürlich schönere Begegnungen für die ÖFB-Premiere aussuchen können. Auch er konnte keine Trendwende herbeiführen.

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