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Welcome back! ÖFB-Trainer als Video-Creator

Wenn die ÖFB-Stars einrücken, wartet immer ein spezielles Video auf sie. Das steckt dahinter:

Welcome back! ÖFB-Trainer als Video-Creator Foto: © GEPA / ÖFB/Kelemen
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Marko Arnautovic trägt einen großen, farbenprächtigen Blumenstrauß vor sich her, den ihm ein Empfangskomitee des Hotels überreicht hat.

Manchmal sind Ankünfte bei ÖFB-Lehrgängen eben für Überraschungen gut.

Ab zu den Physios!

Andere Dinge wiederum haben Tradition. Jeder Teamspieler wird rasch nach seiner Ankunft bei einem der Physios vorstellig. Ein erster Check, um das erste Training am Dienstag zu steuern.

"Danach gibt es jeden Tag ein Medical Meeting, nachdem die CK-Messung beendet ist und die ersten Umfragen herinnen sind. Dann wird entschieden, wer teilintegriert oder vielleicht gar nicht trainiert", verrät Co-Trainer Stefan Oesen.

Eine Woche Zypern

Am Dienstag, um 11:30 Uhr, stehen Arnautovic und Co. dann erstmals im "Cap St. Georges Hotel & Resort" auf Zypern auf dem Rasen.

"Die Plätze sind top, das Wetter ist schöner als in Wien. Wir können uns hier richtig gut vorbereiten", sagt Ralf Rangnick im Vorfeld des WM-Quali-Finishs auf Zypern (Samstag) und gegen Bosnien-Herzegowina (Dienstag).

Das Welcome-Back-Video

Vor dem Training wartet aber noch eine andere, liebgewonnene Tradition auf die Spieler. Das Welcome-Back-Video.

"Das Thema Video-Storytelling spielt eine große Rolle", sagt der Teamchef.

"Stefan Oesen zeigt uns das Video und unsere Reaktion sind in der Regel erhobene Daumen"

Ralf Rangnick

Oesen schlüpft dafür gewissermaßen in die Rolle des Creators. "Er zeigt es uns dann und unsere Reaktion sind in der Regel erhobene Daumen", so Rangnick.

Zum Start jedes Lehrgangs wird das gesamte Team so auf die kommenden Aufgaben eingeschworen. "Das Video hat immer einen speziellen Schwerpunkt, eine spezielle Überschrift", so der Coach.

Aus Hoffenheim mitgebracht

Die Idee haben Rangnick und sein Assistent Lars Kornetka mitgebracht.

Kornetka erzählt: "Wir haben als Vereinstrainer festgestellt, dass die Nationalspieler bei ihrer Rückkehr ganz anders bespielt waren, weil sie teilweise Trainer mit einer ganz anderen Spielweise hatten. Wir haben probiert, sie durch das Video wieder abzuholen."

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Rangnick und Kornetka haben schon in Hoffenheim mit Welcome-Back-Videos gearbeitet
Foto: ©GEPA

Rangnick ergänzt: "Wir haben in Hoffenheim schon damit angefangen, nicht nur ein taktisches, sondern auch ein psychologisches Drehbuch zu haben. Es ist ein Unterschied, ob du gegen Freiburg oder Mainz gespielt hast, wo es schwieriger war, ein Feindbild zu kreieren, oder ob du gegen die Bayern und Dortmund gespielt hast."

Eine Frage von Minuten

Das Video zum aktuellen Lehrgang ist knapp unter vier Minuten lang. "Wir hatten schon Videos, die bis zu 10 Minuten lang waren. Wir hatten mal ein Video unter dem Motto 'Eure Stärken, geballt in unserem Team'. Da haben wir von jedem Spieler zwei Szenen zusammengeschnitten", sagt Oesen.

Beim letzten Mal sei das Thema "Familie" gewesen. Worum es diesmal geht, will er nicht verraten.

Musikalische Einwände

Und was, wenn Rangnick bei Oesens Vorschlag nicht den Daumen hebt? "Manchmal habe ich ein paar Einwände gegen die Musik“, grinst der Teamchef. Eigentlich sei man sich nur das eine Mal bei einem Song von Paul Pizzera wirklich einig gewesen.

Oesen, nachweislich der Austropop-Beauftragte im Trainerteam, lacht: "Ich höre ja auch nicht, was die Spieler gerade hören. Ich versuche, einen guten Kompromiss zu finden, der die Bilder gut untermalt, einen gewissen Beat hat, das ist oft zu Lasten des Textes. Da schaut man die Charts durch, was passt. Am Ende ist es ein Video für die Spieler."

Frühe Entscheidung

Wer sich als Startelf-Spieler auf das Duell mit Zypern vorbereiten soll, will Rangnick übrigens schon früh wissen.

"Ich möchte schon im Laufe der Woche entscheiden, wie wir spielen. Und dann mit der Elf, die beginnen soll, die wichtigen taktischen Elemente durchgehen", sagt der Coach. Es komme dann aber natürlich schon auch noch auf die Umsetzung im Training an.

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