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Für Marko Arnautovic war es "wie ein Konzert"

Der ÖFB-Star sieht schöne Zeiten kommen und trauert dem "perfekten Paket" nach.

Für Marko Arnautovic war es Foto: © GEPA

Auf sein Jubiläum musste Marko Arnautovic noch länger als angenommen warten.

Sein 100. Länderspiel beging der ÖFB-Star beim 1:2 gegen Dänemark als Joker, der zur Pause in die Partie kam. Und das alles mit eineinhalb Stunden Verspätung, nachdem ein Stromausfall den Spielbeginn erheblich verzögert hatte.

"Wir haben nur einen, der schon Erfahrung damit hat", deutet Arnautovic mit dem Kopf in Richtung Kumpel David Alaba, der als Real-Legionär bisweilen spätere Ankickzeiten erlebt, auch im CL-Finale.

"Für uns alle war es etwas Neues", betont der Bologna-Kicker und schildert, dass alle Spieler höchstmotiviert zum ersten Aufwärmen auf den Platz gegangen seien:

"Dann kommen die Jungs rein, sitzen eine Stunde in der Kabine und warten: Wird angepfiffen oder nicht? Dann wurde angepfiffen, aber du musst alles wieder hochladen, wieder die ganze Energie bekommen. Das haben die Jungs gemacht, aber leider Gottes hat es nicht zum Sieg gereicht."

VIDEO - die besten Szenen von Österreich gegen Dänemark:

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Fast wie ein Konzert

Arnautovic zollt den 18.700 Fans im Happel-Oval Respekt, welche die Wartezeit angeleitet von Stadionsprecher Andy Marek mit diversen Einlagen verkürzten.

"Ich bin kurz mal rausgegangen, es hat ausgeschaut wie ein Konzert. Das hat mir gefallen", staunt Arnautovic, wenn er an das "Lichtermeer" denkt, welches die Besucher zwischendurch mit ihren Mobiltelefonen erzeugten.

"Ein großes Danke an die Fans, es waren natürlich auch viele Kinder dabei. Wir wollten unbedingt für das Publikum spielen. Ich hoffe, es hat den Leuten gefallen, wie wir gespielt haben. Aber leider Gottes muss ich mich entschuldigen, dass wir die drei Punkte nicht geholt haben", ärgert sich Arnautovic.

Die Stange steht zu weit rechts

Nach diesem Match ist dies sogar doppelt ärgerlich, da ein Sieg bei besserer Effizienz jedenfalls möglich gewesen wäre - speziell nach der Pause, als unter anderem die Einwechslung von Arnautovic für frischen Wind gesorgt hatte.

"Noch besonderer wäre es natürlich gewesen, wenn ich das Tor gemacht und wir gewonnen hätten. Das wäre das perfekte Paket gewesen. Ich freue mich natürlich, aber ihr kennt mich: Wenn wir nicht gewinnen, ist es nicht so leiwand."

Marko Arnautovic

"In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel dominiert und sind zu sehr vielen Chancen gekommen, aber es hat immer das Letzte gefehlt", ärgert sich der 33-Jährige.

Wie etwa bei seinem Stangenschuss, nachdem Keeper Kasper Schmeichel eigentlich schon geschlagen war:

"Bei mir war's natürlich eine Hundertprozentige. Leider war die Stange zu weit rechts. Das ist natürlich Pech. Mit der Leistung können wir im Großen und Ganzen zufrieden sein, aber nicht damit, dass wir verloren haben."

Arnautovic ortet wieder "schöne Zeiten"

Seit gut einer Woche läuft die Zusammenarbeit mit Teamchef Ralf Rangnick. Dem 3:0 in Kroatien folgte nun die Niederlage gegen die Skandinavier, bei der jedoch mehr drinnen gewesen wäre.

Wo steht das Nationalteam nach den ersten beiden Rangnick-Partien?

"Wir müssen den Trainer natürlich immer wieder noch kennenlernen, wir sind erst acht Tage zusammen. Aber ich denke, man sieht die Energie, und man sieht auch, jeder hat Lust hier zu spielen und alles zu geben", unterstreicht Arnautovic.

Der Wiener streicht zudem im Hinblick auf den Kader hervor, man habe für das zweite Spiel "durchrotiert und es hat auch geklappt."

"Ich bin stolz auf die Jungs, sie machen das gut. Der Trainerstab macht es auch sehr gut. Alle halten gerade zusammen, ziehen an einem Strang und das ist es, was es ausmacht. Wenn das so bleibt, werden wieder schöne Zeiten kommen", verspricht Arnautovic.

100er? Es wäre das perfekte Paket gewesen

Die Fragerei nach seinem Jubiläum hat der Goalgetter jetzt hinter sich.

Nun darf er sich auf selbige zum Thema Rekordnationalspieler einstellen - im Herbst könnte er die 103 Länderspiele von Andreas Herzog knacken.

Den 100er wiederum begeht man nur einmal im Fußball-Leben und auch wenn es "besonders" war, restlos zufrieden ist Arnautovic angesichts seines Ehrgeizes logischerweise nicht:

"Noch besonderer wäre es natürlich gewesen, wenn ich das Tor gemacht und wir gewonnen hätten. Das wäre das perfekte Paket gewesen. Das hat leider nicht geklappt. Ich freue mich natürlich, aber ihr kennt mich: Wenn wir nicht gewinnen, ist es nicht so leiwand."

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